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Pelbar 7 Das Schwert der Geduld

Pelbar 7 Das Schwert der Geduld

Titel: Pelbar 7 Das Schwert der Geduld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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und zu unseren Familien zu stehen. Ohne Zweifel werden wir hierher zurückkommen, denn es wird auch in Zukunft viel zu tun geben. Aber wir werden obsiegen. Zweifelt niemals daran. Wenn diese steigende Flut von Schwierigkeiten dem Anschein nach unsere Truppe auch fast hin-weggefegt hat, so wird sie doch verebben, und die von der See bedrängten Felsen unserer festen Entschlossenheit werden triumphierend wieder auftau-chen. Jetzt wollen wir uns mit aller uns noch verbliebenen Energie der Aufgabe widmen, diesen Feind aufzuspüren und unsere Gefährten zu rächen.«
    Von hinten ertönte eine Stimme: »Habt ihr die verfluchten Spuren gesehen? Die meisten sind Frauen und Kinder.«
    »Wer hat das gesagt?« rief Sharitan.
    »Ich«, erwiderte ein großer, rothaariger Mann und trat vor.
    »Das sind tapfere Worte, Leutnant, aber eben nur Geschwafel. Unsere Dienstverpflichtung ist vor fünf Tagen abgelaufen, und wir wollen nach Hause.«
    »Ergreife diesen Mann!« schrie Sharitan einen Unterführer an.
    Der drehte sich um und packte den Rothaarigen am Arm.
    »Was habe ich getan, Leutnant?«
    Sharitan war außer sich vor Wut. Er warf einen kurzen Blick auf die Seile, die im Schnee lagen, dann sagte er mit beherrschter Stimme: »Nun gut. Deine Dienstverpflichtung ist zu Ende. Geh! Sofort! Den Weg zurück!« Der Mann zögerte. »Unterführer, sorge dafür, daß er geht! Beobachte ihn, bis er außer Sicht ist! Du gehörst nicht länger zu uns. Du bist auf dich allein angewiesen.«
    »Dann gib mir meinen Anteil an der Verpflegung!«
    verlangte der Mann.
    »Der Proviant gehört den Soldaten. Und jetzt geh!«
    brüllte Sharitan.
    Ohne ein weiteres Wort drehte sich der Mann um und stapfte davon, den Weg zurück, auf dem sie soeben gekommen waren.
    »In Ordnung, Männer. Vorwärts!« rief Sharitan.
    Der Pfad führte bergab auf einen Sumpf zu und folgte dessen Rand fast vier Ayas weit nach Norden.
    Danach ging es quer durch den Sumpf, die Schlitten mit der Ausrüstung sanken stellenweise tief im Schlamm ein, wurden auf etwas höherliegende, trok-kene Stellen gezogen und tauchten wieder ins Feuchtgebiet hinab. Die Innanigani, die ihnen folgten, bekamen nasse, kalte Füße. Es fing an zu schneien.
    Sie erreichten eine schmale, wackelige Brücke über einen kleinen Fluß.
    An dieser Stelle ließ ein junger Unterführer anhalten und sagte: »Leutnant, mir scheint, wir laufen in eine Falle. Sie könnten ganz einfach hinter uns herkommen und diese Brücke zerstören. Dann hätten sie uns in der Hand. Ich würde verdammt viel lieber jetzt umkehren. Wir wissen, daß sie hier sind. Du warst schon oft genug in Peshtak-Fallen, um die Anzeichen gut genug zu kennen. Sie werden ihre Frauen und Kinder nicht im Stich lassen. Und was ist mit den Pferden und denen aus dem Westen? Auch sie müssen irgendwo in der Gegend sein.«
    Sharitan wollte auf den Mann losgehen, aber ehe er etwas sagen konnte, krachte in der Ferne ein Gewehrschuß, seltsam gedämpft im Schneetreiben, und der Unterführer drehte sich, stolperte und stürzte ins Wasser. Die Männer zogen ihn heraus, und Sharitan befahl, ihn neben dem Fluß zu begraben.
    »Ein Mann, der redet, wenn er den Mund halten sollte, wird nie vorwärtskommen«, sagte er. »Das Schicksal selbst hat Ohren.«
    Die Männer wurden noch verstockter, aber sie folgten Sharitans Befehlen, marschierten über die Brücke und sanken wieder in den winterlichen Sumpf. Augenblicke später rief die Vorhut, daß weiter vorne, jenseits einer zweiten, schmalen Brücke, das Gelände a n-stiege, aber als die Innanigani näherkamen, sahen sie, daß der Boden der Brücke herausgenommen worden war, und daß auf der anderen Seite des trägen Wassers eine roh zusammengezimmerte Barrikade stand.
    Als sie anhielten, blitzten zwischen den Balken Gewehrschüsse heraus, und mehrere Männer stürzten nieder. Die übrigen rannten durch den Sumpf, während Sharitan und die verbliebenen Unterführer sich bemühten, sie zurückzuhalten. Endlich blieben sie auf einer der höhergelegenen Inseln stehen. Das Schneetreiben wurde stärker, und der Nachmittag ging seinem Ende zu. Sharitan ließ Kundschafter ausschwärmen und befahl dem Rest der Männer, ein Lager zu errichten. »Wenn wir schon in einem Sumpf sind, dann wird uns der Sumpf heute nacht auch schützen«, sagte er. »Die haben es genauso schwer wie wir.«
    Zwei der Kundschafter kehrten zurück und meldeten, die Brücke hinter ihnen sei ebenfalls zerstört worden.
    Die Nacht senkte sich herab,

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