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Pendergast 02 - Attic - Gefahr aus der Tiefe

Titel: Pendergast 02 - Attic - Gefahr aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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einmal die Adresse, die man ihm im Personalbüro des Museums gegeben hatte: Long Island City, 34th Avenue Nummer 11-46. Mit einem Blick auf die umliegenden Gebäude fragte er sich, ob er hier wirklich richtig war. Diese Gegend war alles andere als ein Wohnviertel. Ringsum gab es nichts als alte Lagerhäuser und verlassene Fabriken. Selbst jetzt, kurz vor zwölf Uhr mittags, war es hier bis auf einen altersschwachen Lastwagen, der gerade von einer Laderampe am anderen Ende der Straße wegfuhr, wie ausgestorben. D'Agosta schüttelte den Kopf. Schon wieder so eine gottverdammte Sackgasse.
    Kein Wunder, wo Waxie ihn nur mit den Aufgaben betraute, denen er die geringste Bedeutung beimaß.
    Von der massiven Metalltür mit der Nummer 11-46 blätterte der verkratzte schwarze Lack in mehreren Schichten ab. Die Tür sah aus wie alle anderen auch in dieser Straße. D'Agosta drückte den dreckverschmierten Klingelknopf und trommelte, als ihm niemand aufmachte, mit der Faust an die Tür. Nichts.
    Nachdem er eine Weile gewartet hatte, ging er um die Ecke in eine schmale Seitenstraße und kletterte auf ein paar Rollen zerbröselnder Dachpappe, die vor einem Fenster des Lagerhauses lagen. Erst als er mit seiner Krawatte ein kleines Guckloch in die dicke Staubschicht auf der Scheibe gewischt hatte, konnte er durch das von vielen Sprüngen durchzogene drahtverstärkte Glas einen Blick ins Innere des Gebäudes werfen.
    Der große, vom gedämpften Sonnenlicht nur schwach erhellte Raum war bis auf eine kleine Empore am anderen Ende, auf der sich früher wohl einmal ein kleines Büro befunden hatte, vollkommen leer.
    Aus dem Augenwinkel nahm D'Agosta auf einmal eine Bewegung in der schmalen Gasse wahr. Er fuhr herum und sah, wie ein Mann mit einem langen Küchenmesser in der Hand auf ihn zurannte. Sofort sprang D'Agosta von der Dachpappe und zog seinen Revolver aus dem Schulterhalfter. Als der Mann die Waffe sah, blieb er stehen, überlegte einen Augenblick und rannte dann in die Richtung davon, aus der er gekommen war.
    »Halt!« schrie D'Agosta. »Polizei!«
    Der Mann blieb abermals stehen und drehte sich langsam um.
    Zu D'Agostas Erstaunen lag ein amüsierter Ausdruck auf seinem Gesicht. »Ein Cop!« sagte er kopfschüttelnd.
    »Wie kommt ein Cop in diese Gegend?«
    Der Mann, der ihn mit einem sarkastischen Grinsen herausfordernd anstarrte, war eine der seltsamsten Gestalten, die D'Agosta je gesehen hatte: braunes Jutehemd, durchlöcherte rote Leinenturnschuhe, ein dünnes Ziegenbärtchen, eine kleine, runde Trotzky-Brille und als Krönung des Ganzen ein kahlgeschorener, knallgrün bemalter Glatzkopf.
    »Messer fallen lassen!« befahl D'Agosta.
    »Okay, Mann, immer mit der Ruhe. Ich dachte, Sie wären ein Einbrecher.«
    »Haben Sie nicht gehört? Sie sollen das verdammte Messer fallen lassen!«
    Das Grinsen verschwand aus dem Gesicht des Mannes. Er warf das Messer zwischen sich und D'Agosta auf den Boden.
    D'Agosta kickte es mit dem Fuß zur Seite. »Und jetzt langsam umdrehen, Beine spreizen und beide Hände an die Wand.«
    »He, was soll das? Wir sind hier nicht in einem Polizeistaat.«
    »Wird's bald?«
    Der Mann gehorchte widerwillig. Als D'Agosta ihn abtastete, fand er nichts weiter als eine Brieftasche, die er an sich nahm und aufklappte. Im Führerschein des Mannes war die Adresse gleich neben der leeren Lagerhalle angeführt.
    D'Agosta steckte den Revolver zurück in sein Halfter und gab dem Mann die Brieftasche zurück.
    »Ist Ihnen klar, daß ich Sie vorhin fast erschossen hätte, Mr. Kirtsema?«
    »He, woher sollte ich denn wissen, daß Sie ein Cop sind? Ich dachte, Sie wollten hier einbrechen.« Der Mann trat von der Mauer weg und rieb sich die Hände. »Sie können sich ja gar nicht vorstellen, wie oft man mich schon beraubt hat. Und wo war da die Polizei? Ihr Feiglinge fahrt ja nicht einmal mehr hier heraus, wenn man euch ruft. Sie sind der erste Cop, der sich seit Monaten hierher traut, und das ...«
    D'Agosta schnitt ihm mit einer ungeduldigen Handbewegung das Wort ab. »Passen Sie in Zukunft trotzdem besser auf. Außerdem haben Sie keine Ahnung, wie man mit einem Messer umgeht. Ein echter Einbrecher hätte Sie vermutlich längst umgebracht.«
    Der Mann rieb sich die Nase und murmelte etwas Unverständliches.
    »Sie wohnen nebenan?« fragte D'Agosta, der sich noch immer nicht an die grüne Glatze des Mannes gewöhnt hatte. Er hatte große Mühe, nicht ständig draufzustarren.
    Der Mann nickte.
    »Wie lange

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