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Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Titel: Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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Er richtete sich auf und sah sie an. »Tut mir Leid, ich bin heute echt nicht gut drauf.«
    »Macht nichts. Das hier ist ja kein Date.«
    Für einen Moment herrschte Stille. Dann sagte sie: »Ich habe übrigens Ihre beiden Bücher gelesen. Haben mir gut gefallen. Das wollte ich Ihnen schon lange mal sagen.«
    D’Agosta schluckte verdutzt. »Danke.« Dann flüchtete er sich in Galgenhumor. »Wo haben Sie die denn aufgetrieben? Am Wühltisch?«
    »Nein, ich habe sie kurz nach ihrem Erscheinen gekauft. Es hat mich interessiert, Ihre neue Karriere zu verfolgen.«
    »Tatsächlich?« D’Agosta war verblüfft. Als sie vor ein paar Jahren zusammen an der Aufklärung der U-Bahn-Morde gearbeitet hatten, schien sie nicht sonderlich von ihm beeindruckt. Jedenfalls nicht positiv. Aber sie hatte sich eigentlich nie richtig in die Karten gucken lassen.
    »Wissen Sie, ich saß ja noch an meiner Examensarbeit, als wir uns kennen lernten. Das damals war mein erster großer Fall. Ich war unheimlich ehrgeizig, und für mich als Anfängerin waren Sie das große Vorbild. Ich wollte ein so guter Cop werden, wie Sie es sind. Darum konnte ich es gar nicht fassen, als Sie plötzlich alles aufgegeben haben und nach Kanada gegangen sind.«
    »Na ja, ich dachte damals, ich hätte der Welt so viel zu erzählen. Über das Justizsystem, die vielen Verbrechen, die Menschen, die sie begehen, und über ganz normale Leute.«
    »Und das haben Sie gut erzählt.«
    »Nicht gut genug.« Er sah, dass sie beide ihr Bier ausgetrunken hatten. »Noch eine Runde?«
    »Ich bin dabei, Vinnie.«
    Eine Weile tauschten sie Erinnerungen an die Zeit der U-Bahn-Morde aus, irgendwann wurden Klatschgeschichten daraus. »Erinnern Sie sich an McCarroll?«, fragte D’Agosta.
    »Natürlich, der war sechs Monate lang mein Vorgesetzter. Er hat mich ganz schön schikaniert. Ich war die einzige Frau, hatte einen Abschluss von der Uni und weigerte mich standhaft, mit ihm ins Bett zu gehen.«
    »Hat er Sie belästigt?«
    »Na ja, er hat sich immer ganz dicht an mich gedrängt und mir seinen Atem in den Nacken geblasen. Dann hat er mir Komplimente gemacht, gesagt, ich hätte einen hübschen Körper. Und die Lippen gespitzt.«
    D’Agosta verzog das Gesicht. »Mein Gott! Haben Sie das wenigstens gemeldet?«
    »Damit er mir die Karriere versaut? Er war ja nur ein harmloser Irrer und nicht wert, dass man sich über ihn aufregt. Damals haben alle Annäherungsversuche gemacht. Heute ist das natürlich ganz anders. Es hat sich vieles verändert, auch bei der Polizei. Außerdem würde das wohl keiner bei einem Captain versuchen.«
    Ihre zweite Runde kam, D’Agosta hob sein Glas. »Auf die Cops in Big Apple!« Dann wurde er plötzlich ernst. »Laura, ich muss wieder zurück. In Southampton verkümmere ich.«
    Sie sagte nichts. Und als ihre Blicke sich trafen, las er etwas in ihren Augen, das er nicht deuten konnte. Mitleid? »Sorry.«
    Er wandte sich ab. Schon komisch, wie das Leben so spielte. Da saßen sie beide … sie war wahrscheinlich der jüngste Captain im Polizeikorps und er … Sei’s drum. Wenn es jemand verdient hatte, dann sie.
    Er gab sich einen Ruck. »Laura, ich muss Ihnen etwas gestehen. Dass ich Sie zu den Drinks eingeladen habe … ich wollte sichergehen, dass zwischen Ihnen und Pendergast alles okay ist. Ich habe bei zwei Fällen mit ihm zusammengearbeitet. Seine Methoden mögen unorthodox sein, aber sie führen zum Ziel. Einen besseren FBI-Mann können Sie sich nicht wünschen.«
    »Ich weiß Ihre Loyalität zu schätzen, Vinnie. Aber er hat ein Problem damit, sich in ein Team einzufügen. Ich habe mir die Hacken abgelaufen, um ihm die Vorladung zu verschaffen. Und zum Dank dafür bringt er mich in eine peinliche Lage! Ich will ihm das dieses eine Mal noch nachsehen, aber Vinnie, bitte, passen Sie auf, dass er nicht wieder aus der Reihe tanzt. Ich weiß, dass er große Stücke auf Sie hält.«
    »Auf Sie auch.«
    Sie schwiegen. Dann wechselte Laura Hayward das Thema: »Warum haben Sie das Schreiben eigentlich aufgegeben? Sie waren doch auf dem besten Weg.«
    D’Agosta lachte bitter. »Ja, auf dem besten Weg zum Offenbarungseid. Lydia – das ist meine Frau – hat die ständige Ebbe in unserer Haushaltskasse einfach nicht mehr ertragen.«
    »Sie sind verheiratet?« Laura schielte auf Vincents Hand. Kein Ring. »Das hätte ich mir denken können. Die besten Jungs sind immer vergeben.« Sie hob ihr Glas. »Trinken wir auf Lydia!«
    D’Agosta rührte sein Bier nicht

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