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Pelbar 7 Das Schwert der Geduld

Pelbar 7 Das Schwert der Geduld

Titel: Pelbar 7 Das Schwert der Geduld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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dann hob er ihn auf und trug ihn nach hinten zwischen die Bäume.
    Im Fort murrte der Leutnant: »Was bildet sich Onser eigentlich ein? Daß wir tausend Mann hier haben?«
    Er wandte sich an einen Unterführer, der soeben den Fluß überquert hatte. »Wie viele Leute habt ihr jetzt?«
    »Heute früh waren es vierhundertsechzig, Sir.«
    »Von wie vielen?«
    »Ungefähr tausend.«
    Der Leutnant pfiff. »Dann haben wir zusammen gut sechshundert.«
    »Wir haben da draußen eben viele verloren, Sir.«
    »Woher haben sie die Maschinengewehre?«
    »Ich weiß es nicht. Das ist das erstemal, daß wir sie gesehen haben.«
    »Dann müssen es die Partisanen sein. Wenigstens sind sie aus dem Osten abgezogen. Aber wenn sie jetzt diese Waffe haben, können wir damit rechnen, daß sie selbst sie auch herstellen. Habt ihr euer Messing mitgebracht?«
    »Messing?«
    »Die Granatenhülsen.«
    Die Männer lachten. »Nein. Sollten wir etwa mit dem ganzen Gewicht rennen?«
    »Hat euch Onser nicht dazu aufgefordert?«
    »Nein, Sir. Sind sie denn knapp?«
    »Verteufelt knapp! Ja. Schon jetzt schmelzen wir die beschissenen Statuen in der Scheißstadt ein. Man hat sogar begonnen, an die Giftstellen zu gehen, um das Zeug zu holen.«
    »Das sollte man nicht tun, Sir.«
    Der Leutnant wandte sich ab, ohne zu antworten.
    Die Innanigani am Westufer blieben für den Rest des Tages, der ihnen endlos erschien, in Deckung.
    Der Fesselballon stieg höher, und als ein paar Männer versuchten, Fernschüsse darauf abzugeben, mußten sie sich vor dem Gegenfeuer aus dem Ballon ducken.
    »Erhabener«, sagte ein Unterführer. »Das Ding ist fast einen Ayas entfernt, aber trotzdem geben sie gezielte Schüsse ab. Sie haben ihre Waffen verbessert.«
    Onser schaute ihn, hinter einem Erdhaufen stek-kend, schweigend an.
    Als die Nacht im Hafen von Innanigan die Küste erreichte, stand die Wache am Ufer und hielt Ausschau über das Wasser nach dem letzten Fischer. Fast die ganze Flotte lag im Hafen, wo sie Befehl hatte, zu bleiben, bis die gegenwärtig anstehende Frage entschieden werden konnte. Der Wächter legte die Hand über die Augen, blinzelte lange und stieß dann einen langen Hornruf aus. Als der Offizier der Hafenwache gelaufen kam, rief er hinunter: »Seltsames Segel, Sir.
    Im Südosten. Kurzer Mast.«
    Der Offizier lief den Turm hinauf und schaute in die Richtung, in die der Hafenwächter zeigte. »Kann es nicht erkennen. Ein Fischerboot. Baligani-Farben, richtig?«
    »Ich weiß nicht ... ja, Sir.«
    »Blase Alarm! Wir fahren ihnen entgegen. Schnell!
    Es ist schon fast dunkel.«
    Onser beauftragte einen Unterführer, dem Fort zu si-gnalisieren, daß sie vorhatten, in der Dämmerung den Fluß zu überqueren. Er wollte sich den Schutz der Dunkelheit zunutze machen, ohne den Westländern zu gestatten, unter diesem Schutz näher heran-zurücken.
    Zu dieser Zeit sang Mokil über Narls frischem Grab die heiligen Worte Atous. Die Partisanen und viele von der westlichen Truppe standen gemeinsam dabei. Nach der Zeremonie sagte Mokil: »Ich glaube, er hätte gerne eine Pelbar-Hymne gehabt.«
    »Während ihr sie singt, muß ich zur Stellung zu-rück«, bemerkte Tristal. »Ich nehme an, sie werden bald versuchen, überzusetzen.« Vendi folgte ihm sofort, und fast alle Peshtak ebenso.
    Es wurde Nacht. Ein Sentani-Horn ertönte. Es wurde sporadisch geschossen, und das Fort gab kurze Maschinengewehrsalven zurück. Der Feuerschein vom Ballon wurde heller, als das Luftschiff aufstieg und weitertrieb.
    Jenseits des Flusses wurden weiße Phosphorfak-keln aus dem Ballon geworfen, und schwerer Beschuß setzte ein. »Sie sind nicht in den Booten!« rief Tristal. »Haltet Ausschau nach Köpfen im Wasser.«
    »Da!« brüllte Vendi und ließ eine Maschinengewehrsalve los. Vom Fort deckte man den Wald in ihrer Richtung mit Schüssen ein, und gelegentlich klatschte eine Salve in die Balken des Bunkers. Als die Fackeln erloschen, krabbelten die letzten Innanigani aus dem Wasser und liefen das Ufer hinauf auf das Fort zu. Das Feuer vom Westufer wurde stärker, und die Maschinengewehre vom Fort ratterten dagegen an. Mörsergranaten stiegen aus dem Fort auf und krachten auf das Westufer. Bald hörte das Schießen auf.
    Mokil beobachtete den Schauplatz aus den unteren Zweigen eines Baumes und sagte: »Gut. Wir wollen unsere Verwundeten und Toten einsammeln. Hoffentlich haben wir damit nicht zuviel Arbeit.«
    »Mokil. Hier ist ein Baligani, der dich sprechen will!« rief ein Mann von unten

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