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Pendergast 02 - Attic - Gefahr aus der Tiefe

Titel: Pendergast 02 - Attic - Gefahr aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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Verkehr zu regeln und zu verhindern, daß der Demonstrationszug noch weiter anwuchs. Der Journalist nickte anerkennend mit dem Kopf. Mrs. Wisher hatte es wieder einmal geschafft, praktisch die gesamte Innenstadt von New York für ein paar Stunden lahmzulegen.
    Jetzt konnte niemand mehr vor dem Anliegen dieser Frau die Augen verschließen, ebensowenig wie man seine Artikel zu dem Thema ignorieren konnte.
    Smithback hatte sich bereits genau zurechtgelegt, was er in den nächsten Tagen schreiben wollte: Einem ausführlichen Insiderbericht über die Demonstration würde eine ganze Serie von Interviews mit Teilnehmern, Betroffenen und Behördenvertretern folgen, die er später alle mit in sein Buch aufnehmen wollte. Eine halbe Million Dollar an Tantiemen müßten eigentlich allein für die Hardcover-Ausgabe drin sein, plus noch mal das Doppelte für die Taschenbuchrechte, von den Übersetzungen in die verschiedenen Sprachen ganz zu schweigen ... Auf einmal hielt Smithback mit seinen Berechnungen inne, weil er ein merkwürdiges grollendes Geräusch hörte, das ein paar Sekunden später kurz aussetzte, um dann wieder anzuschwellen. Die Demonstranten hatten es offenbar auch gehört, denn ihr Rufen und Johlen war merklich leiser geworden. Und dann sah Smithback, wie sich mitten auf der leeren Fahrbahn des Broadway auf einmal ein Kanaldeckel in die Höhe hob. In einer dichten Nebelwolke kletterte hustend, niesend und spuckend ein dreckverschmierter, abgemagerter Mann heraus, den Smithback sofort als den Heckschützen wiedererkannte.
    Dem Läufer von Mephisto folgten mehrere andere Männer, die ebenso mitgenommen aussahen wie er. Einer von ihnen blutete aus einer Wunde direkt über der rechten Schläfe.
    »Was ist denn das?« fragte Mrs. Wisher, die neben Smithback stehengeblieben war und fassungslos die zerlumpten Gestalten anstarrte.
    Noch bevor Smithback antworte n konnte, flog ganz in der Nähe der Demonstranten ein weiterer Kanaldeckel auf, und eine Reihe von laut hustenden Menschen kletterte an die Oberfläche. Sie waren so abgerissen und dreckverkrustet, daß Smithback nicht einmal feststellen konnte, ob es sich um Männer oder Frauen handelte.
    Manche von ihnen hielten Eisenstücke und Knüppel in der Hand, und ein Mann mit einer schmutzigen Wollmütze auf dem Kopf fuchtelte mit einem Gegenstand herum, der aussah wie ein nagelneuer Polizei-Gummiknüppel. Die Demonstranten waren jetzt alle stehengeblieben und beobachteten das seltsame Schauspiel.
    Smithback hörte, wie die älteren Teilnehmer des Protestmarsches beunruhigt etwas zu murmeln begannen, während die jüngeren sich über die aus dem Untergrund heraufgestiegenen Gestalten lustig machten und ihnen schon leicht angetrunken dumme Kommentare zuriefen. Auch aus den Aufgängen des U-Bahnhofs Columbus Circle quollen jetzt dichte Gasschwaden, und hustende Gestalten hastete n die Treppen herauf.
    Rasch wurden es immer mehr, und bald stand den Demonstranten eine große Gruppe von Obdachlosen gegenüber, deren Stimmung angesichts der Provokationen von seiten der jüngeren Marschierer immer gereizter wurde.
    Schließlich trat der Mann mit der Wollmütze vor die erste Reihe der Demonstranten, stieß einen unartikulierten, wütend wie frustriert klingenden Schrei aus und ließ seinen Gummiknüppel bedrohlich über seinem Kopf kreisen.
    Die anderen Obdachlosen stimmten in sein Gebrüll mit ein und fuchtelten ebenfalls mit ihren improvisierten Waffen herum. Viele von ihnen bluteten aus offenen Wunden und sahen ganz so aus, als hätten sie bereits einen schweren Kampf hinter sich.
    Wo kommen nur diese ganzen Penner her? fragte sich Smithback. Was ist denn da im Untergrund los? Einen Augenblick lang dachte er an das U-Bahn-Massaker, aber dann fielen ihm Mephistos Worte ein, die dieser ihm damals in der Dunkelheit tief unter Manhattan zugezischt hatte: »Wir können auch zu anderen Mitteln greifen, um unserem Anliegen Gehör zu verschaffen.«
    Aber hoffentlich nicht jetzt, dachte Smithback. Jetzt ist absolut nicht der richtige Zeitpunkt für so was.
    Der Abendwind wehte einen Fetzen der aus den Kanaldeckeln aufgestiegenen Wolke quer über den Broadway, und Smithback spürte ein Brennen in seinen Augen und sah, wie einige Demonstranten zu husten begannen. Der Nebel, den er zunächst für Wasserdampf gehalten hatte, war offenbar Tränengas. Aus der U-Bahnstation tauchte nun eine kleine Gruppe von Polizisten in verschmutzten Uniformen, Schutzhelmen und Gasmasken auf. Verdammt, da

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