Pells Stern
eben annimmt. Nur müssen die Bewerbungen auch angenommen werden. Sie müssen sehen, dass es eine Hoffnung gibt darauf, hinauszukommen. Bitte, Sir.«
»Der Gegenstand hiervon?« fragte Konstantin und hob das Papier hoch.
»Eine Vorlage, die ich mangels geeigneter Einrichtungen nicht für den Rat reproduzieren kann, damit er sich Gedanken darüber macht... Ich hatte gehofft, Ihr Stab...«
»Die Bewerbungen betreffend.«
»Genau das, Sir.«
»Das Programm«, unterbrach Keu kalt, »bleibt in der Diskussion.«
»Wir werden es versuchen«, meinte Konstantin und ordnete das Papier bei den anderen ein, die er festhielt. »Ich kann die Sache nicht auf der Stelle vorbringen, Mr. Kressich. Das werden Sie verstehen. Nicht, solange die grundlegenden fraglichen Themen nicht auf anderer Ebene geklärt sind. Ich werde es zurückhalten, und ich bitte Sie dringend darum, die Frage morgen nicht aufzuwerfen, obwohl Sie es natürlich
könnten.
Eine öffentliche Debatte könnte die Verhandlungen stören. Sie sind ein Mann mit Regierungserfahrung; Sie werden mich verstehen. Aber in aller Höflichkeit, wenn wir das hier bei irgendeiner zukünftigen Konferenz zur Sprache bringen können werde ich natürlich meinen Stab veranlassen, diese oder andere Vorlagen zur Verbreitung vorzubereiten. Verstehen Sie meine Position, Sir.«
»Ja, Sir«, sagte er, krank im Herzen. »Danke.«
Er wandte sich ab. Er hatte eine leise Hoffnung gehabt. Er hatte auch auf eine Möglichkeit gehofft, die Station um Hilfe zu bitten, um Sicherheit und Schutz. Keus Art von Schutz wollte er jedoch nicht. Wagte nicht, darum zu bitten. Sie hatten erlebt, was die Flotte unter Mitgefühl verstand, hatten es in den Personen von Mallory, Sung und Kreshov gesehen. Die Soldaten würden eindringen, würden als Anfang Coledys Organisation zerschlagen, seine Sicherheit, allen Schutz, den er besaß.
Er ging hinaus in die Vorhalle der Ratsversammlung, vorbei an den höhnenden, verwirrt starren Blicken der Downbelow-Statuen, durch die Glastüren hinaus in den Korridor; ohne Belästigung durch die Wachtposten ging er zum Lift, der ihn hinunter nach Blau Neun bringen würde, nach Hause, zurück nach Q.
Man sah jetzt in den Gängen der Hauptstation wieder so etwas wie normalen Verkehr, dünner als üblich, jedoch waren Bewohner der Station wieder mit ihren Arbeiten beschäftigt und bewegten sich frei, wenn auch vorsichtig, und niemand neigte dazu, sich irgendwo aufzuhalten.
Jemand rempelte ihn an und drückte ihm eine Karte in die Hand. Er blieb stehen mit dem verwirrten Eindruck von einem Mann, einem Gesicht, das anzuschauen er sich nicht die Mühe gemacht hatte. Erschrocken widerstand er dem Impuls, sich umzudrehen. Er gab vor, die Papiere in seiner Mappe zurechtzurücken, ging weiter, und ein Stück weiter den Gang unten begutachtete er die Karte. Es war eine Zutrittskarte mit einem Stück Band an der Oberfläche: Grün Neun 0434. Eine Adresse. Er ging weiter, ließ die Hand mit der Karte seitlich herabfallen, während ihm das Herz an die Rippen hämmerte.
Er konnte die Sache einfach ignorieren und seinen Heimweg nach Q fortsetzen. Konnte die Karte auch abgeben und behaupten, er habe sie gefunden, oder auch die Wahrheit sagen: dass jemand ohne das Wissen anderer mit ihm hatte in Verbindung treten wollen. Politik.
Darum musste es gehen. Jemand, der bereit war, ein Risiko einzugehen, wollte etwas von dem Vertreter Qs. Eine Falle - oder eine Hoffnung, der Gewinn von Einfluss. Jemand, der möglicherweise in der Lage war, Hindernisse zu beseitigen.
Er konnte Grün Neun erreichen; einfach ein zufällig falscher Knopfdruck im Lift. Er blieb vor der Ruftafel des Aufzuges stehen, allein, drückte auf Grün und blieb vor der Tafel stehen, damit kein Passant das leuchtende Grün erkennen konnte. Der Lift traf ein; die Türen gingen auf. Er trat ein, und im letzten Augenblick hastete auch noch eine Frau herein und schaltete auf der Innentafel Grün Zwei. Die Türen schoben sich zu. Er blickte die Frau verstohlen an, während der Lift sich in Bewegung setzte, wandte den Blick rasch wieder ab. Der Lift durchlief einen Sektionsübergang und fuhr dann abwärts. Auf Zwei stieg die Frau aus; er blieb drin, während der Wagen weitere Fahrgäste aufnahm, von denen ihn niemand kannte.
Es gab wieder einen Halt, auf Sechs, dann auf Sieben, wo wieder Leute einstiegen. Auf Acht stiegen zwei aus; dann Neun: zusammen mit vier anderen stieg er aus und ging in Richtung der Docks los, wobei er die
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