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Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens

Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens

Titel: Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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und…« Er musste erst ein paarmal tief nach Luft schnappen. »Und er fragt nach Ihnen.«

26
    Hazen saß auf einem der beiden Klappstühle vor der Intensivstation und versuchte sein Glück mit dem bewährten Trick, sich irgendetwas Erfreuliches vorzustellen: die erste kühle Herbstnacht, einen gerösteten Maiskolben mit Erdnussbutter, Pamela Anderson im Evaskostüm…Aber es wollte einfach nicht funktionieren, das unablässige Stöhnen und der entsetzliche Geruch aus Gasparillas Zimmer ließen all seine hübschen Tagträume zerrinnen. Verdammt, warum hatte er nicht gesagt, dass er Pendergast im Wartezimmer treffen wolle? Nun musste er auf dieser unbequemen Sitzgelegenheit ausharren, bis der Agent geruhte…
    Aha, sah so aus, als komme er da hinten. Ja, unverkennbar Pendergast in seinem Totengräberkostüm mit den flatternden Hosenbeinen. Hazen stand auf und schüttelte widerstrebend die ausgestreckte Hand. Da unten im Süden schien es üblich zu sein, sich bei jeder Gelegenheit die Hand zu geben. Die beste Möglichkeit, Bakterien zu verbreiten.
    »Danke, Sheriff, dass Sie auf mich gewartet haben.«
    Hazen knurrte etwas vor sich hin.
    Pendergast klopfte an der Tür des Krankenzimmers, ein Pfleger öffnete. Außer diesem standen ein Assistenzarzt und eine Krankenschwester an Gasparillas Bett. Der arme Kerl war eingewickelt wie eine Mumie, nur die schwarzen Augen und der Mund sahen aus den Bandagen heraus. Alle paar Zentimeter ragten Kabel, Röhrchen und Schläuche aus den weißen Bandagen. Am Kopfende des Bettes war eine ganze Batterie von Messgeräten aufgebaut, die unablässig blinkten, zirpten und summten. Der Geruch war noch unerträglicher als draußen auf dem Flur. Hazen blieb nahe der Tür stehen und wünschte sich sehnlich, eine Zigarette anzünden zu können.
    »Er ist sehr verstört, Mr. Pendergast«, sagte der Arzt. »Fragt dauernd nach Ihnen. Wir hoffen, dass Ihr Besuch beruhigend auf ihn wirkt.«
    Pendergast beugte sich über das Krankenbett. Gasparilla stöhnte unablässig, aber plötzlich schien er den Agent zu erkennen. »Sie?«, stieß er mit schriller Stimme aus. »Sie!« Er wand sich wie ein übergroßer Wurm, offenbar versuchte er, sich aus den Bandagen zu befreien.
    Der Arzt fasste Pendergast am Arm. »Falls Ihre Anwesenheit dazu führen sollte, dass er sich noch mehr aufregt, muss ich Sie aus dem Zimmer schicken.«
    »Nein!«, schrie Gasparilla, seine Stimme hörte sich nach Todesängsten an. »Nein, ich muss ihm etwas sagen!« Eine knochige Hand zwängte sich aus den Bandagen und klammerte sich an Pendergasts schwarzem Jackett fest.
    Der Assistenzarzt runzelte die Stirn. »Ich habe den Eindruck, dass es doch keine gute Idee war…«
    »Nein!«, schrie Gasparilla dazwischen, »ich habe ihm was zu sagen!« Bei einem der Überwachungsgeräte wurde der Piepston schwächer, ein rotes Lämpchen fing zu blinken an.
    »Das war’s!«, sagte der Arzt entschieden. »Wir haben es versucht, aber es war ein Fehler. Die Aufregung schwächt ihn zu sehr. Ich muss Sie bitten…«
    »Neiiiin!«, schrie Gasparilla verzweifelt. Irgendwie hatte er es geschafft, auch die zweite Hand frei zu bekommen, sodass er sich nun an Pendergast festklammern konnte.
    Die Anzeigen schlugen wild aus, aber Gasparilla jammerte und lamentierte so laut weiter, dass Pendergast Zweifel hatte, ob die Schwester die Anweisung des Arztes verstanden habe. Offensichtlich doch, sie kam mit einer Spritze und schob die Nadel in die für intravenöse Injektionen gelegte Kanüle.
    »Lasst mich doch mit ihm reden!«, jammerte Gasparilla, der offensichtlich ahnte, dass er ruhig gestellt werden sollte. »Ich muss mit ihm reden!«
    Pendergast hatte ohnehin keine Chance, Gasparillas Umklammerung zu entkommen, also beugte er sich tiefer über ihn und fragte in ruhigem, besänftigenden Ton: »Was wollen Sie mir sagen? Was haben Sie gesehen?«
    »Das Gesicht!«, stammelte Gasparilla. »Das Gesicht…«
    »Was ist mit dem Gesicht?«
    Gasparilla wurde von Zuckungen geschüttelt, sein Körper versteifte sich. »Wissen Sie noch, was ich gesagt habe? Über den Teufel?« Seine Stimme wurde immer schwächer. »Aber das stimmt nicht.«
    »Schwester!«, rief der Assistenzarzt hastig. »Noch einmal zwei Milligramm Ativan! Und Sie…«, er wandte sich zu dem Pfleger um, »…sorgen Sie dafür, dass dieser Mann sofort die Intensivstation verlässt!«
    »Neiiin!«, heulte Gasparilla wieder auf und grub die knochigen Finger noch tiefer in Pendergasts Jackettstoff.
    Der

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