Pells Stern
nicht sicher war.
Unterrichten Sie sie von Mariner,
hatte Elene sie gebeten,
und von Russells und Viking und Pell, damit sie begreifen!
Pflichtgemäß taten sie das auch, hatten sie doch einmal zur Erde gehört. Aber es war nur eine Geste. Eine Antwort kam nicht. Sie fanden keine Kapsel, nur Trümmer und Wrackteile.
2. 3. Downbelow: Hisa-Heiligtum; 6.1.53; örtliche Nacht
Von Anfang an waren Hisa ständig gekommen und gegangen, ein stilles Eintreffen bei und Weggehen von der Versammlung zu Füßen der Bildnisse, eine schweigsame und ernste Bewegung, einzeln und zu zweit, und ehrfürchtig aus Respekt vor den Träumern, die dort zu Tausenden versammelt waren. Bei Tag und bei Nacht waren sie gekommen und hatten dabei Nahrung und Wasser mitgebracht, vollzogen die kleinen und notwendigen Handlungen.
Auch Kuppeln für die Menschen waren inzwischen errichtet worden, von den Downern in die Erde gegraben, und Kompressoren dröhnten mit dem Puls des Lebens. Grob und geflickt waren die Kuppeln und unansehnlich - aber sie boten den Alten und den Kindern Unterschlupf und auch all den anderen, während sich der kurze Sommer seinem Ende zuneigte, der Himmel sich zunehmend bewölkte und die Tage voller Sonne und die Nächte voller Sterne immer seltener wurden.
Schiffe überflogen sie ständig, Fähren auf ihrem Weg nach oben oder beim Landeanflug; mittlerweile waren sie daran gewöhnt und wurden dadurch nicht mehr in Angst versetzt.
Ihr dürft euch nicht einmal in den Wäldern versammeln,
hatte Miliko den Alten durch Vermittlung von Dolmetschern erklärt.
Ihre Augen sehen warme Dinge selbst durch die Bäume hindurch. Die tiefe Erde kann die Hisa verbergen, oh, sehr tiefe Erde. Aber sie können selbst dann sehen, wenn die Sonne nicht scheint.
Die Downer hatten daraufhin sehr runde Augen gemacht und sich intern unterhalten.
Lukasse,
hatten sie gebrummt. Aber anscheinend hatten sie verstanden.
Tag für Tag hatte sich Miliko mit den Alten unterhalten, mit ihnen geredet, bis ihre Stimme heiser geworden war und sie ihre Dolmetscher zur Erschöpfung getrieben hatte bei dem Versuch, ihnen die Lage begreiflich zu machen, der sie jetzt gegenüberstanden, und jedes Mal, wenn sie müde wurde, tätschelten fremdartige Hände ihre Arme und ihr Gesicht, und runde Hisa-Augen starrten sie mit tiefempfundener Zärtlichkeit an, manchmal alles, was sie tun konnten.
Und die Menschen.., zu ihnen ging sie des Nachts. Dort waren Ito und Ernst und die anderen, die immer verdrossener wurden - Ito deshalb, weil all die anderen Leiter mit Emilio gegangen waren, und Ernst, ein kleiner Mann, der nicht ausgesucht worden war; und einer der stärksten Männer aller Lager, Ned Cox, der sich zuerst nicht freiwillig gemeldet hatte - und sich mittlerweile dessen schämte. Eine Art Seuche verbreitete sich unter ihnen, Scham vielleicht, wenn sie Nachrichten aus der Hauptbasis erhielten, die von nichts anderen sprachen als Elend. Etwa hundert Leute saßen außerhalb der Kuppeln, entschieden sich für das kalte Wetter und das Vertrauen auf die Atemmasken, als würden sie durch Zurückweisen der Behaglichkeit einander und sich selbst etwas beweisen. Sie waren schweigsam geworden, und ihre Augen - wie die Downer sagten - hell und kalt. Tag und Nacht saßen sie - an diesem Heiligtum, diesem Ort der Hisa-Bildnisse... vor den Kuppeln, in denen die anderen lebten, in denen die anderen nur allzu eifrig darauf bedacht waren, stets an die Reihe zu kommen. Sie passten nicht alle gleichzeitig hinein. Sie blieben hier, weil sie mussten, weil jedes Fortgehen vom Himmel aus bemerkt werden würde. Sie hatten sich für das Heiligtum entschieden und jetzt nichts anderes mehr zu tun, als dazusitzen und an die anderen zu denken. Nachzudenken. Sich selbst einzuschätzen.
Träumen nannten die Hisa das. Um genau das zu machen, kamen sie hierher.
Benutzen Sie Ihren Verstand!
hatte Miliko ihnen während der ersten Tage eingeschärft, als die Menschen noch ruheloser gewesen waren und heftig über Aktionen gesprochen hatten.
Wir müssen warten.
Auf was warten?
hatte Cox gefragt, und diese Frage verfolgte sie mittlerweile in ihren Träumen.
In dieser Nacht kamen Hisa den Abhang herunter, nach denen schon vor Tagen gesandt worden war. In dieser Nacht saß sie bei den anderen und sah, wie sie kamen, saß mit den Händen im Schoß und beobachtete die kleinen und fernen Körper, die sich in der sternenlosen Dunkelheit der Ebene bewegten, saß da mit einer merkwürdigen Spannung in den
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