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Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Titel: Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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an. »Wir leben getrennt. Sie ist in Kanada geblieben.«
    »Das tut mir Leid.« Sie stellte ihr Glas wieder ab. Aber wirklich Leid tat es ihr nicht. Oder bildete er sich das nur ein? D’Agosta schluckte. »Soll ich Ihnen sagen, womit Bullard mich erpresst hat? Irgendwie hat er rausgefunden, dass meine Frau eine Affäre hat, und das hat er mir prompt unter die Nase gerieben. Und dazu noch ein paar andere kompromittierende Dinge. Er hat gedroht, das alles publik zu machen.«
    »So ein Mistkerl! Wenn es so ist, bin ich froh, dass Pendergast ihn hart angefasst hat. Wollen Sie darüber reden?«
    »Wir reden ja schon darüber.«
    »Nochmals sorry, Vincent. Das fällt mir nicht leicht. Lohnt sich ein Versuch, die Ehe zu retten?«
    »Es ist seit einem halben Jahr vorbei. Wir wollten es uns nur noch nicht eingestehen.«
    »Kinder?«
    »Ein Sohn. Er wohnt bei seiner Mutter. Nächstes Jahr bekommt er ein Stipendium fürs College. Er ist ein aufgeweckter Bursche.«
    »Wie lange waren Sie verheiratet?«
    »Neunzehn Jahre. Wir haben uns gleich nach der Highschool trauen lassen.«
    »Und Sie sind sich ganz sicher, dass da nichts mehr ist? Irgendetwas, weshalb es sich lohnen würde, zusammenzubleiben?«
    »Ein paar schöne Erinnerungen, sonst nichts. Nein, es ist vorbei.«
    »Wenn das so ist, hat Bullard Ihnen geradezu einen Gefallen getan.« Sie legte ihre Hand tröstend auf seine. D’Agosta sah sie an. Sie hatte Recht. In gewisser Weise hatte Bullard ihm einen Gefallen getan. Vielleicht sogar einen großen Gefallen.

27
    Mitternacht – die Jacht lag noch an ihrem Liegeplatz, aber die Crew war bereits an Bord gegangen und hatte alle Vorbereitungen getroffen, um bei Sonnenaufgang ablegen zu können. Bullard stand auf dem Deck und atmete, den Blick auf Staten Island gerichtet, die frische Nachtluft ein. Es gab ein letztes kleines Problem, das er gelöst wissen wollte, bevor sie den Anker lichteten. Er hatte zwei schwer wiegende Fehler begangen, und die musste er ausbügeln. Fehler Nummer eins war es gewesen, in der ersten Wut die beiden bezahlten Killer auf D’Agosta zu hetzen. Er hätte von Anfang an damit rechnen müssen, dass die Stümper Mist bauten. Dabei war der fett gewordene Sergeant nicht mal sein Hauptfeind. Eine unverzeihliche Dummheit von ihm, sich nicht an die alte Regel zu halten: Wenn du einen Cop abknallen willst, dann sieh zu, dass du ihn mit dem ersten Schuss triffst. Und nun saß Bullard in der Klemme: Die Sache hatte Spuren hinterlassen, aus denen ihm der Kerl möglicherweise einen Strick drehen konnte. Himmel noch mal, warum hatte er das nicht einkalkuliert? Sein eigentlicher Feind war der FBI-Mann, dieser Pendergast. Gefährlich wie eine Viper. Er lag zusammengerollt auf der Lauer, gab sich harmlos, war aber hellwach und immer bereit zuzuschlagen. Pendergast war das Gehirn in seinem Team. Und die alte Regel besagte nun mal: Töte das Gehirn, dann stirbt der Rest von allein ab. Anders ausgedrückt: Schaff Pendergast aus dem Weg, dann verlaufen alle Ermittlungen im Sande.
    Natürlich, einen FBI-Mann knallt man nicht so einfach ab. Es sei denn, es bliebe einem nichts anderes übrig. Durch den Mord an einem Bundespolizisten wird fast nie etwas besser. Aber es gibt Ausnahmen von der Regel, und diesmal musste die Regel gebrochen werden. Er konnte es sich nicht erlauben, irgendein Risiko einzugehen. Nicht bei einem Coup, wie er ihn vorhatte.
    Er stieg ins Unterdeck hinunter. Tiefe Stille umgab ihn. Er betrat das abhörsichere Kommunikationszentrum, schloss hinter sich ab und warf einen Blick auf die Uhr. In wenigen Minuten war es so weit. Bullard drückte einige Knöpfe, der Bildschirm für die Videokonferenz begann zu flimmern. Pendergast hätte sich die Mühe sparen können, die CPU mitzunehmen. Bullards Computer waren ausnahmslos vernetzt, und sensible Daten wurden durch ein Verschlüsselungssystem geschützt, das selbst die schnellsten Rechner nicht knacken konnten. Bei 2.048-Bit-Schlüssel bissen sich die Computerspezialisten des FBI die Zähne aus. Nein, Bullard befürchtete nicht, dass Pendergast irgendetwas finden könnte. Er fürchtete Pendergast selbst.
    Er drückte ein paar weitere Knöpfe. Ein dunkles Gesicht erschien auf dem Bildschirm. Es sah seltsam ausgemergelt aus, verriet aber zugleich gerissene Schläue und entschlossene Härte. Ein Gesicht, bei dessen Anblick Bullard ein Schaudern über den Rücken lief. Aber er wusste, dass der Mann gut war, sogar sehr gut. Der Beste, den es für solche

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