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Pelbar 5 Ein Hinterhalt der Schatten

Pelbar 5 Ein Hinterhalt der Schatten

Titel: Pelbar 5 Ein Hinterhalt der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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diesem Stoff dort so aufstellen, daß das Wasser herausfließt, wenn sich das Boot im Wind neigt. Wenn wir um die Pfannen herum Zunder legen, können wir die ganze Flotte verbrennen.«
    »Ich dachte, du willst deine Tochter holen, Pelbar«, sagte Hesit.
    »Das wollte ich auch, Hesit. Aber wir sind den Tantal zu nichts verpflichtet. Schließlich haben sie damals fast ein Drittel der Leute von Nordwall getö-
    tet. Und sie wollen Iver angreifen. Außerdem habe ich die Beobachtung gemacht, wenn man den Menschen etwas gibt, was ihnen genügend Sorgen macht, vergessen sie für einige Zeit, anderen zur Last zu fallen. Euch bin ich etwas schuldig – euch allen.«
    »Uns etwas schuldig?«
    »Wenn wir zusammenhalten, können wir auch ihre Fähigkeit verringern, euch zu schikanieren. Außerdem ...«
    »Außerdem was?«
    »Wenn sie euch nicht mehr bedrohen, tretet ihr vielleicht der Föderation bei.«
    »Für dieses Ereignis würde ich keine Kartoffeln einlagern.«
    »Warum nicht?«
    »Sie würden verfaulen.«
    »Schade. Nun. Will jemand mit mir zum See kommen?«
    Die Peshtak blickten sich an. Stel konnte ihre Angst riechen. »Nein«, sagte Hesit.
    »Ich. Ich gehe mit«, sagte Aspar.
    Alle schauten ihn an. »Gut«, sagte Stel. »Aber jetzt noch nicht. Ich möchte, daß du erst ganz gesund wirst.«
    Als Dahn in dieser Nacht in ihrem Pfeilboot langsam an der Westküste des Bittermeeres entlangruderte, sah sie Lichter vor sich. Sie trieb vorsichtig, leise darauf zu. Über das Wasser schallten hohle Laute zu ihr herüber, dann die Stimmen von Tantal. Sie arbeitete sich noch dichter heran. Männer waren dabei, drei Schiffe zu entladen. Dahn ruderte das Pfeilboot langsam in südlicher Richtung rückwärts, wendete dann und ruderte einen ganzen Ayas weit nach Süden, schließlich wandte sie sich wieder der Küste zu und ruderte langsam an Land.
    Endlich berührte das Boot mit leichtem Knirschen den Strand. Sie stieg leise heraus, hob es auf und trug es keuchend den Strand hinauf zwischen flache Dü-
    nen. Dann ging sie erst am Wasser entlang auf die Tantal zu, schließlich entfernte sie sich vom Meer.
    Mitternacht war vorbei, als sie in die Nähe des Tantal-Lagers kam, das von Fackeln erleuchtet war.
    Männer bewegten sich zwischen Bäumen und Ge-büsch, luden Kisten aus und stellten kegelförmige Zelte auf. Dahinter konnte sie die lange Rinne des Portage-Grabens sehen. Lautlos kroch sie zurück und weiter den Strand hinunter. Einmal duckte sie sich ins Dünengras, als eine Tantal-Patrouille in der Dunkelheit langsam vorbeizog. Es dauerte einige Zeit, bis sie ihr Boot fand; sie trug es in den Wald. Stel hatte ihr gesagt, daß der Cog-Fluß sich vom Bittermeer in westlicher Richtung entfernte. Und sie wußte, daß er nicht weit sein konnte.
    Endlich neigte sich das Land vor ihr ein wenig, und bald darauf erreichte sie das Ufer des kleinen Flusses.
    Frösche quakten ihre tröstlichen Bekanntmachungen.
    Sie kniete lange Zeit da und lauschte. Dann setzte sie das Boot mit einem leisen Platschen ins Wasser, ruderte langsam nach Süden und legte etwa vier Ayas zurück, ehe die ersten Zeichen der Dämmerung den Osten in perlmuttfarbenes Licht tauchten. Sie fand einen umgestürzten Baum, stieg, das Pfeilboot hinter sich herziehend, hinauf und trug es vom Fluß weg.
    Als es dämmerte, steckte sie in einem tiefen Dickicht.
    Moskitos umschwirrten sie. Sie rieb sich systematisch mit Schlamm ein und richtete sich darauf ein, den ganzen Tag abzuwarten, während der Hunger an ihr nagte. Mit dem Ködermesser kappte sie Binsensten-gel und aß das Mark heraus, dann grub sie die Wurzeln aus, um sie mitzunehmen, bis sie sie waschen konnte. Als die Sonne hoch am Himmel stand, schlief sie schließlich ein. Spatzen hüpften nahe heran, mu-sterten sie mit geneigtem Kopf, und ein Fuchs trottete gegen den Wind heran und lief beinahe in sie hinein, ehe er stehenblieb und dann mit wehendem, rotem Schwanz davonrannte. Aber die Tantal hatten keine Ahnung von ihrer Anwesenheit, während sie weiter die Portage befestigten.
    Nachdem Stel noch fünf Tage lang im Lager der Peshtak Pläne und Experimente gemacht hatte, glaubte er endlich, einige Fortschritte zu sehen. Trotz der primitiven Bedingungen war es ihnen gelungen, Säure herzustellen. Sie hatten dabei das Lager mit Gestank verpestet und Proteste von allen Seiten ausgelöst, besonders an dem einen windstillen, schwülen Tag.
    Als es dämmerte, wurden sie durch Klopfen an einem hohlen Stamm in der Mitte des

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