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Pelbar 4 Der Fall der Muschel

Pelbar 4 Der Fall der Muschel

Titel: Pelbar 4 Der Fall der Muschel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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Blicke über die Schulter nicht ver-kneifen. Die Stadt erschien ihm immer noch rätselhaft.
    »Keine Angst«, sagte Artess. »Es würde dir nicht gefallen, Garn. Wirklich nicht.«
    Den Rest des Tages ruderten sie angestrengt, dann lagerten sie auf einer Insel, ließen fast alle ihre Sachen in den Booten und stellten eine Doppelwache auf. Als sich die Nacht dem Ende zuneigte, hörten sie flußab-wärts Stimmen und das dumpfe Klopfen von Rudern auf den Duchten. Sofort standen die Atherer schuß-
    bereit an den Waffen, die Feuer waren gelöscht. Von weiter unten rief eine Stimme: »Hallooooooo. Hallooooooo. Reisende!«
    »Wir warten ab und sehen erst mal, was da los ist«, sagte Samme.
    Die Boote näherten sich, und sie hörten eine Stimme sagen: »Seid ihr sicher, daß ihr Feuer gesehen habt?«
    »Ja. Ganz sicher. Zwei.«
    »Glaubt ihr, wir haben sie verfehlt?«
    »Weiß nicht.«
    »Was soll'n wir tun? Zurück können wir jetzt nicht.
    Weiter oben sind Tusco. Verdammt noch mal, du ge-bratene Schlangenhaut, warum hab' ich mir das von dir bloß einreden lassen?«
    »Besser, als dein ganzes Leben lang Hühnerställe auszumisten.«
    »Die Tuscosklaverei aber nicht.«
    »Hier herüber!« rief Samme, dann sagte er, nach hinten gewandt: »Zündet eine Fackel an.«
    Beide Seiten entzündeten Fackeln, und Gamwyns Trupp sah zwei Boote, ähnlich dem, das Reo und Artess gestohlen hatten. Sie zählten sieben Menschen.
    Während sie näherkamen, konnte Gamwyn fünf junge Männer und zwei Frauen unterscheiden. In den Booten standen einige Kisten mit Vögeln. Die Boote liefen auf Grund, und die Atherer zogen sie hoch ins Gras.
    »Wir woll'n mit«, sagte ein Mann. »Wir arbeiten bei den Hühnern. Haben ein paar davon mitgebracht.
    Wo ihr auch hingeht, wir woll'n mit. Ein paar Leute haben uns erzählt, daß die Tusco High Tower verlassen haben. In Murkal gibt's das ganze Leben lang nur Arbeit ohne Lohn. Alles gehört den Investoren.«
    »Hühner?« fragte Samme.
    »Ja. Das ist das einzige, was wir haben. Geben Eier und Fleisch. Wir züchten sie.«
    »Ich weiß nicht«, sagte Samme.
    »Laß sie mitkommen, Samme!« sagte Gamwyn.
    »Meinst du nicht auch, Artess?«
    »Artess? Bist du das? Wo warst du denn?«
    »Hallo, Ture. Ja, ich bin's. Ich war überall. Jetzt ge-he ich mit Gamwyn zurück bis nach Threerivers und werde eine Pelbar.«
    »Können wir mitkommen?« fragte ein sommer-sprossiger, dünner Mann. »Wir haben es zu Hause wirklich satt.«
    »Wir müssen euch durchsuchen«, sagte Samme.
    »Also dann kommt!« Er seufzte. »Wir sollten lieber gleich aufbrechen, falls eure Leute euch verfolgen.«
    »Das haben wir geregelt. Die merken vor morgen gar nichts. Wahrscheinlich erst gegen Abend. Die glauben, daß wir beim Ausmisten sind. Aber wir meinen, daß der Dienstplan geändert worden ist.«
    Artess lachte. »Der alte Trick. Funktioniert noch immer.«
    Die Ankömmlinge wurden durchsucht und bekamen Fischsuppe zu essen. Nach einer Ruhepause brachen alle auf und fuhren flußaufwärts, die sonderba-ren Vögel gluckten und steckten die Köpfe durch die Stangen ihrer Käfige. Die Atherer fanden sie lustig; einige waren Legehennen, und bald genossen auch sie die Eier und interessierten sich allmählich ernst-haft selbst für die Hühner.
    Über eine Woche, nachdem sie Murkal verlassen hatten, ruderten sie am Gebiet von High Tower vorbei. Die Gegend war verlassen, mit Trümmern übersät und von Unkraut überwuchert. Gamwyn verspürte bedrückende Müdigkeit und erkannte, daß er so etwas befürchtet hatte. Als sie die lange Reise in Richtung U-Bend antraten, schien ihn eine allmählich wachsende Furcht auch vor diesem Ort zu umklam-mern. Artess bemerkte es. Einige andere auch. Aber Gamwyn biß die Zähne zusammen und ruderte im Takt mit den anderen, während die Atherer ihre langsamen, melodiösen Ruderlieder sangen.
    Eines Morgens, während Gamwyns Trupp im Gebiet der Tusco gegen die Strömung ruderte, wurde weit flußaufwärts in Threerivers das Gardistenhorn geblasen, um die Ankunft eines Besuchers zu verkünden.
    Ein halbwüchsiges Mädchen, der Kleidung nach eine Sentani, stand am Mitteilungsstein. Mit einem Megaphon wurde sie von der Mauer her angerufen, und man warf eine Strickleiter zu ihr hinunter. Als sie den langen Aufstieg hinter sich gebracht hatte und sich über die Mauer der Terrasse rollte, wurde sie vom Gardehauptmann begrüßt. Einen Augenblick setzte sie sich, um zu Atem zu kommen, während ein Ring von Gardisten sie

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