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Pelbar 4 Der Fall der Muschel

Pelbar 4 Der Fall der Muschel

Titel: Pelbar 4 Der Fall der Muschel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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beiträgt, wenn er er-klingt und sich in vollkommener, individueller Klarheit zur Übereinstimmung mit dem Ganzen verbindet. Eine Unreinheit des Einzeltones, ein Zögern, ein Überschwang beeinträchtigen die Brillanz des Ganzen.‹
    Endlich schlief Gamwyn richtig ein. Ihm kam es vor, als würde er nur einen Augenblick später wieder geweckt, aber es dämmerte schon. Ein dicker Nicfad öffnete die Tür zur Hütte und weckte alle mit seinem Geschrei. In der Hand hielt er ein Halsband aus Leder, aus dem Metallschlaufen herausstanden. Als die Gruppe schwerfällig hinaus und zum Rauchhaus trottete, packte der Mann Gamwyn an der Kapuze seines Wintermantels, riß ihn beiseite und schnallte ihm das Lederband fest um den Hals. Erst jetzt bemerkte der Junge, daß alle Sklaven solche Halsbänder trugen, obwohl ihre formlosen Gewänder sie ver-deckten.
    »Geh, damit du deinen Rauch bekommst«, sagte der Mann, stieß den Jungen vorwärts, jagte ihn und trat nach ihm, während er ging.
    Gamwyn stürzte in den Raum, stolperte nahe an der Tür über einen Mann und suchte sich im Halbdunkel einen Platz, um sich hinzulegen. Schon füllte sich der Raum mit beißendem Rauch. Alle lagen auf dem Rücken und sogen ihn friedlich ein. Gamwyn drehte sich auf die Seite, teilte das Stroh und schob sein Gesicht in die so entstandene Tasche, in der Hoffnung, die Wirkung damit so gering wie möglich zu halten. Schließlich dachte er: Nun, vielleicht wurde dieses Leben doch nicht so schlimm. Es konnte zur Routine werden. Meine Reise den Fluß hinunter war doch ein albernes Unterfangen. Ich könnte mich in diese Gesellschaft einfügen, genau, wie ich es in Threerivers getan habe. Nein. Ich muß mich wehren.
    Das ist nur der Rauch, der da aus mir spricht. Aber andererseits ...
    Nach dem Frühstückseintopf führte man die Sklaven hinaus zur flußabwärts gelegenen Seite der kreis-runden Tuscogemeinde. Aber als sie sich dem Hügel unterhalb der Außenmauern näherten, nahm derselbe Nicfad, der das Halsband gebracht hatte, einen langen Stab mit einem kleinen Haken am Ende, steckte ihn durch eine der Schlaufen in Gamwyns Halsband, riß den Jungen aus der Reihe und führte ihn den Berg hinauf. Sie traten durch ein Tor in einen äußeren Häuserring, wo Gamwyn einige Nicfad mit Frauen und Kindern sah. Die Jungen trugen alle die gleiche schwarze Lederbekleidung wie die Männer. Sie starrten ihn verächtlich an. Einer warf einen Dreck-batzen. Gamwyn wollte ausweichen, aber der Stab an seinem Hals machte das unmöglich.
    Praktisch unmittelbar darauf wurde Gamwyn durch ein zweites Tor in einer Mauer geführt, die zum Teil aus einem zweiten Häuserring bestand. Hier trieben sich keine Nicfad herum, sondern Menschen in braunen, formlosen Gewändern, die alle irgendwelche Sachen trugen, eilten geschäftig die kreisrun-den Korridore entlang. Gamwyn hob den Blick zu dem weißen Turm im Zentrum des vor ihm liegenden Rings. Er sah, daß die weiße Farbe des Turms in Wirklichkeit ein Belag aus daran befestigten Knochen war. Mit einem leisen Aufschrei blieb er stehen, als er eine Unzahl menschlicher Schädel darunter gewahrte, aber der Nicfad riß an seinem Halsband, führte ihn zu einem langen, unscheinbaren Gebäude und stieß ihn hinein, dann hakte er den Stab aus.
    Gamwyn stand vor einem Tisch, an dem ein Mann mittleren Alters saß. Vor ihm lagen flache Holzge-stelle, sie waren in Quadrate unterteilt, in einigen davon lagen kleine Steine.
    »Neuer Sklave. Steck ihn in Uniform!« sagte der Nicfad.
    Der Mann blinzelte kurzsichtig zu ihm auf, erhob sich dann und kam um den Tisch herum, um noch einmal hinzuschauen. Er musterte Gamwyn durch-dringend aus der Nähe, befühlte dann seinen Mantel und zog ihn auseinander, um sich die Tunika anzusehen.
    »Kein Siveri. Wer dann?«
    »Peshtak-Spion«, sagte der Nicfad.
    Der Mann zog scharf die Luft ein und trat zurück.
    »Schon wieder Peshtak«, flüsterte er.
    »Keine Angst. Sie haben keine Chance gegen uns.
    Denk an die Hunde! Der hier ist halb verhungert. Nur ein Knabe. Noch kein guter Sklave.«
    Die beiden befahlen Gamwyn, seinen Mantel ab-zulegen, dann verpaßte ihm der Lagerverwalter einen wattierten Sklavenanzug. Er war unförmig, aber überraschend bequem. Der Lagerverwalter drehte Gamwyn ins Licht und begutachtete ihn. »Sonderbare Haare. Der hier paßt gut. Fein gewebt, die Kleider.
    Herrliche Arbeit.« Der Lagerverwalter streckte die Hand nach Gamwyns Klappmesser aus, das er an einem Band um den Hals trug.
    »Was

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