Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst

Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst

Titel: Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
Vom Netzwerk:
Lüftungskanälen. Sofort entdeckte D’Agosta die Manschette eines blauen Hemdes, aus der eine Hand mit Armbanduhr ragte, die von oben in den Schaukasten hing. Am Mittelfinger klebte noch ein Tropfen getrockneten Blutes wie ein kleiner, braunroter Eiszapfen.
    D’Agosta zog sich in eine Ecke zurück, sah sich um und sprach dann leise in sein Funkgerät.
    »D’Agosta ruft Sicherheitszentrale.«
    »Garcia hier, Lieutenant, ich höre.«
    »Wir haben hier unten eine Leiche, Garcia. Wir müssen so schnell wie möglich die Leute hinausschaffen, denn wenn die sie sehen und Panik bekommen, dann sind wir geliefert.«
    »Gott im Himmel«, sagte Garcia.
    »Setzen Sie sich mit Walden und den Wärtern am Eingang in Verbindung.
Niemand
darf die Ausstellung mehr betreten. Haben Sie das mitgekriegt, verdammt noch mal? Und lassen Sie die Halle des Himmels räumen, falls die Leute in Panik aus der Ausstellung rennen. Schaffen Sie die Leute raus, aber beunruhigen Sie sie nicht mehr als nötig. Aber zuerst holen Sie mir Coffey ans Funkgerät.«
    »Roger.«
    D’Agosta blickte sich nach Ippolito um, als sein Funkgerät wieder loslegte.
    »Hier spricht Coffey. Was, zum Teufel, ist denn los, D’Agosta?«
    »Ich habe hier drinnen eine Leiche gefunden. Sie liegt auf der Decke über einem Schaukasten. Bisher bin ich der einzige, der sie gesehen hat, aber das kann sich jeden Augenblick ändern. Wir müssen die Leute hier rausschaffen, solange noch Zeit dazu ist.«
    Als er den Mund öffnete um weiterzureden, hörte D’Agosta, wie drüben am Schaukasten jemand sagte: »Dieses Blut da sieht ja so
echt
aus.«
    »Und oben schaut eine Hand raus«, sagte eine andere Stimme. Zwei Frauen traten an den Schaukasten heran und blickten hinauf.
    »Das ist eine Leiche!« rief eine von ihnen.
    »Aber keine echte«, beruhigte sie die andere. »Das ist doch bloß ein Gag für die Eröffnung.«
    D’Agosta breitete die Arme aus und ging hinüber zu dem Schaukasten. »Bitte, meine Herrschaften.«
    Einen Augenblick lang war alles fürchterlich still. Dann schrie jemand mit gellender Stimme: »Eine
Leiche!
«
    Die Leute bewegten sich ein wenig, dann blieben alle wie angewurzelt stehen, bis jemand anderes schrie:
»Er ist ermordet worden!«
    Nun drängte die Menge in zwei Richtungen von dem Schaukasten weg, wobei mehrere Menschen stolperten und zu Boden fielen. Eine große Frau in einem langen Abendkleid stürzte rücklings auf D’Agosta und warf ihn gegen den Schaukasten. Weitere Leiber preßten sich gegen ihn, und er spürte, wie ihm langsam die Luft aus der Lunge gedrückt wurde. Dann spürte er, wie der Schaukasten hinter ihm nachgab.
    »Warten Sie!« keuchte er.
    Aus der Dunkelheit über ihren Köpfen glitt etwas Großes und Schweres aus dem Loch über dem umstürzenden Schaukasten und fiel mitten auf die dichtgedrängten Menschen. Aus seinem unbequemen Blickwinkel konnte D’Agosta nur erkennen, daß es der blutverschmierte Körper eines Menschen war, an dem er keinen Kopf entdecken konnte.
    Nun brach ein höllisches Durcheinander aus. Überall in dem engen Raum drängten sich kreischende und schreiende Menschen, die versuchten, so rasch wie möglich hinauszukommen, und sich im Stolpern aneinanderkrallten. D’Agosta, der auf die Mumie gefallen war, versuchte, sich an dem zerbrochenen Schaukasten hochzuziehen und schnitt sich dabei in den Handballen. Kaum hatte er sich aufgerappelt, wurde er von der drängenden Menge wieder umgestoßen.
    Er hörte ein Geräusch aus dem Funkgerät, das er immer noch in der rechten Hand hielt, und hob es an sein Ohr.
    »Hier spricht Coffey. Was geht bei Ihnen vor, verdammt noch mal?«
    »Wir haben es hier mit einer ausgewachsenen Panik zu tun, Coffey. Eine Leiche ist mitten in die Ausstellung gefallen. Sie müssen sofort die Halle räumen lassen, sonst –«
    »Scheiße!«
brüllte D’Agosta, als ihm irgend jemand das Funkgerät aus der Hand schlug.

45
    M argo sah niedergeschlagen zu, wie Frock an der Granitwand der großen Rotunde in ein Haustelefon schrie. Wrights von Lautsprechern verstärkte Rede dröhnte so laut aus der Halle des Himmels, daß Margo nicht genau verstehen konnte, was er sagte. Schließlich griff Frock nach oben und knallte den Hörer auf die Gabel. »Das ist absurd. Anscheinend ist Pendergast irgendwo im Keller. Oder zumindest war er das. Vor über einer Stunde hat er sich das letzte Mal über Funk gemeldet. Die Leute in der Zentrale weigern sich, ihn ohne Befehl eines Vorgesetzten

Weitere Kostenlose Bücher