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Pendergast 03 - Formula - Tunnel des Grauens

Pendergast 03 - Formula - Tunnel des Grauens

Titel: Pendergast 03 - Formula - Tunnel des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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sehr nach Kosenamen an. Aber egal wie, ich brauche Informationen und möchte wetten, dass Sie auch welche brauchen. Habe ich Recht?«
    O’Shaugnessy kniff die Lippen zusammen. Ja, er brauchte Informationen, aber er hielt es für zweifelhaft, ob Smithback ihm etwas anderes als bloße Vermutungen liefern konnte.
    »Ich will ehrlich zu Ihnen sein, Officer. Ich habe die Story mit dem Touristenmord im Central Park vermasselt, und wenn ich das nicht bald wettmache, frisst mich mein Chefredakteur zum Frühstück. Ab und zu eine kleine Information vorab, es muss ja nichts Spektakuläres sein, nur eine Gefälligkeit von Freund zu Freund, das ist alles. Was halten Sie davon?«
    O’Shaugnessy blieb auf der Hut. »Was für Informationen hätten Sie denn?« Und weil ihm einfiel, was Pendergast zu ihm gesagt hatte: »Haben Sie zufällig … sagen wir: etwas über Fairhaven?«
    Smithback machte große Augen. »Soll das ein Witz sein? Über den habe ich einen ganzen Sack voll Informationen. Nicht dass ich annehme, Sie könnten viel damit anfangen, aber ich teile mein Wissen gern mit Ihnen. Lassen Sie uns bei einem Drink darüber reden.«
    O’Shaugnessy sah ihn unschlüssig an. Trotz aller Bedenken, ein Drink wäre jetzt gar nicht schlecht. Smithback mochte ein Sprüchemacher sein, aber keiner von der üblen Sorte. Sogar Pendergast hatte mal mit ihm zusammengearbeitet, auch wenn sich der Reporter wahrscheinlich nicht gern daran erinnerte. Dazu kam, dass Pendergast ihn ausdrücklich darum gebeten hatte, ein kleines Dossier über Fairhaven zusammenzustellen. »Wo soll’s denn hingehen?«
    Smithback grinste. »Das fragen Sie doch nicht im Ernst? Die besten Bars in New York City liegen an der Columbus, gerade mal einen Häuserblock weit weg. Ich kenne da ein schnuckeliges Lokal, eine Art Stammkneipe für die Typen aus dem Museum, nennt sich
The Bones
. Kommen Sie, die erste Runde geht auf mich.«

13
    Einen Moment lang wurde der Nebel dicker, Pendergast kämpfte mit eiserner Konzentration dagegen an. Und tatsächlich, nach einer kleinen Weile flackerte orangefarbenes und gelbes Licht durch die grauen Schwaden. Der Agent spürte sengend heiße Luft auf der Haut. Und dann löste der Nebel sich auf.
    Er stand vor
J. C. Shottums Kabinett der Naturwunder und Kuriositäten
, es war Nacht, das Gebäude brannte lichterloh. Aus dem ersten und zweiten Stock loderten hohe Flammen, giftig beißender Rauch breitete sich aus. Eine Gruppe von Feuerwehrmännern und Polizisten versuchte verzweifelt, die Brandstelle abzusperren und die Schaulustigen aus der Gefahrenzone zurückzudrängen. Innerhalb der Absperrung bemühte die Feuerwehr sich, die Flammen einzudämmen, aber es war auf den ersten Blick zu erkennen, dass das ein hoffnungsloses Unterfangen war. Andere Feuerwehrleute richteten den Schlauch auf die Gaslaternen entlang des Bürgersteigs.
    Die Hitze war gewaltig wie bei einem Feuersturm. Pendergast stand an der Straßenecke, den Blick verdutzt auf die Feuerwehrfahrzeuge gerichtet: dickbauchige, auf Kutschgestellen installierte Kessel, die unablässig Dampf und Wasser ausspien. Auf einem der schwarzen Kessel stand in goldenen Lettern
Amoskeag Manufacturing Company
. Er drehte sich um und suchte die Reihen der Gaffer ab. Ob sich Leng unter sie gemischt hatte? Ach wo, der hatte sich bestimmt längst aus dem Staub gemacht. Leng war kein Pyromane, er saß vermutlich sicher und weit vom Schuss in seinem Stadthaus, wo immer das stehen mochte.
    Genau das war die Frage, auf die Pendergast gern eine Antwort gefunden hätte. Aber es gab eine Frage, die ihm noch mehr unter den Nägeln brannte: Wohin mochte Leng sein so genanntes Labor verlagert haben?
    Plötzlich brach unter ungeheurem Krachen und Prasseln, begleitet von einem glühenden Funkenregen, das Dach des Gebäudes in sich zusammen. Die Menge reagierte mit sensationsgierigem Raunen auf das Schauspiel. Pendergast wandte sich angewidert ab und bahnte sich eine Gasse durch die Schaulustigen.
    Er war noch nicht weit gegangen, als ihm ein kleines Mädchen auffiel, nicht älter als sechs, in einem schrecklich verschlissenen Kleid. Die Kleine fegte mit einem abgewetzten Besen die Straße, kehrte den Pferdedung und übel riechende Abfälle zusammen und hoffte anscheinend, dass ihr jemand ihre Mühe mit einer Münze belohnte. Pendergast drückte ihr ein paar Kupferpennies in die Hand.
    »Danke, Sir« sagte das Mädchen verblüfft, machte einen artigen Knicks und betrachtete mit großen Augen den

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