Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pelbar 4 Der Fall der Muschel

Pelbar 4 Der Fall der Muschel

Titel: Pelbar 4 Der Fall der Muschel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
Vom Netzwerk:
können. Macht diesen Verbrecher zur Bestrafung fertig! Dann wird er in die dritte Zelle eingewiesen.«
    Sie stand seufzend auf, um zu gehen. Einer der Gardisten an der Mauer rief etwas und deutete mit der Hand, und sie drehte sich um und sah, wie eine Reihe von schwerbeladenen Booten in den winterli-chen Fluß geschoben wurde. Männer stiegen hastig ein, stießen ab und ruderten in die Flußmitte hinaus.
    »Leiterin der Garde, halte sie auf!« rief die Protektorin. Die Leiterin der Garde schrie und gestikulierte, und die Gardisten auf den Mauern strömten die Treppen hinunter zum Flußufer. »Erschießt sie! Erschießt sie von den Mauern aus!« schrie die Protektorin, aber die Leiterin der Garde drehte sich nur erstaunt um.
    »Das ist gegen das Gesetz, Protektorin. Das können wir nicht tun.« Damit drehte sie sich um und rannte durch eine Tür auf die Treppe zu, während die Protektorin noch den Mund aufmachte, um zu antworten.
    Innerhalb einer Sonnenbreite waren die Terrassen leer bis auf die beiden Gardisten, die Brudoer fest-hielten, die Protektorin, ihre Leibgardisten und ihren Rat. Einer der Gardisten bemerkte: »Es ist kaum zu glauben, daß zwei Jungen soviel Unruhe verursachen können.« Die Protektorin funkelte ihn böse an, und er senkte den Blick.
    Bival stieg die Stufen zur ersten Terrasse hinunter und ging auf Brudoer zu. Sie schaute ihn traurig an.
    Er blickte über ihren Kopf hinweg zum Himmel. Sie streckte die Hand aus und nahm ihm den Knebel heraus. »Er zittert ja«, sagte sie zu den Gardisten.
    »Zieht ihm lieber seine Tunika wieder an!« Dann wandte sie sich ab und schaute von der Mauer, um zu sehen, ob Warret auf einem der Boote war, die jetzt die Flußmitte erreicht hatten.
    Die Gardisten fanden die verbliebenen Boote durchlöchert, also suchte sich eine Abordnung schnell die Winterausrüstung zusammen und richtete sich darauf ein, den Booten im Laufschritt am Ufer entlang zu folgen. Die Leiterin der Garde war besorgt. Wieviele Gardisten mochten diese Verfolgung als ihre eigene Flucht nach Pelbarigan geplant haben?
    Schließlich wählte sie zwölf Männer aus, die sie für loyal hielt und befahl ihnen, aufzubrechen. Bald trabten sie am Ufer entlang nach Norden, stirnrunzelnd und blinzelnd im grellen Winterlicht.

SIEBEN
    Weit im Süden stand Gamwyn auf dem schrägen Dach des Hauptgebäudes in Jaiyans Station und sägte nach Jaiyans Anweisungen ein großes, rechteckiges Loch. Einen Augenblick lang hielt er inne, um Atem zu holen, und warf einen Blick zum Himmel, der öde und grau über ihm hing. Er fröstelte im kalten Wind, dann sägte er weiter. Das Loch sollte neue Pfeifen für Jaiyans Orgel aufnehmen. Der große Mann war so entzückt von Gamwyns Geschicklichkeit im Umgang mit Werkzeug gewesen, daß er den Jungen sofort in seinen Dienst zwang.
    Der Plan war, in das Dach eine Öffnung zu schneiden und dann eine Abdeckung darüber zu bauen, die das Loch abdichten, aber doch Platz für die hohen Pfeifen lassen sollte. Die Anordnung der neuen Pfeifen machte es erforderlich, zwei Hauptstützpfeiler in der Mitte durchzuschneiden. Aber Jaiyan war zu schwer, um auf das Dach zu klettern und die Arbeit selbst zu machen. Ein neuer Rahmen sollte später die Tragfähigkeit des Dachs wiederherstellen. Kurz ehe Gamwyn den großen Schnitt zu Ende führte, bohrte er ein großes Loch in das Dachstück, das herausge-nommen werden sollte, ließ eine Seilschlinge hindurch und warf Jamin, der draußen auf dem Boden wartete, das Ende zu.
    »Sei vorsichtig, Jamin«, rief er. »Das wird schwer.
    Schling das Seilende lieber um etwas herum! Und zieh unbedingt deine Handschuhe an!«
    »Keine Angst. Ich halte schon fest.«
    Gamwyn war nicht sicher, daß er das konnte, aber als die letzten Holzfaserschnipsel zu splittern begannen, straffte sich das Seil, das Dachviereck schwang herunter und hing, dann senkte es sich leicht und langsam nach innen. Jamins Kraft schien keine Grenzen zu haben. Als Gamwyn auf das schwankende Dachviereck hinunterschaute, spürte er den Schwall warmer Luft von drinnen, dann die ersten Hagelkörner eines neuen Sturms im Nacken. Er sah die nach oben gewandten Gesichter Jaiyans und der alten Leute im Inneren, die zuschauten, wie das Viereck herunterkam. Jaiyan griff danach und zog es ganz zu sich herab.
    »Es fängt an zu hageln, Häuptling«, rief Gamwyn hinunter.
    »Das habe ich befürchtet. Das bedeutet, daß wir die Dacherweiterung jetzt gleich machen müssen. Warte, bis ich das Seil

Weitere Kostenlose Bücher