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Pendergast 02 - Attic - Gefahr aus der Tiefe

Titel: Pendergast 02 - Attic - Gefahr aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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vielleicht?«
    Kirtsema dachte einen Augenblick lang nach. Ja«, sagte er schließlich. »Es war so eine Spezial-Umzugsfirma. Scientific Precision Moving hieß sie, glaube ich.«
    D'Agosta musterte den Mann mit dem grünen Schädel. »Glauben Sie das oder wissen Sie es?«
    »Ich weiß es. Ganz sicher sogar, Sergeant.«
    D'Agosta glaubte ihm. Auch wenn er mit seinem Aussehen als Zeuge vor Gericht keinen Pfifferling wert war, schien er ein ziemlich guter Beobachter zu sein. Und ein neugieriger dazu.
    »Gibt es sonst noch etwas, das Ihnen aufgefallen ist?«
    Die grüne Halbkugel schwankte nachdenklich hin und her.
    »Ja. Kurz nachdem der Typ hier einzog, ging auf einmal die Straßenbeleuchtung kaputt und konnte nie wieder repariert werden. Sie funktioniert bis heute noch nicht. Irgendwie habe ich das Gefühl, daß dieser Kerl dafür verantwortlich war, aber in welcher Form, kann ich nicht sagen. Natürlich habe ich bei der Elektrizitätsgesellschaft angerufen, aber bei den entmenschten Robotern dort redet man ja an eine Wand. Aber wehe, Sie zahlen mal Ihre Stromrechnung nicht pünktlich, dann.«
    »Vielen Dank, Mr. Kirtsema«, unterbrach D'Agosta den Redeschwall. »Sie waren mir eine große Hilfe. Rufen Sie mich an, falls Ihnen noch etwas einfallen sollte.« Er klappte das Notizbuch zu, gab Kirtsema seine Karte und ging.
    An der Tür blieb er noch einmal stehen. »Sie haben doch vorhin gesagt, daß Sie schon mehrmals beraubt wurden«, fragte er und ließ seinen Blick durch das Lagerhaus streifen. »Was hat man Ihnen denn gestohlen?
    Hier gibt es doch so gut wie nichts, was sich zu klauen lohnte.«
    »Ideen, Sergeant!« antwortete Kirtsema und reckte stolz das Kinn in die Luft. »Materielle Dinge sind wertlos, Ideen aber unbezahlbar. Schauen Sie sich doch um. Haben Sie jemals schon so viele geniale Ideen gesehen?«
     

28
    Die kleine metallene Beobachtungskanzel klebte in siebzig Metern Höhe am Abzugskamin Nummer zwölf, einem fußgeschwärzten Ziegelschornstein, der über der Einfahrt zum Lincoln Tunnel in den Himmel ragte.
    Dreißig Meter über den Autos, die in einer endlosen Schlange im Maul des Tunnels verschwanden, klammerte sich Pendergast an die Sprossen einer schmalen Eisenleiter und blickte den Kamin entlang nach oben. Bis hinauf zu der Kanzel war es noch ein weiter Weg, und die Leiter, auf der er stand, war alles andere als vertrauenerweckend. An manchen Stellen, wo die Verankerungsbolzen aus den verwitterten Ziegeln gebrochen waren, schwankte sie bereits bedenklich.
    Pendergast war froh, als er endlich unterhalb der Beobachtungskanzel angelangt war und am Boden eine runde Klappe mit einem ringförmigen Schließrad entdeckte, das ihn an das Turmluk eines U-Boots erinnerte.
    Auf dem Metall der Klappe stand in erhabenen Buchstaben PORT OF NEW YORK AUTHORITY geschrieben.
    Die Luft, die durch den Abzugskamin heulte, war fast so laut wie das Röhren eines Düsentriebwerks, und so mußte Pendergast mehrmals an die Klappe klopfen, bevor sie von innen geöffnet und nach oben gezogen wurde.
    Pendergast kletterte in die Metallkabine und strich sich seinen Anzug glatt, während der kleine drahtige Mann in Overall und kariertem Hemd, der ihn hereingelassen hatte, die Klappe wieder schloß. Von der Kanzel aus hatte man einen guten Blick auf den Hudson, die Zufahrten zum Lincoln-Tunnel und die große Maschinenhalle, in der mächtige Ventilatoren die Abgase aus dem Tunnel saugten und durch mehrere Kamine in die Luft bliesen.
    Der Mann trat von der Klappe zurück und begab sich zu einem Hocker hinter einem Tisch, der einzigen Sitzgelegenheit in dem engen Raum. Er blickte Pendergast an und sagte etwas, doch wegen der Lautstärke der Lüfterturbinen konnte der FBI-Mann kein einziges Wort verstehen.
    »Was?« schrie Pendergast, nachdem er ganz nahe an den Mann herangetreten war.
    »Ihren Ausweis!« schrie der Mann zurück. »Man hat mir gesagt, Sie hätten einen Ausweis.«
    Pendergast holte seinen FBI-Ausweis aus der Jackentasche, den der Mann einer sorgfältigen Überprüfung unterzog.
    »Sie sind doch Mr. Albert Diamond, oder?« fragte Pendergast.
    »Al«, erwiderte der Mann mit einer unbekümmerten Geste. »Was brauchen Sie?«
    »Ich habe mir sagen lassen, daß Sie eine Koryphäe sind, was den Untergrund von New York anbelangt«, erklärte Pendergast.
    Diamond sah Pendergast an. Eine seiner Wangen beulte sich aus, als er sich mit der Zunge langsam über die Backenzähne fuhr. »Schätze, da ist was Wahres dran«, sagte er

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