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Pelbar 7 Das Schwert der Geduld

Pelbar 7 Das Schwert der Geduld

Titel: Pelbar 7 Das Schwert der Geduld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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du vorschlägst?«
    »Wir haben doch praktisch Frieden, nachdem die Grenze jetzt festgelegt ist. Vielleicht könnte ich irgendwann nach Westen reisen.«
    »Du glaubst, wir haben Frieden? Eine Zeitlang vielleicht. Bis der nächste Sharitan sich entschließt, den Cwanto zu überschreiten. Oder dieser Borund.«
    Oberly war schlagartig ernüchtert. »Das wird nicht geschehen. Du glaubst doch nicht ...« Er hielt inne, starrte auf das ferne Feuer und scheuchte mit der Hand die Insekten weg.
    »Mutter sagt, Miggi war es peinlich, daß du ihr soviel Aufmerksamkeit gewidmet hast«, wagte sich Garet vor. »Wie kannst du soviel Hoffnung haben, daß du dein Leben dafür einsetzen würdest? Ich kann das wirklich nicht verstehen.«
    »Wirst du ihr eine Nachricht mitnehmen?«
    »Ich schicke sie weiter. Irgendwann wird sie sie bekommen, wenn alles gutgeht.«
    Oberly griff in seine Tasche und zog ein zusam-mengefaltetes, mit einem Papierklebestreifen ver-schlossenes Blatt heraus. Er lächelte schüchtern. »Ich hatte es schon vorbereitet«, murmelte er. »Nur für alle Fälle.«
    Garet nahm das Papier und steckte es mit dem Dokument ein. Sie schlenderten wieder zum Feuer und zu den gaffenden Männern. »Leutnant, wir sind ein paar Ayas westlich von euch. Morgen früh ziehen wir ab. Ich wäre dankbar, wenn ihr uns Zeit lassen würdet«, verkündete Garet.
    »Etwas. Aber wurzelt nicht hier fest.«
    Garet lächelte. »Nein. Keine Wurzeln. Also, dann lebt wohl. Vielleicht winken wir euch manchmal über den Cwanto zu.«
    »Vielleicht. Ich nehme an, jeglicher Informations-austausch wird sich an der Furt südlich von Tremai abspielen.«
    »Nichts dagegen«, rief Garet über die Schulter zu-rück, während er sich umdrehte und in die Dunkelheit hineinmarschierte. Kahdi ging neben ihm rück-wärts, gleich darauf waren beide verschwunden.
    »Was sollte das alles, Leutnant?« fragte der Unterführer.
    »Nur das Dokument, Wali. Ich bin froh, daß es so einfach ging. Hoffentlich bleibt es so.«
    »Mir reicht der Kampf mit diesen Moskitos, Sir«, bemerkte einer der Männer.

SIEBZEHN
    Jestaks Pferd trabte unter Bäumen einen Waldweg entlang, hinter zwei jungen Coo her, die unermüdlich vorausliefen, nur, wie ihm schien, um zu beweisen, daß sie das Pferd zur Erschöpfung treiben, lässig so lange weiterspringen konnten, bis es zusammenbrach. Dann würden sie eines ihrer langen Messer aus den auf den Rücken geschnallten Riemen ziehen, dem Tier die Kehle durchschneiden, seine Brust aufsägen und eine Hand in die Wunde stecken, um nach dem gerade erst stehengebliebenen Herz zu tasten, das sie schließlich aus dem reglosen, noch warmen Tier herausreißen und es mit einem lachenden Schrei triumphierend hochhalten würden.
    Er wußte jedoch, daß das nur eine müßige Gedan-kenspielerei war. Wie er so ihre leichten Schritte beobachtete und die Rückenmuskeln unter den gekreuzten Lederriemen arbeiten sah, begriff er, daß sie müde waren, sich aber von dem Pferd nicht über-trumpfen lassen wollten, obwohl sie Angst vor ihm hatten.
    »Ho«, rief Jestak und parierte durch. Die Männer vor ihm hielten an und schauten grinsend zurück. Ih-re spitz zugefeilten Vorderzähne nahmen ihrem Lä-
    cheln alle jungenhafte Unschuld, aber Jestak glaubte, unter den roten Haarrollen, die an beiden Schläfen herunterhingen, und unter den schwarzen Tätowierungen auf der Stirn eine Art Schadenfreude zu entdecken.
    »Langsam«, fügte er hinzu. »Das arme Pferd kann bald nicht mehr. Habt ihr etwas dagegen, wenn wir es eine Weile im Schritt gehen lassen?«
    »Kann nicht mehr?« fragte der eine.
    »Müde. Erschöpft. Am Zusammenbrechen.«
    »Hm«, sagte der andere. »Mit den Coo können nur Coo laufen. Sogar Peshtak werden müde. Sehr schade. Wir werden um deines verlausten Tieres willen langsamer gehen.«
    »Gut«, sagte Jestak. »Wie weit ist es noch bis Baligan?«
    »Nicht mehr weit. Vierzig Ayas vielleicht.«
    »Dann sind wir morgen dort?«
    »Mit deinem Tier? Wenn es das aushält.«
    »Xarn, ich bin kein alter Mann, aber das Tier brauche ich. Es wird durchhalten, aber ich muß vorsichtig damit umgehen. Wenn wir heute, im Schritt, noch zehn Ayas schaffen könnten, wäre das nicht schlecht.
    Einverstanden?«
    Xarn runzelte die Stirn. »Wir müssen aber noch jagen, damit wir etwas zu essen haben.«
    »Keine Angst. Das übernehme ich«, versprach Jestak.
    »Hm«, meinte Xord, der zweite Coo. »Das tun wir.
    Geht ganz schnell. Also noch zehn Ayas. Komm schon, Xarn, du

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