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Pelbar 4 Der Fall der Muschel

Pelbar 4 Der Fall der Muschel

Titel: Pelbar 4 Der Fall der Muschel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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die Wildrinder hier im Westen, und lassen ein Gebiet verwüstet zurück.
    Im Sommer fressen sie sogar Insekten. Nein, es gibt nicht viele davon, aber wenn sie kommen, reißen sie unsere stärksten Holzwände nieder, und wenn wir die ersten erschießen, verschlingen die nachkom-menden sie, rücken dann weiter vor und dringen in unsere Städte ein. Wir müssen fliehen, sonst werden wir gefressen. Dagegen gibt es kein Mittel.«
    »Ist das die Wahrheit?«
    »Wahrheit? Wieder dieses Wort.«
    Der große Mann wandte Gamwyn den Rücken zu.
    »Seht ihr«, sagte er zu den anderen. »Er weiß nicht einmal was Wahrheit ist. So gottverlassen sind diese Peshtak.« Er drehte sich wieder um. »Sind es viele von euch? In der Nähe?«
    »Nein. Nicht viele. Nur etwa dreitausend, und die sind oben, beim Oh-Fluß. Sie versuchen gerade, sich zu entscheiden, ob sie flußaufwärts gehen und die Pelbar angreifen, nach Westen ziehen oder flußab-wärts kommen und euch überfallen sollen.«
    »Dreitausend? Wieviele sind das?«
    »Kannst du nicht zählen?«
    »Zählen? Summieren?«
    »Ja. Summieren.« Gamwyn erklärte sehr ausführlich mit Hilfe seiner Hände, wieviel dreitausend war, während einer der Männer mit rasender Schnelligkeit Steine in den Kästen herumschob. Als er fertig war, schaute der große Mann die Kiesel an und drehte sich mit ernster Miene um.
    »Soviel? Das sind zuviel. Dreimal Zehnhundert.«
    »Ich glaube, sie ziehen nach Westen, den Isso hinauf.«
    »Was ist mit den Shumai?«
    »Ja. Aber die Shumai siedeln bei den Pelbar am Fluß. Die Pelbarstädte sind uneinnehmbar, und da sind insgesamt zu viele Menschen. Wir Peshtak wollen leeres Land im Westen suchen und nicht angreifen. Ihr habt vermutlich noch andere Tuscostädte, von denen ihr Verstärkung bekommen könnt.«
    »Wir erzählen dir nichts. Du wirst keine Informationen von mir erlangen.« Der große Mann zog ihm den Stock über die Beine. Das spürte Gamwyn, aber er ließ sich nichts anmerken. »So. Du sagst, sie greifen nicht an? Wir haben von Sentani gehört, was ihr Peshtak getan habt.«
    »Wir sind ein friedliches Volk, aber man hat uns zum Kampf getrieben. Wir werden uns Mühe geben, ihm auszuweichen. Ihr seid hier zu gut verteidigt für uns. Ich kann mir denken, daß auch die Sklaven für euch kämpfen werden.«
    »Du wirst nie zurückkehren, um etwas zu verraten.«
    »Andere waren hier.«
    »Andere? Wieviele?«
    Gamwyn hob die Finger beider Hände, schloß und öffnete sie dann zweimal. »Mindestens soviele. Letzten Sommer.«
    »Warum haben sie dann dich geschickt?«
    »Sie gehören zu den Oh-Peshtak. Flußleute. Sie kamen im Wasser, schwammen in der Nacht. Sie können tagelang ununterbrochen im Wasser bleiben.
    Wir haben ihnen nicht ganz getraut. Vielleicht möchten sie die besten Plätze für sich haben. Mich hat man geschickt, um nachzuprüfen, was sie gesagt haben.«
    »Und sie haben recht, diese Flußpeshtak?«
    »O ja. Völlig. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Wir greifen euch nicht an. Die Hunde sind schrecklich, und die Männer im schwarzen Leder auch.«
    Der große Mann schritt eine Sonnenbreite lang auf und ab. »Ich bin geneigt, viel von dem zu glauben, was du sagst. Du kannst dir das nicht alles ausden-ken. Vergiß nicht, was geschieht, wenn wir herausfinden, daß du gelogen hast.«
    »Was wird geschehen?«
    »Du verlierst einen Fuß, als ob du geflohen wärst.«
    »Nun, dann habe ich keine Angst, denn ich habe euch alle Tatsachen erzählt.«
    Der große Mann klopfte an den Türrahmen, um den Nicfad zu rufen. »Nimm ihn mit!« sagte er. »Wir brauchen ihn nicht länger. Er unfähiger Knabe, von schwachen Primitiven geschickt.«
    Als Gamwyn aus dem Gebäude geführt wurde, schaute er wieder zum Turm hinauf und sah ein mol-liges Mädchen in seinem Alter mit hellblondem Haar aus einem Fenster schauen. Als er am Hals gerissen wurde, lächelte er ihr flüchtig zu und winkte. Sie knallte das Fenster zu, und der Nicfad warf Gamwyn zu Boden und stellte sich vor ihn. »Lebst du gerne?
    Tu das nie wieder, nie!« fauchte er den Jungen an.
    »Nein. Entschuldigung. Das habe ich nicht ge-wußt.« Gamwyn war zutiefst erschrocken.
    »Nie«, sagte der Nicfad und riß ihn wieder hoch.
    »Und jetzt zum Holz fällen«, fügte er hinzu.
    Weit im Norden, in Pelbarigan, wurden die drei Peshtakgefangenen ins Wachzimmer gebracht und Ahroe vorgeführt. Die Sonne warf durch das Südfen-ster ein grelles Licht über ihre schmalen Gesichter.
    Aber ihre Wunden waren

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