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Pendergast 02 - Attic - Gefahr aus der Tiefe

Titel: Pendergast 02 - Attic - Gefahr aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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schließlich.
    »Wie lange ist es her, daß Sie zum letztenmal im Untergrund waren?«
    Diamond hob eine Faust und öffnete sie zweimal hintereinander.
    »Zehn?« fragte Pendergast. »Zehn Monate?«
    Diamond schüttelte den Kopf.
    »Jahre?«
    Diamond nickte.
    »Warum?«
    »Wollte nicht mehr. Hab' mich statt dessen um diesen Job hier beworben.«
    »Extra beworben? Interessanter Arbeitsplatz. So weit weg vom Untergrund wie möglich. War das Absicht?«
    Diamond zuckte mit den Achseln. Offenbar wollte er die Frage weder bejahen noch verneinen.
    »Ich brauche Informationen!« brüllte Pendergast. Es war hier oben einfach zu laut, um eine gepflegte Unterhaltung zu führen.
    Diamond nickte, und die Beule an seiner Wange wanderte nach oben, wo seine Zunge jetzt die Zähne des Oberkiefers untersuchte.
    »Was wissen Sie von The Devil's Attic ?«
    Die Beule blieb plötzlich stehen. Diamond rutschte auf seinem Hocker herum und sagte gar nichts.
    »Ich habe gehört, daß es unter dem Central Park mehrere Ebenen von Tunnels gibt«, fuhr Pendergast fort.
    »Ungewöhnlich tiefe Ebenen. Sie sollen angeblich der Dachboden des Teufels heißen, aber ich habe diese Bezeichnung bisher auf keinem Plan finden können.«
    Eine Minute verging, dann sah Diamond Pendergast an. »Der Dachboden des Teufels?« wiederholte er widerstrebend.
    »Wissen Sie, wo das ist?«
    Diamond griff in eine Tasche seines Overalls und zog einen Flachmann heraus, der bestimmt nicht mit Wasser gefüllt war.
    Er nahm einen langen Zug und steckte die kleine Flasche, ohne Pendergast etwas anzubieten, dann wieder ein. Schließlich sagte er etwas, das der FBI-Agent bei dem Lärm in der kleinen Kabine aber wieder nicht verstehen konnte.
    »Was?« schrie Pendergast und rückte noch näher an den Mann heran.
    »Ich sagte ja. Ich kenne den Ort.«
    »Dann teilen Sie mir bitte mit, was Sie darüber wissen.«
    Diamond wandte den Blick von Pendergast und ließ ihn über den Fluß hinüber nach New Jersey schweifen.
    »Diese reichen Bastarde«, sagte er.
    »Wie bitte?«
    »Diese reichen Bastarde wollten schon damals nichts mit dem gemeinen Volk zu tun haben.«
    »Welche reichen Bastarde?« fragte Pendergast.
    »Sie wissen schon. Astor. Rockefeller. Morgan. Und wie sie sonst noch alle hießen. Sie haben vor hundert Jahren diese Tunnels graben lassen.«
    »Ich verstehe nicht, was Sie meinen.«
    »Na, Eisenbahntunnel«, platzte Diamond verärgert heraus.
    »Sie haben sich eine private Untergrundbahn bauen lassen. Sie begann in Pelham, lief unter dem Park zum Knickerbocker Hotel und zur Fifth Avenue. Komplett mit luxuriös ausgestatteten Privatbahnhöfen, Wartesälen und allen sonstigen Schikanen.«
    »Aber weshalb so tief unten?«
    Diamond grinste zum erstenmal während dcs Gesprächs. »Geologie. Sie mußten tiefer graben als die damals schon bestehenden Eisenbahntunnels und die ersten U-Bahnen. Aber unter denen kam erst mal so eine dicke Schicht Scheißstein.«
    »Wie bitte?« schrie Pendergast.
    »Brüchiger, präkambrischer Sandstein. Wir nennen das Zeug Scheißstein. Wasser- und Abwasserleitungen lassen sich darin ja gerade noch verlegen, aber für Eisenbahntunnels ist es völlig ungeeignet. Deshalb mußten sie so tief hinunter. The Devil’s Attic ist dreißig Stockwerke unter der Erde.«
    »Aber warum?«
    »Warum? Warum glauben Sie denn?« Diamond sah den FBI-Agenten herausfordernd an. »Diese Geldsäcke wollten nicht von Signalen oder Bahnhöfen aufgehalten werden, an denen die Züge mit den Normalsterblichen hielten. In diesen tiefen Tunnels konnten sie auf direktem Weg die Stadt verlassen und erst wieder in Croton an die Oberfläche kommen. Ohne Aufenthalt und ohne Berührung mit dem einfachen Volk.«
    »Aber das erklärt noch lange nicht, weshalb ich nirgends einen Hinweis auf die Existenz solcher Tunnels gefunden habe.«
    »Der Bau der Dinger hat ein Vermögen gekostet, und nicht alles davon kam aus den Taschen der Ölbarone.
    Die Stadtverwaltung hat diese private U-Bahn kräftig subventioniert. So was hängt man nicht an die große Glocke.«
    »Und warum hat man die Tunnels aufgelassen?«
    »Nicht zu erhalten. Sie lagen unterhalb aller Abwasser- und Entwässerungsrohre und waren deshalb oft überflutet. Irgendwann wurde es dem reichen Pack zuviel, da haben sie die Stollen dann einfach zumauern lassen. Nicht mal die Maschinen oder die Einrichtung haben sie rausgeholt«
    Diamond schwieg, und in der Kanzel war wieder einmal nur das Heulen der Turbinen zu hören.
    »Gibt es

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