Pelbar 7 Das Schwert der Geduld
Wo?«
»Die Kundschafter müßten inzwischen zurück sein«, sagte der Mann.
»Das kannst du nicht wissen«, schrie Sharitan zu-rück. »Und jetzt befolgt die Befehle! Holt die Sachen!
Hinaus! Hinaus!«
Die müden Männer wandten sich ab, um seinem Befehl zu folgen. Während sie Sachen aus den Häusern zerrten, flog ein zweites Gebäude in die Luft. Die Männer standen betäubt und lethargisch da. Wieder sammelten sie die Verletzten auf, vier diesmal, und zählten die Toten, sechs diesmal. Die übrigen wollten nicht mehr zurückgehen, um ihre Ausrüstung zu holen. Sharitan mußte Befehl geben, daß ein Mann aus jeder Gruppe die Sachen herausreichte. Zu weiteren Verlusten kam es nicht.
Sie machten ein großes Feuer aus den Trümmern der zerstörten Häuser und einen Kreis von kleineren in der Nähe. Als sie die Zelte aufstellten, blitzte auf dem Berg im Westen ein Gewehr auf, und ein weiterer Mann stürzte zu Boden. Dann folgten vier Schüsse schnell hintereinander, verletzten zwei Männer und töteten einen dritten. Die übrigen suchten Zuflucht hinter der Ostseite der Häuser, aber da blitzte aus den Wäldern im Osten erst ein Gewehrschuß auf, dann ein zweiter. Noch ein Mann wurde getroffen.
Sharitan schickte Patrouillen hinaus. Widerstrebend bestiegen die Männer, von gelegentlichen Gewehrschüssen bedrängt, die Berge östlich und westlich von Enult. Sie besetzten die Bergkuppen und hielten sie, regelmäßig abgelöst, den Rest der Nacht, wobei sie zwei Männer durch Gewehrschüsse verloren. Die übrigen schliefen unruhig in ihren Zelten.
Vor Sonnenaufgang versammelte Sharitan die Männer auf der Hauptstraße. »Also«, sagte er. »Wir stecken die Häuser in Brand, ziehen ab und folgen den Spuren nach Nordwesten. Sie haben Frauen und Kinder und die ganze bewegliche Habe dabei. Sehr weit können sie noch nicht gekommen sein. Wir können jetzt nicht aufgeben.«
Die Männer, sogar die Unterführer, standen stur da und starrten ihn an. »Jetzt!« schrie er. »Nicht erst nach Sonnenhochstand.«
»Was für eine Sonne?« fragte ein Mann. »Es wird gleich wieder schneien.«
»Wer hat das gesagt?« brüllte Sharitan.
Keiner der Männer antwortete. »Unterführer, tut eure Pflicht!« rief Sharitan.
»Es hat keinen Zweck, Leutnant«, sagte Zard. »Wir sind praktisch erledigt. Wenn wir noch viel länger hierbleiben, sammeln sich die verdammten Peshkies.
Wer hat eine Vorstellung, wie viele Sentani und Shumai und Pelbar und was sonst noch alles sich sammeln? Wenn wir überhaupt überleben wollen, sollten wir zusehen, daß wir unsere Hintern hier wegbewegen. Und es wird tatsächlich gleich wieder schneien.«
Ein älterer Unterführer trat vor. »Es ist so, Leutnant. Wir verlieren ständig Männer. Wir haben nicht die geeignete Kleidung. Wir wissen nicht, wo wir hingehen. Einige von uns haben Verwandte bei Eplay und finden, wenn wir schon kämpfen, sollten wir versuchen, ihnen zu Hilfe zu kommen. Niemand weiß, wie sie behandelt werden. Hier bekommen wir den Feind doch nicht einmal zu sehen.«
»Ich will euch was sagen. Wir haben mit den Peshtak immer nur gespielt. Ausgerottet haben wir sie nicht. Du bist aus der Stadt, nicht wahr? Ich bin auf einer Farm aufgewachsen. Bis ... das heißt, bis die Peshtak-Metzger kamen. Sie haben alles niedergebrannt. Meine Familie getötet. Ich war in einem alten Brunnen versteckt und habe von dort aus zugeschaut.
Ich sah, wie sie meine Mutter und meine Schwester vergewaltigten und dann erschlugen. Ich höre sie immer noch schreien. Keine Nacht vergeht, ohne daß ich sie höre. Damals habe ich gelobt, daß diese Metzger keinen Augenblick länger leben sollten, wenn es in meiner Hand läge. Du hast gesehen, daß man mir das Kommando ordnungsgemäß übertragen hat. Ich habe es niemand anderem weitergegeben. Ein Dorf haben wir zerstört. Ein zweites ist in unseren Händen. Wir haben die Vorräte von Turnat. Du glaubst doch wohl nicht, daß sie den Winter ohne sie überstehen können? Wir haben Verluste erlitten. Aber sie auch. Wenn wir noch zwei oder drei Dörfer ausheben können, haben wir für diese Saison gute Arbeit geleistet. Wir werden ...«
Hinter einem Felsvorsprung im Westen stand Garet und beobachtete das Geschehen durch einen Feldste-cher.
»Was machen sie?« fragte ein junger Peshtak.
»Weiß nicht. Ich glaube, sie streiten mit dem Kommandanten.«
»Warum tötest du ihn nicht? Glaubst du, du schaffst es von hier aus?«
»Ein weiter Schuß. Aber er ist ein
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