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Pelbar 6 Das Lied der Axt

Pelbar 6 Das Lied der Axt

Titel: Pelbar 6 Das Lied der Axt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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Stämme zu überfallen.
    Mehr noch, sie könnten über das Eis hinweg mit euch Handel treiben. Billy ist ein natürliches Verbindungs-glied – das erste. Vielleicht setzt das den Überfällen ein Ende. Ihr könntet Waren bekommen, die es hier im Tal nicht gibt. Und ihr hättet einen Markt außerhalb von hier. Wer weiß? Vielleicht wollen einige von euch das Tal eine Zeitlang verlassen. Ich habe den Wald auf der anderen Seite gesehen. Billy sagt, er ist nicht weit weg. Dreißig Kilometer vielleicht.«
    »Niemals. Du sollst nicht einmal davon sprechen«, wehrte sich Mutter Johnston.
    »Es war nur so eine Idee.«
    »Tor, deine Ideen haben eine merkwürdige Art, alles zu verändern«, bemerkte Fenbaker. »Über diese hier müssen wir noch nachdenken. Nun, Billy, hast du verstanden, was eben gesagt wurde?«
    »Bißken. Aj.«
    »Was meinst du dazu?«
    »Ik ... weß nik. Ich ... würde versuken.«
    »Hm ... ah, ja, versuchen, wie?«
    »Aj.«
    »Na ja, du hast ja nun einen großen Teil des Winters verloren, Tor, aber die Leute vom Westgut sagen, sie wollen dir bei deinem ... Ballon helfen. Soviel ich verstanden habe, muß er noch größer werden.«
    Tor schaute Tristal an, der den Blick senkte. »Ja.
    Ziemlich viel größer.«

EINUNDZWANZIG
    Tristal schob die Schale mit dem brennenden Fett unter die Öffnung des großen, sich wölbenden Ballons. Er entfaltete sich noch mehr und zerrte an den Tauen. »Tor, ich glaube, jetzt ist es so weit!« rief er.
    Tor reichte mit seiner Axt hinüber und schnitt das Haupthaltetau entzwei. Alle Taue fielen aus ihren Schlingen, und der Ballon stieg schnell und wurde auf dem Ostwind höher und höher getragen, auf die Eiswand zu.
    Von unten erhob sich allgemeiner Jubel, viele Hän-de winkten. Tor schaute zu Billy hinüber, der sich angstvoll an das Geschirr klammerte und hinunter-schaute, wo seine Eltern und der größte Teil der Be-völkerung der westlichen Güter winkten und riefen.
    Während sie noch höher stiegen und von den großen Dampföffnungen wegtrieben, kamen sie zum Fichtenwald, ein jäh auftauchendes, dunkelgrünes Band mit verstreuten Flecken späten Schnees. Dann wurde der Wald nahe an der Eiswand schmäler, dort reihten sich Travertinschichten, kleinere Dampföffnungen und heiße Quellen in unterbrochener, unregelmäßiger Linie vor der hohen, schon bröckeligen, verzerr-ten Eismasse auf. Der Ballon stieg rasch und schwebte über den hohen Eiskamm hinweg.
    »Ah!« rief Tristal, als er hinter der Eiswand den fernen, dunklen Waldstreifen im Westen erblickte.
    Dann fügte er hinzu: »Billy, ist da noch mehr Eis?«
    »Aj. Nik so breit. Der Fluz geht durk. Mankmal ge-fährlik. Ik ...«
    »Wenn du nicht hinunterschaust, ist es nicht so schlimm«, rief Tor.
    »Nok schlimmer, fenn du hinaufschaust«, widersprach Billy.
    »Vielleicht schaffen wir es bis ganz hinüber«, sagte Tor.
    »Viele Möglichkeiten haben wir nicht. Entweder klettern wir das Eis runter oder wir bleiben in einem Baum hängen«, entgegnete Tristal.
    Als ihnen der Brennstoff ausging und der Ballon sich langsam senkte, sahen sie, daß die Eisfläche unregelmäßig und steil war. Ihre Füße berührten sie, noch im Geschirr, dann hoben sie wieder ab, wurden eine kurze Strecke den Hang hinuntergeschleift, kamen zum Stehen und schnitten sich schnell los.
    Hier war es nicht sehr schwierig, über das Eis hin-unterzukommen. Sie zogen den Ballon mit und la-gerten ihn in einer Hütte aus Ästen, um zu den Leuten im Eistal zurückzufliegen, oder um zumindest das Tuch verwenden zu können.
    Die drei wanderten durch die Bäume zu einem Bach voller Schmelzwasser, der nach Süden floß. Hier trennten sich die beiden Shumai von Billy. Dieser sagte, die Leute hier bereiteten sich auf ihre Früh-lingseinfälle in die weit verstreuten Siedlungen inmitten der riesigen Wälder und Flüsse des Westens vor.
    Tor und Tristal überquerten mehrere manchmal verschneite Bergkämme und Täler. Am zweiten Tag kamen sie an den Sgenom-Fluß, der diesem Stamm seinen Namen gegeben hatte. Sie fischten ein paar Pappelstämme aus dem Wasser und banden sie zu einem massiven Floß zusammen, das sie in die rei-
    ßende Strömung schoben. Am zweiten Nachmittag türmte sich eine riesige Eiswand vor ihnen auf, und der Sgenom floß durch eine schmale Lücke zwischen zwei Bergen. Zu dieser Zeit trieben sie rasch dahin, und als sie um die letzte Biegung kamen, sahen sie, daß sie in einen Tunnel einfahren würden, der in das Eis hineinführte.
    Tor stieß

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