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Pelbar 7 Das Schwert der Geduld

Pelbar 7 Das Schwert der Geduld

Titel: Pelbar 7 Das Schwert der Geduld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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Onsers Armee in Gewaltmärschen nach Osten, wobei ständig Männer von Heckenschützen weggeschossen wurden. Sie lagerten erschöpft auf einem leicht zu verteidigenden Bergkamm und legten einen zweiten Ruhetag ein. Während dieses Tages sahen sie den Ballon der Föderation, an einem Seil befestigt, dreiviertel Ayas entfernt über sich, zwei Beobachter saßen darin und schauten herunter. Die Fahne des Heart-Flusses schmückte die ihnen zuge-wandte Seite des Luftschiffs. Mehrere Männer versuchten, den Ballon mit den Gewehren zu treffen, aber ohne Erfolg. Einige befürworteten einen Überfall mit den Gewehrschützen, aber sobald die fünfzig Freiwilligen die Abhänge hinunterlaufen wollten, gerieten sie unter schweren Beschuß. Achtzehn wurden getötet, ehe die anderen ihre Verteidigungslinie wieder erreichten.
    »Erhabener«, meldete ein Leutnant. »Heute nacht müssen wir Wache halten. Es wird von Desertion, von Kapitulation gemunkelt. Dieses Ding in der Luft hat die Männer entnervt.«
    »Wir ziehen heute nacht ab, Leutnant. Zwanzig Ayas weit, zum Uscarberg. Dort sind wir in einer Position, von der aus wir in einem weiteren, langen Marsch den Cwanto erreichen können. Wenn irgendeiner der Kundschafter durchgekommen ist, müßte uns dort eine Entsatztruppe erwarten.«
    »Falls sie durchgekommen sind.«
    »Bestimmt. Wir haben fünf losgeschickt, einzeln.
    Einer kommt immer durch, Leutnant. Irgendeiner.
    Sogar nach der Zeit des Feuers haben es einige geschafft.«
    Der Leutnant sah ihn schweigend an. Schließlich sagte er: »Ja, Sir.«

SIEBENUNDZWANZIG
    Obwohl sie bedrängt wurden, erreichte Onsers Truppe den Uscarberg und grub sich den Tag über ein. Ein Unterführer meldete dem Erhabenen, daß sie sieben-undachtzig Mann verloren hätten.
    »Siebenundachtzig! Das muß ein Irrtum sein. Soviel feindliches Feuer hatten wir doch gar nicht?«
    »Elf durch feindliches Feuer, Erhabener. Die übrigen sind offenbar desertiert.«
    »Dumm. So nahe von zu Hause. Heute nacht können wir den Cwanto erreichen. Dort wird uns Entsatz erwarten.«
    »Sir. Die Männer sind sich da nicht so sicher, und auch nicht ...«
    »Ja?«
    »Ob die Föderation am Cwanto haltmachen wird.«
    »Das ist doch ...«, begann Onser. Irgendwie war ihm der Gedanke noch gar nicht gekommen, daß die Innanigani auf ihrem eigenen Gebiet nicht unbesieg-bar sein könnten. Aber der Cwanto war nicht der Leynap, und selbst von da aus war es noch ein weiter Weg bis zur Stadt und ihren Siedlungen.
    »Schön, sag den Leutnants, daß sie für die Leute, die sie unter sich haben, verantwortlich sind, und daß alle weiteren Desertionen zur Exekution des an der Spitze der jeweiligen Unterabteilung stehenden Offiziers führen werden. Du sorgst dafür.«
    Der Unterführer zögerte nur einen Augenblick, dann sagte er: »Jawohl, Erhabener«, und ging.
    Stel improvisierte ein Lateinsegel aus dem Mast und den verbliebenen Segeltuchstücken und schaukelte nach Nordosten. Manny Sovel bediente das Ruder, ihr Mann, in dessen Brust das Webmuster seines Hemds eingebrannt war, lag zu ihren Füßen. Über den Augen hatte er ein nasses Handtuch. Stel unterwies Ervil und die anderen darin, die Segel zu bedie-nen und die Männer zu versorgen, die während der Explosion auf Deck gewesen waren.
    Ferth verbarg ihr Gesicht und weinte ununterbrochen, bis Stel sie aufrichtete und sie zwang, ihn anzusehen. »Kleines«, sagte er. »Du mußt jetzt damit aufhören. Wir brauchen zuviel Hilfe, auch von dir.«
    »Ich kann nicht. Sieh sie dir alle an! Sieh dir meinen Vater an!«
    »Dem muß man sich stellen, Kürbis. Wir werden dich nach Hause bringen. Und alle anderen auch. Du mußt mithelfen. Du mußt dir sagen, daß auch dann noch Zeit ist, entsetzt zu sein. Schieb es jetzt einfach weg!«
    »Das kann ich nicht.«
    »Du hast gar keine andere Wahl. Und du kannst es auch. Ich weiß, daß du es kannst. Sieh doch, was du schon getan hast. Meine Frau sagte immer: ›Beiß dir auf die Unterlippe und mach weiter! Zum Weinen hast du noch genug Zeit.‹«
    »Oh, Stel, warum mußte es so kommen?«
    »Es mußte ja gar nicht. Es war eine Entscheidung.
    Das Problem ist, daß man die Entscheidung Borund überlassen hat. Die meisten von uns sind nicht daran interessiert, Macht zu besitzen und für alle anderen Entscheidungen zu treffen. Wir haben andere Talente.
    Andere Interessen. Und so überläßt man den Borunds dieser Welt Entscheidungen, für die sie so ungefähr am wenigsten von allen geeignet sind. Den

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