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Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Titel: Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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Zeltstadt!
    Er schlenderte an dem Lager entlang. Längst nicht alle hatten in Zelten Unterschlupf gefunden, besonders viele der Kids im Highschool- und Collegealter schliefen, in mehrere Lagen Zeitungspapier gewickelt, unter freiem Himmel oder hatten sich Behelfszelte aus kunterbunten Stofffetzen gebastelt. Doch es gab auch ein paar mit richtigen Schlafsäcken und teuren Zelten von North Face oder Antarctica – reiche Pinkel von Scarsdale und Short Hills, wie er vermutete. Aus den Augenwinkeln nahm er ein paar Cops an der Fifth Avenue wahr, die das Lager verstohlen beobachteten. Auch links von ihm entdeckte er eine Ansammlung von Polizisten, die sich bemühten, nicht weiter aufzufallen. Kein Wunder, dass die Polizei sich für das Lager interessierte: Es mussten an die fünfhundert Leute hier sein.
    Harriman ging weiter, fragte sich an dem einen oder anderen Zelt durch und hatte nach ein paar Minuten das Zelt des Reverends ausfindig gemacht. Es war ein großes Army-Zelt nahe der provisorischen Verpflegungsstation. Als er die Nase ein Stück weiter nach vorn reckte, sah er Buck an einem Klapptisch sitzen und irgendetwas zu Papier bringen. Er wirkte außergewöhnlich würdevoll. Harriman fühlte sich an Bilder von Generälen aus der Zeit des Bürgerkriegs erinnert. Hoffentlich würde der Fotograf bald kommen.
    Als er sich dem Zelteingang näherte, vertrat ihm ein muskulöser junger Mann den Weg. »Kann ich etwas für Sie tun?«
    »Ich möchte Mr Buck sprechen.«
    »Das wollen viele. Der Reverend ist sehr beschäftigt, er darf nicht gestört werden.«
    »Ich bin Bryce Harriman von der Post. «
    Der durchtrainierte Bodyguard stemmte die stämmigen Beine auf den Boden. »Und ich bin Todd aus Levittown.« Seine Miene verriet, dass er nicht gewillt war, auch nur einen Zentimeter zu weichen.
    Arschloch bleibt Arschloch, dachte Harriman und reckte sich auf die Zehenspitzen, um herauszufinden, womit der Reverend an seinem Klapptisch so eifrig beschäftigt war. Zu seiner Verblüffung stellte er fest, dass Buck vor sich einen Stapel von Zeitungsausschnitten aus der Post liegen hatte. Das waren seine Artikel.
    »Der Reverend wird mich sehen wollen.« Er drängte sich an dem Typen vorbei und stand, noch ehe der reagieren konnte, vor Buck und reichte ihm die Hand. »Reverend Buck!«
    Der Mann erhob sich. »Und Sie sind …«
    »Harriman von der Post. «
    »Er hat sich einfach an mir vorbei gedrängt«, wollte der Bodyguard erklären.
    Ein Lächeln huschte über Bucks Gesicht. »Ah, Harriman. Das geht in Ordnung, Todd, ich habe den Gentleman bereits erwartet.«
    Todd verkroch sich kleinlaut in die hinterste Ecke des Zeltes, während Buck die hingestreckte Hand schüttelte. So aus der Nähe betrachtet, war er kleiner, als er beim Predigen wirkte. Er trug ein einfaches kariertes Hemd mit halbem Arm und ein Paar Chinos. Auf einem seiner muskulösen Unterarme prangte eine Tätowierung. Sein Händedruck zerquetschte dem Reporter fast die Finger. Ex-Knacki, vermutete Harriman.
    »Sie haben mich erwartet?«, fragte er. Buck nickte. »Ich wusste, dass Sie kommen. Im großen Plan ist alles vorgezeichnet, Mr Harriman. Aber nehmen Sie doch bitte Platz.«
    Harriman setzte sich auf den einzigen freien Plastikstuhl und holte seinen Mikrorekorder aus dem Jackett. »Darf ich?«
    »Tun Sie sich keinen Zwang an.«
    Als Harriman das Gerät angeschlossen und getestet hatte, fragte er: »Sie erwähnten eben Ihren großen Plan. Würden Sie mir etwas mehr darüber verraten?«
    Buck lächelte nachsichtig. »Nun, eigentlich war damit Gottes Plan gemeint.« Er versuchte, Harriman mit gespreizten Händen zu zeigen, was er meinte. »Was Sie hier sehen, ist alles Gottes Werk. Ich bin nur ein schwacher Mensch, der nach besten Kräften versucht, Seinen Plan zu erfüllen. Auch Sie, Mr Harriman, sind ein Teil Seines Planes, ob Sie sich dessen bewusst sind oder nicht. Und zwar, wie sich herausstellt, ein wichtiger Teil. Ihre Zeitungsartikel haben die Menschen dazu veranlasst, hierher zu pilgern. Zumindest die, die Ohren haben zu hören und Augen, um Zeugnis zu geben.«
    »Zeugnis? Wovon?«
    »Vom Ende dieser Welt.«
    »Was bringt Sie auf den Gedanken, dass sich das Ende ausgerechnet hier vollziehen wird?«
    »Gott hat mir ein Zeichen gegeben. Es war Ihr Zeitungsartikel über den Tod von Grove und Cutforth, der mir die Augen geöffnet und mich dazu bewogen hat, den weiten Weg von Yuma in Arizona auf mich zu nehmen und hierher zu kommen.«
    »Und all die Leute, die

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