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Pelbar 7 Das Schwert der Geduld

Pelbar 7 Das Schwert der Geduld

Titel: Pelbar 7 Das Schwert der Geduld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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gesotten wurde. Es griff nach den Baligani und nahm sie in seinen Kreis aus donnernder Hitze hinein. Sein Licht und seine sengende Druckwelle streckten sich weit aus und wollten nach Stels Boot greifen. Als Jaas, Owayn und drei andere sich der gespenstischen Eruption zuwandten, brannten ihnen die Augen aus. Die dunklen Streifen an den Segeln qualmten kurz auf.
    Unten sah Stel den Schein, drückte Ferths Augen gegen seine Brust und rief: »Schließt die Augen! Ervil, schneide die Segel los! Schneide alle Halteseile durch!«
    Ervil rannte die Treppe hinauf, erblickte die sich windenden rauchenden Gestalten auf dem Deck, schaute nach Osten und sah einen riesigen, donnern-den Wolkenpilz, der einen großen Teil des Himmels einnahm. Er packte ein Bootsmesser und begann, auf Seile einzuhacken, als eine Schockwelle das Boot scharf herumriß und ihn fast von Deck fegte. Er sah Jaas, sich festklammernd und fuchtelnd, im Wasser verschwinden und untergehen. Ervil hatte das Hauptsegel losgeschnitten, aber das Vorsegel zerriß und zerbrach den Mast. Irgendwie richtete sich das Boot in der aufgewühlten See selbst gerade. Acht der elf noch übrigen Leute lagen geblendet und versengt auf Deck und wälzten sich stöhnend hin und her.
    Ervil rannte in die Kajüte hinunter und schnitt Stel los. »Sie ist losgegangen. Die Riesenbombe. Schnell, Stel! Komm auf Deck und hilf mit! Wir müssen weg.«
    »Wir waren zu weit entfernt. Bei diesem Westwind wird wahrscheinlich alles gutgehen«, sagte der Pelbar, rieb sich die Handgelenke und stand auf. Er stieg auf Deck und blieb angesichts der Riesenwolke im Osten wie betäubt stehen. »Soviel zu Borund«, murmelte er. Dann rannte er zur Ruderpinne.
    Die müden Baligani hatten gegen Morgen das Feuer unter Kontrolle gebracht, und zuerst sahen nur wenige das plötzliche, gleißende Aufleuchten im Osten, aber einige bemerkten es doch, starrten hin und schlossen dann vor Schmerz die Augen. Als sie sie geblendet wieder aufmachten, erblickten sie in der Ferne die aufsteigende Wolke, ehrfurchteinflößend sogar aus dieser Entfernung.
    »So«, sagte ein Mann, der noch einen Wassereimer in der Hand hatte. »Das hatten uns die Ganis also zu-gedacht. Die Männer da draußen sind zu bedauern.«
    Im Nordwesten, nahe bei den Innanigani-Eindringlingen, fummelte ein Funker an seinen Ge-räten herum und murmelte dabei vor sich hin.
    »Nichts funktioniert!« brüllte er schließlich. »Ich habe alles überprüft, aber diese Verbindung ist völlig tot.
    Ich verstehe das nicht.«
    Weit westlich davon lag Pelbarigan noch größten-teils im Schlaf, aber auch dort wurde dem Funker mitten in einer Nachricht die Verbindung unterbrochen. Auch er konnte seine Geräte nicht mehr in Gang bringen. Als man später Eolyn weckte, stellte sie fest, daß von ihren elektronischen Geräten nichts mehr funktionieren wollte. Lange Zeit saß sie da und dachte nach, und schließlich sagte sie: »Ich kann mir nur eines vorstellen. Nein. Das ist doch wohl unmöglich.«
    »Was?«
    »Irgendwo hat eine thermonukleare Explosion stattgefunden und einen elektromagnetischen Puls ausgeschickt, der alles überladen hat. Das würde bedeuten, daß wir unser ganzes Kommunikationsnetz verloren haben. Vollständig. Wir sollten gleich anfangen, es wiederaufzubauen. Wir können uns nicht leisten, darauf zu verzichten.« Sie zögerte. »Wie ... o nein. Was ist, wenn ...«
    »Ja?«
    »Was ist – wenn die Explosion unsere Armee im Osten vernichtet hat?«
    »Vernichtet? Die Armee?«
    »Ja. Möglich wäre es. Durch so etwas sind die leeren Stellen entstanden. Ich glaube, es sollte sich vielleicht jemand auf den Weg nach Osten machen. Ich eventuell auch. Ich werde die Protektorin wecken.«
    In Innanigan wußte niemand von der großen Explosion, bis einen Tag später Fischer nach Hause kamen und übereinstimmende Geschichten über eine zweite Morgendämmerung südlich der Sonne er-zählten, die kurz aber hell gewesen sei. Die Abgeordneten reimten sich alles zusammen und zogen den Schluß, daß eine der Bomben, die Borund mitgenommen hatte, detoniert sein mußte. Sie packten die drei anderen ein und brachten sie unter Bewachung in die Stadt. Daraufhin erhoben die Bürger in Massen Einspruch, und die Bomben mußten wieder vom Be-völkerungszentrum weggebracht werden. Alle waren sehr beunruhigt, bis andere Fischer zurückkehrten und erklärten, daß die Explosion zu weit im Osten stattgefunden hätte, um Baligan selbst betroffen zu haben.
    Inzwischen strebte

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