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Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Titel: Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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wandte sich an den Mann zu seiner Linken. »Wentworth?«
    Hayward hatte keine Ahnung, wer das war. Sie hatte den Mann noch nie gesehen. Er trug kein Namensschildchen, aus dem zu ersehen war, welchen Rang er hatte und von welcher Dienststelle er kam. Eigentlich sah er überhaupt nicht wie ein Cop aus. Wentworth saß mit halb geschlossenen Augen da, formte aus seinen gespreizten Fingern ein Zelt unter seinem Kinn und atmete tief durch, bevor er das Wort ergriff. Ein Polizeipsychologe, dachte Hayward.
    »Soweit es um diesen – äh – Buck geht, haben wir es mit einem weit verbreiteten Persönlichkeitstypus zu tun. Dennoch muss ich darauf hinweisen, dass mir eine genaue Analyse erst nach einem persönlichen Gespräch mit ihm möglich sein wird. Nach allem, was wir bisher wissen, lässt er markante psychopathologische Züge erkennen. Es könnte sich möglicherweise um einen mit paranoider Schizophrenie einhergehenden Messiaskomplex handeln. Der Umstand, dass der Mann offenbar Neigungen zu Gewaltbereitschaft zeigt, könnte das Problem verschärfen. Ich würde entschieden davon abraten, ein Sonderkommando einzusetzen.« Er schien für Sekunden in tiefes Nachdenken zu versinken. »Die anderen halte ich eher für Trittbrettfahrer, die nur im Gefolge von Buck zu gewaltsamen Aktionen bereit sind. Sie tun nur, was ihr Anführer ihnen vormacht. Der Schlüssel zum Erfolg wird also darin liegen, Buck aus dem Verkehr zu ziehen. Sobald er kaltgestellt ist, wird die ganze so genannte Bewegung in sich zusammenbrechen.«
    »Schon möglich«, warf Grable ein, »aber wie wollen Sie ihn ohne Einsatzkommandos kaltstellen?«
    »Bei einem Typen wie Buck genügt es, Zwangsmaßnahmen anzudrohen, dann gibt er klein bei. Er mag Gewalt predigen, aber anwenden wird er sie nur, wenn er sich in die Enge getrieben fühlt und keinen anderen Ausweg sieht. Ich würde vorschlagen, einen Officer oder zwei zu ihm zu schicken, unbewaffnet, unter strikter Vermeidung von Drohungen, am besten weibliche, möglichst attraktive Officers. Dann wird er sich vermutlich gegen eine … sagen wir: sanfte, unauffällige Festnahme nicht zur Wehr setzen. Ich rate zu einem schnellen, sozusagen chirurgisch sauberen Zugriff. Dann wird die Zeltstadt nach wenigen Tagen aufgelöst sein, die Anhänger von Buck werden sich einen anderen Guru suchen, und die Post wird ihre Artikelserie einstellen, weil die niemand mehr lesen will.« Er sah selbstzufrieden in die Runde. »Das ist mein wohl erwogener Rat.«
    Hayward konnte sich nicht verkneifen, gequält mit den Augen zu rollen. Buck sollte schizophren sein? Seine Predigten, die in den entscheidenden Passagen in der Post schwarz auf weiß nachzulesen waren, ließen jegliche Ausschweifungen, wie sie für einen schizophrenen Geist typisch waren, vermissen.
    Rocker, der ohnehin vorgehabt hatte, ihr das Wort zu erteilen, blieb Haywards Empörung nicht verborgen. »Möchten Sie dazu etwas beitragen, Captain Hayward?«
    »Ja, sehr gern, Sir. Sosehr ich einem Teil von Mr Wentworths Analyse zustimme, seiner abschließenden Empfehlung muss ich bei allem gebotenen Respekt widersprechen.«
    In den wässerigen Augen des Polizeipsychologen war deutlich zu lesen, dass er sich gekränkt fühlte. Vielleicht lag es daran, dass sie ihn nicht mit Doktor, sondern mit Mister angesprochen hatte. Na gut, wenn sie sowieso schon ins Fettnäpfchen getreten war, konnte sie umso ungenierter vom Leder ziehen.
    »Es ist mir schleierhaft, was ich mir unter einer sanften, unauffälligen Festnahme vorstellen soll. So etwas gibt es im Polizeialltag nicht. Sobald die Handschellen zugeschnappt sind, ist der Charme eines attraktiven weiblichen Einsatzkommandos schneller verpufft, als Sie denken.«
    »Commissioner«, mischte sich Grable ungefragt ein, »der Mann verstößt in aller Öffentlichkeit gegen das Gesetz. Ich bekomme jeden Tag tausende von Anrufen von Geschäften und Anwohnern der Fifth Avenue. Die Leitungen sind über Stunden blockiert. Und Sie können versichert sein, dass die nicht nur mich, sondern auch den Bürgermeister anrufen!«
    »Ich bin mir durchaus bewusst, dass diese Leute den Bürgermeister anrufen«, sagte Rocker. Seine Stimme war tief und bar jeder Emotion.
    »Sehen Sie, Sir«, trumpfte Grable auf, »das ist der schlagende Beweis dafür, dass wir keine Zeit verlieren, sondern unverzüglich handeln müssen! Was spricht dagegen, den Mann festzunehmen? Hat Captain Hayward etwa eine bessere Idee? Wenn ja, würde ich die gern hören!« Er fing vor

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