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Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Titel: Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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armen Seelen an zu begreifen, dass ihnen vielleicht ein anderes Geschick droht, als sie es sich erhofft haben? Irgendwann fällt es jedem wie Schuppen von den Augen, und er erkennt, dass sein Leben im Grunde eine Lüge war. In seiner Gier nach Licht und Glanz versinkt manch einer immer mehr in Finsternis. Niemand kann seines Geschicks sicher sein, aber glaubt mir, Freunde, wenn Gevatter Tod mit dem Knochenfinger anklopft, wird den meisten jäh die bittere Wahrheit klar. Doch dann ist es zu spät, denn dann haben sie schon den Fuß auf die Schwelle gesetzt, die sie unaufhaltsam zur ewigen Verdammnis führen wird, in die Hölle.«
    Wieder eine Kunstpause, dann fuhr er fort: »Ihr werdet mich vielleicht fragen: Was hat es denn eigentlich mit der Hölle auf sich? Unsere Vorfahren haben sich einen brennenden See, lodernde Flammen und Schwefelgestank vorgestellt.
    Nun gut, genau so mag die Hölle für den einen oder anderen sein. Aber in Luzifers Reich ist Platz für viele Erscheinungsformen der Hölle. Jeder Verdammte wird seine eigene Hölle erleben. Und tröstet euch nicht mit der Hoffnung, dass Luzifer weniger Macht hat als Gott. Vor seinem Sturz war er ein mächtiger Engel. Eines müsst ihr euch immer vor Augen halten: Luzifer wurde aus dem Himmel verstoßen und in die Hölle verbannt, weil er sich gegen Gott auflehnte. Seither hasst er die Menschen, wie jedes verstoßene Kind die Geschwister hasst, an denen der Vater mehr Wohlgefallen findet.«
    Wieder suchte er im Halbdunkel des späten Abends die Gesichter derer ab, die sich um ihn scharten. »Gott kennt unsere Schwächen, er weiß um unsere Begehrlichkeiten, unsere Gelüste und unsere Hartherzigkeit, um die Versuchungen, denen wir ausgesetzt sind, um die Stolpersteine, die Luzifer für uns ausgelegt hat, weil er uns in das Feuer der ewigen Verdammnis locken will. Also seid standhaft und schwört dem Bösen ab, denn die Hölle dauert ewig, und das Feuer, das euch verzehrt, wird nie verlöschen.«
    Trotz der warmen Nacht überlief Harriman ein kaltes Schaudern. Und so ging es wohl jedem, der Buck zuhörte. Der Reverend war dicht an die Kante des Felsens getreten.
    »Vergesst nicht, was ich euch gesagt habe: dass es für jeden von uns eine Hölle gibt. Denkt darüber nach, meidet die bequemen Wege und sucht die steinigen Pfade, denn sie sind es, die euch am sichersten in den Himmel führen werden. Stellt euch dem Kampf, wenn er euch aufgezwungen wird, auch wenn es ein Kampf um Leben und Tod ist. Denn das ist der einzige Weg, der euch sicher in den Himmel führen wird. Denkt daran, wenn ihr von den Mächten des Bösen herausgefordert werdet.«
    Dann drehte er sich um, ging zurück zu seinem Zelt und war Sekunden später den Blicken seiner getreuen Anhänger entschwunden.

74
    Pendergast frühstückte noch, als D’Agosta dessen Suite betrat. Der Tisch war üppig gedeckt. Einen Augenblick lang dachte D’Agosta an das Frühstück in Southampton zurück, das sie gemeinsam eingenommen hatten, als der Fall noch neu gewesen war. Es kam ihm vor, als sei seither eine Ewigkeit vergangen.
    »Ah, Vincent«, begrüßte ihn Pendergast, »wollen Sie sich auch etwas bestellen?«
    »Nein, danke.« Ein strahlend sonniger Himmel wölbte sich über Florenz, aber D’Agosta war es, als habe sich bereits eine Gewitterwolke über ihnen zusammengebraut. »Ich staune, was für einen guten Appetit Sie entwickeln.«
    »Es ist wichtig, sich für den Tag zu stärken«, dozierte Pendergast. »Wer weiß, wann wir wieder etwas bekommen. Langen Sie ruhig zu, es sind noch Croissants da, und dieses elsässische Pflaumenmus ist schlicht superb.« Er schob einen Stapel Faxe beiseite und widmete sich der Lektüre der Tageszeitung.
    D’Agosta reckte den Hals. »Gab’s was Wichtiges bei der Morgenpost?«
    »Ein paar Faxe von Constance. Ich muss alles an Munition zusammenkratzen, was ich gegen Fosco verwenden kann. Constance war sehr hilfreich.«
    D’Agosta kam einen Schritt näher und setzte eine grimmige Miene auf. »Um das gleich klarzustellen: Ich lasse Sie nicht allein nach Castel Fosco fahren, ich komme mit!«
    Pendergast ließ die Zeitung sinken. »Es war mir klar, dass Sie das sagen würden. Aber ich muss Sie daran erinnern, dass die Einladung nur mir galt.«
    »Ich bezweifle, dass der fettarschige Graf was dagegen hat.«
    »Da haben Sie wahrscheinlich Recht.«
    »Ich habe einen weiten Weg hinter mir«, ereiferte sich D’Agosta. »Ein paar Mal ist auf mich geschossen worden, ich habe einen Teil

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