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Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst

Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst

Titel: Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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davon gesprochen, daß Gefäße mit Fundstücken zerbrochen seien und daß er deshalb die Kiste hatte umpacken müssen? In der Nähe der verlassenen Hütte hatten sie vermutlich das vom ausgelaufenen Formaldehyd feucht gewordene, alte Packmaterial weggeworfen und die Kiste mit den Fasern, die in der Nähe der verlassenen Hütte gelegen hatten, neu gepackt. Fasern, die vielleicht die Kothoga erzeugt hatten; möglicherweise zum Weben grober Stoffe oder zur Herstellung von Seilen.
    Konnte die alte Frau vielleicht diese Fasern gemeint haben? Es schien eigentlich unmöglich. Und trotzdem verspürte Margo eine gewisse professionelle Neugier. Hatten die Kothoga diese Pflanze möglicherweise gezielt angebaut?
    Margo nahm ein paar der Fasern und steckte sie in einen frischen Mörser, träufelte ein paar Tropfen Enzym dazu und zerrieb sie zu einem feuchten Brei. Wenn sie die DNS -Sequenzen dieser Fasern ermittelt hatte, konnte sie über Kawakitas Programm zumindest die Art oder Familie der Pflanze bestimmen.
    Bald war die zentrifugierte DNS aus den Fasern bereit für die Elektrophoresemaschine. Margo erledigte die üblichen Handgriffe, dann schaltete sie die Maschine ein. Langsam begannen sich in dem unter Strom stehenden Gel dunkle Streifen zu bilden.
    Eine halbe Stunde später ging das rote Licht an der Elektrophoresemaschine aus. Margo nahm das Tablett mit dem Gel heraus und tippte die Position der Streifen und Punkte der ins Gel gewanderten Nukleotide in den Computer ein.
    Als sie die letzten Daten eingegeben hatte, gab sie Kawakitas Programm den Befehl, nach Übereinstimmungen mit bekannten Organismen zu suchen, leitete die Ergebnisse auf den Drucker und wartete. Schließlich wurden die Seiten ausgedruckt. Auf der ersten stand folgendes:
    Art:
Unbekannt. 10  % zufällige genetische Übereinstimmungen
Gattung:
Unbekannt
Familie:
Unbekannt
Ordnung:
Unbekannt
Klasse:
Unbekannt
Unterabteilung: Unbekannt
Reich:
Unbekannt
    Verdammt, Margo! Was hast du mir denn da eingegeben? Ich weiß nicht mal, ob das eine Pflanze oder ein Tier ist. Du glaubst ja gar nicht, wieviel Rechenzeit mich das gekostet hat!
    Margo mußte lächeln. So also sah Kawakitas ausgefeiltes Kommunikationsprogramm mit dem Benutzer aus. Und die Ergebnisse des Testlaufs waren geradezu lachhaft. Reich
unbekannt?
Das verdammte Programm konnte nicht einmal sagen, ob es eine Pflanze oder ein Tier vor sich hatte. Auf einmal ahnte Margo, warum Kawakita ihr anfangs das Programm nicht hatte zeigen wollen und warum es dazu des Eingreifens von Dr. Frock bedurft hatte. Wenn man sich nämlich aus den dem Programm bekannten Bereichen entfernte, wurden seine Analysen recht fehlerhaft.
    Margo überflog den Ausdruck. Der Computer hatte nur wenige Gene der Probe identifizieren können. Es waren diejenigen, die fast jedes Lebewesen besaß: ein paar Proteine aus dem Atmungszyklus, Cytochrom Z und mehrere andere, universell vorkommende Gene. Außerdem waren ein paar Gene erkannt worden, die mit Zellulose, Chlorophyll und Zucker zusammenhingen und von denen Margo wußte, daß es spezifische Pflanzengene waren.
    Sie tippte in den Computer ein:
    Wieso weißt du nicht, ob es ein Tier oder eine Pflanze ist? Ich sehe eine Menge Pflanzengene.
    Es dauerte eine Weile, dann gab der Computer aus:
    Und was sagst du zu den Tiergenen, die auch in der Probe sind? Laß die Daten doch mal von
GenBank
überprüfen.
    Gute Idee,
dachte Margo. Sie wählte über das Modem eine Nummer an, und bald darauf erschien das vertraute, blaue Logo von
GenBank
auf dem Bildschirm. Dann ließ sie die Gensequenzen der Fasern mit den dort abgespeicherten Pflanzendaten abgleichen. Das Ergebnis war dasselbe wie zuvor: praktisch keine Übereinstimmung, nur ein paar bei allgemeinen Chlorophyll- und Zuckergenen.
    Einem Impuls folgend, ließ Margo daraufhin die DNS auch mit den über Tiere gespeicherten Daten vergleichen.
    Es dauerte ziemlich lange, bis auf einmal eine wahre Flut von Daten auf dem Bildschirm erschien. Margo tippte rasch einen Befehl ein, damit das Terminal die Daten sicherte. Es gab eine Reihe von Übereinstimmungen mit Genen, von denen sie noch nie etwas gehört hatte.
    Margo beendete die Verbindung mit
GenBank,
fütterte die erhaltenen Daten in Kawakitas Programm und wollte wissen, wofür die gefundenen Gene im einzelnen verantwortlich waren. Eine Liste von komplizierten Proteinen scrollte über den Schirm:
    Glycotetraglycin Kollagenoid
    Weinsteins thyreotropisches Hormon, 2 , 6 Adenosin (gram positiv)
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