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Pelbar 7 Das Schwert der Geduld

Pelbar 7 Das Schwert der Geduld

Titel: Pelbar 7 Das Schwert der Geduld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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mußte eine bessere Möglichkeit geben. Bei den Schwierigkeiten im Osten konnte sich die Föderation eine Spaltung in Pelbarigan nicht leisten.
    Alance klingelte nach ihrem Gardisten. Er erschien sofort. »Sard«, sagte sie geistesabwesend. »Ich möchte mit Stel sprechen. Bring ihn bitte her!«
    »Ich ... ich bin nicht sicher, ob er so gut gehen kann, Protektorin. Vielleicht könntest du ihn noch einmal besuchen.«
    »Nein. Dann laß es. Es muß warten.«
    »Ja, Protektorin.« Sard verneigte sich und zog sich zurück. Alance überlegte, ob sie aus seinem Tonfall eine ungewohnte Kälte herausgehört hatte. Er war ein alter Mann und äußerst loyal. Was hatte das zu bedeuten? Sie seufzte und befühlte ihre Teekanne. Trotz des Wärmers war sie eiskalt.
    Spät in dieser Nacht hörte Stel Schlurfen und ge-dämpfte Stimmen vor dem Raum, in dem er gefan-gengehalten wurde. Ein kleines Licht flammte auf, wurde dann gelöscht, und der Riegel an der Tür schob sich knirschend langsam zurück. Beim ersten Geräusch war Stel unter Schmerzen vom Bett ge-rutscht, wie er es geplant hatte, hatte die Decke zusammengerollt und das dicke Kissen wieder darauf-gelegt, dann war er mit den Enden seiner Stolperschnüre in der Hand hinter die Tür getreten. Seine Arme schmerzten noch immer, und ein blau unterlaufenes Auge ließ sich nur halb öffnen.
    Drei dunkle Gestalten glitten in den Raum und auf das Bett zu. Als sie sich ihm näherten, zog Stel hinter ihnen die Stolperschnüre straff und schob sie hinter das Stuhlbein, das er an der Mauer festgekeilt hatte, dann verknotete er sie sofort und strebte auf die Tür zu. Eine Gestalt sagte: »Ein Trick. Er ist nicht hier.«
    Zwei der Gestalten drehten sich um, als Stel aus der geöffneten Tür schlich. Als er sie zuschlug und verriegelte, hörte er die Drinnengebliebenen darauf zuspringen und hinstürzen. Die beiden Wachen lagen gefesselt und geknebelt im Gang. Stel bückte sich, klopfte jedem auf die Wange, rannte dann hinkend den Gang hinunter und verschwand die schmale Steintreppe hinauf.
    »Sechs, drei davon als Frauen verkleidet«, sagte Atch zur Protektorin, die in ihrem Nachtgewand am Tisch saß.
    »Ich hätte euch mehr zugetraut, Atch. Meine Leibgardisten. Die besten.«
    »Es waren Frauen, die Haare zu Knoten aufge-steckt. Wir standen Habtacht und verneigten uns, Protektorin.«
    »Hm. Eine einfache List. Tja, wir werden bald erfahren, wer die drei anderen waren.«
    »Du willst sie also verhören? Die, die wir gefangen haben?«
    »Die, die Stel eingeschlossen hat. Er muß das alles geplant haben. Hat uns nicht getraut. Ein Glück für ihn. Wo ist er?«
    »Es ist noch kaum Morgen, Protektorin. Wir wissen es nicht.«
    »Stell einige Leute ab, damit sie ihn suchen! Seht bei Garet nach! In Ahroes Haus. Laßt euch von Raydi die Gänge zeigen! Keine Tricks! Sagt ihr, wir nehmen das Haus auseinander, wenn sie es nicht tut!«
    »Die Gefangenen. Du hast nicht gesagt ...«
    »Man wird sie vor den gesamten Rat bringen, Atch.
    Nein. Du brauchst gar nicht die Stirn zu runzeln. Ich schicke dich gleich zur Nachtwache am Holzhaufen.«
    »Alle stehen mit der Geistlichkeit in Verbindung, Protektorin.«
    »Um so schlimmer. Du erinnerst dich vielleicht daran, daß sie die Leibgardisten der Protektorin überwältigt haben.«
    »Ja, Protektorin.«
    Stel lag auf dem Bett von Eolyn, der Frau aus der Kuppel, in deren kleinem Haus, das Teil ihres Labors und der Akademie hinter der Stadt war. »Der ganze Unsinn wegen alter Bücher«, murrte sie, während sie sein Auge untersuchte. »Tja, sieht so aus, als wäre es in Ordnung – oder würde es bald sein. Wann wirst du einmal ruhiger werden, Stel? Es scheint ja so, als könntest du keiner Schwierigkeit aus dem Wege gehen.«
    »Ja.«
    »Na gut. Ich weiß, daß du uns anläßlich solcher Schwierigkeiten alle aus der Kuppel rausgeholt hast.
    Aber ... hör zu, Stel! Du weißt, daß du hier nicht bleiben kannst. Ich brauche irgendein Heim. Ich kann nicht übers Eis davonziehen wie die Leute, die fort-gegangen sind. Deine religiöse Politik ist mir egal.«
    »Ich weiß. Nur heute. Kannst du mich für heute unter das Bett stecken? Heute nacht verschwinde ich von hier. Jetzt geht es nicht.«
    »Unters Bett?«
    »Keine Angst. Ich werde dich morgen nacht nicht durch die Matratze stupsen. Um Mitternacht schlei-che ich mich davon.«
    »Stel.«
    »Jetzt komm schon! Ich weiß, du möchtest am liebsten ... Na, schon gut.«
    »Ich will nicht geneckt werden, Stel. So einfach war

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