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Pendergast 03 - Formula - Tunnel des Grauens

Pendergast 03 - Formula - Tunnel des Grauens

Titel: Pendergast 03 - Formula - Tunnel des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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»Ja, das klingt einleuchtend.«
    Da es keine weiteren Fragen gab, fuhr Pendergast fort: »Wir können also annehmen, dass Dr. Leng zwischen der Einhundertzehnten und der Einhundertneununddreißigsten Straße am Riverside Drive oder in einer der Seitenstraßen zwischen Broadway und Riverside Drive gewohnt hat. Genau dort müssen wir nach ihm suchen.«
    »Da kommen immer noch hunderte, wenn nicht gar tausende Wohnungen in Frage«, gab O’Shaugnessy zu bedenken.
    »Eintausenddreihundertfünf, um genau zu sein«, bestätigte Pendergast. »Womit wir bei den Glasscherben wären.« Er trat an den Tisch, nahm eine der Scherben zwischen zwei Finger und hielt sie gegen das Licht.
    »Ich habe diesen Glassplitter analysiert. Er wurde sorgfältig gewaschen, aber mit modernen Methoden kann man jede noch so kleine Substanz aufspüren. Auf dem Glas, von dem dieser Splitter stammt, hat sich ein merkwürdiges Gemisch von Chemikalien erhalten. Man könnte sogar von einer erschreckenden Mixtur sprechen. So bin ich zum Beispiel auf Spurenelemente von Aluminium-Phosphorzyanat eins Komma zwei gestoßen, eine Chemikalie, die in Manhattan zu der Zeit, zu der Leng sein Labor ins Stadtzentrum verlegt hat, also zwischen 1890 und 1918, in höchstens fünf Drogerienerhältlich war. Sergeant O’Shaugnessy war so freundlich festzustellen, wo sich diese Drogerien befanden.« Er nahm die Kappe von dem Markierstift und malte fünf rote Punkte auf den Stadtplan.
    »Gehen wir zunächst davon aus, dass Leng seine Chemikalien in einer für ihn möglichst leicht zu erreichenden Drogerie gekauft hat. Wie Sie sehen, gab es in der Innenstadt, also in der Nähe seines Labors, keine Drogerie. Somit wäre zu vermuten, dass er eine Drogerie in der Nähe seines Wohnhauses gewählt hat. Die beiden Drogerien auf dem Ostufer können wir ausschließen, bleiben also die drei Drogerien auf dem Westufer. Da eine von ihnen zu weit vom Stadtzentrum entfernt lag, können wir die ebenfalls ausschließen.« Er kreuzte drei der markierten Punkte aus. »Damit bleiben zwei Drogerien übrig. Welche davon war es?«
    Nora und O’Shaugnessy sahen ihn stumm an. Pendergast legte die Glasscherbe weg, umrundete wieder den Tisch und blieb schließlich vor dem Stadtplan stehen. »Er hat in keiner dieser Drogerien eingekauft.«
    Nora und O’Shaugnessy warteten gespannt.
    »Und zwar, weil Aluminium-Phosphorzyanat ein gefährliches Gift ist. Wenn jemand so etwas einkauft, erweckt er Aufmerksamkeit. Wir sollten also davon ausgehen, dass er die Drogerie aufgesucht hat, die am weitesten von seinem gewohnten Wirkungskreis entfernt lag, also von seinem Haus, seinem Labor und dem Museum. Er hat die Drogerie aufgesucht, in der ihn niemand kannte, sodass er nicht Gefahr lief, wieder erkannt zu werden. Damit kommt nur die New Amsterdam Drogerie an der East Twelfth Street in Frage.« Er zog einen Kreis um die Stelle. »Hier hat Leng seine Chemikalien gekauft.«
    Er ging ruhelos vor dem Stadtplan auf und ab. »Eine glückliche Fügung hat es gewollt, dass es die New Amsterdam Drogerie noch gibt. Möglicherweise ist der Verkauf in einem der alten Geschäftsbücher eingetragen.« Er wandte sich anO’Shaugnessy. »Wären Sie so freundlich, das zu überprüfen? Statten Sie der Drogerie einen Besuch ab und blättern Sie die Geschäftsbücher von damals durch. Wenn nötig, könnten Sie auch ältere Leute in der Nachbarschaft befragen, ob sie sich an Leng erinnern. Gehen Sie einfach so vor wie bei polizeilichen Ermittlungen, damit kennen Sie sich ja aus.«
    O’Shaugnessy nickte.
    Einen Augenblick lang herrschte Stille, dann fuhr Pendergast fort: »Ich bin überzeugt, dass Leng nicht in einer der Seitenstraßen zwischen Broadway und Riverside Drive gewohnt hat. Wenn ich Recht habe, schrumpft der Bereich, den wir absuchen müssen, von über tausend Häusern auf unter hundert zusammen.«
    So schnell gab sich O’Shaugnessy nicht mit bloßen Vermutungen zufrieden. »Woher wollen Sie wissen, dass dieser Leng am Riverside Drive gewohnt hat?«
    »Weil dort, wie man heute noch sehen kann, die ansehnlichsten Häuser standen. Sie sind zwar inzwischen in Apartments aufgeteilt worden oder stehen leer, aber man ahnt noch den alten Glanz. Glauben Sie wirklich, Leng hätte sich mit einem typischen Mittelklassehaus in einer Seitenstraße begnügt? An Geld hat es ihm nicht gemangelt. Ich habe die ganze Zeit darüber nachgedacht. Der Mann wollte ein Haus, das er mit neuzeitlichem Komfort ausstatten konnte. Er wollte

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