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Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit

Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit

Titel: Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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Ägyptologe hier eintreffen, der extra aus Italien eingeflogen wird. Die Einladungen sind verschickt worden, die Zusagen sind zurückgekommen, die Cateringfirmen sind bereits bezahlt, die Musiker bestellt – alles ist fertig. Jetzt einen Rückzieher zu machen würde ein Vermögen kosten. Und es würde der Stadt eine falsche Botschaft vermitteln: dass wir verängstigt sind, dass man uns mattgesetzt hat, dass es gefährlich ist, das Museum zu besuchen. Nein, ich kann das nicht zulassen.«
    »Da ist noch etwas. Meiner Überzeugung nach hat Diogenes Pendergast, die Person, die Margo Green angegriffen und die Diamantensammlung gestohlen hat – eine zweite Identität, und zwar als Angestellter des Museums. Höchstwahrscheinlich als Kurator.«
    Collopy sah sie entsetzt an. »Wie bitte?«
    »Zudem glaube ich, dass diese Person auf irgendeine Weise mit dem, was Lipper und Wicherly widerfahren ist, in Zusammenhang steht.«
    »Das sind sehr schwerwiegende Anschuldigungen. Wen haben Sie in Verdacht?«
    Hayward zögerte. »Bisher noch keinen im Besonderen. Ich habe Mr. Manetti gebeten, die Personalakten durchzusehen – natürlich ohne ihm zu sagen, wonach ich suche –, aber es sind weder Vorstrafen noch irgendwelche andere Auffälligkeiten zum Vorschein gekommen.«
    »Selbstverständlich nicht. Unsere Mitarbeiter haben alle einen makellosen Lebenslauf, vor allem die Kuratoren. Ich empfinde diese ganzen Mutmaßungen als persönliche Beleidigung. Und sie ändern mit Sicherheit nichts an meiner Haltung bezüglich der Eröffnung. Eine Verschiebung wäre fatal für das Museum. Absolut fatal.«
    Hayward sah ihn an, sehr lange, ihre violettblauen Augen blickten müde, aber trotzdem aufmerksam. Sie wirkten fast traurig, als wüsste sie bereits, dass die Entscheidung schon gefallen war.
    »Wenn Sie die Eröffnung nicht verschieben, gefährden Sie damit Leben und Gesundheit zahlreicher Menschen«, sagte sie leise. »Ich muss darauf bestehen.«
    »Dann steht Auffassung gegen Auffassung«, sagte Collopy knapp.
    Hayward erhob sich. »Die Angelegenheit ist damit noch nicht erledigt.«
    »Korrekt, Captain. Eine höhere Instanz als wir wird die Entscheidung treffen müssen.«
    Sie nickte und verließ das Büro ohne jeden weiteren Kommentar. Collopy sah zu, wie sich die Tür hinter ihr schloss. Er wusste, und sie wusste es auch, dass letzten Endes der Bürgermeisterdie Entscheidung treffen würde. Und in diesem Fall wusste Collopy genau, wie die Würfel fallen würden.
    Der Bürgermeister würde sich die Gelegenheit für eine gute Party und eine Rede nicht entgehen lassen.

38
     
    Mrs. Doris Green blieb an der offenen Tür zum Krankenzimmer stehen. Das nachmittägliche Licht schien durch die teilweise verdunkelten Fenster und warf friedliche Streifen aus Licht und Schatten auf das Bett ihrer Tochter. Ihr Blick schweifte über die medizinischen Geräte, die in regelmäßigem Rhythmus seufzten und piepten, und blieb schließlich auf dem Gesicht ihrer Tochter ruhen.
    Es war blass und schmal, eine einzelne Locke ringelte sich über Stirn und Wange. Mrs. Green trat ans Bett und schob die Locke sanft an den richtigen Platz.
    »Hallo, Margo«, sagte sie leise.
    Die Maschinen seufzten und piepten weiter.
    Sie setzte sich auf die Bettkante und fasste die Hand ihrer Tochter. Die Hand war kühl und federleicht. Sie drückte sie sanft.
    »Es ist ein wunderschöner Tag. Die Sonne scheint, und der Winter scheint endgültig vorbei zu sein. Im Garten kommen die ersten Krokusse heraus, stecken einfach ihre kleinen grünen Spitzen aus der Erde. Weißt du noch, als du ein kleines Mädchen warst, erst fünf Jahre alt – du konntest es nicht sein lassen, sie abzupflücken? Einmal hast du mir eine ganze Faust voll halbzerdrückter Blumen gebracht, quasi den Garten leer geräumt. Ich war damals so verärgert …«
    Ihre Stimme stockte, und sie verstummte. Einen Augenblick später betrat die Krankenschwester den Raum. Ihre Unbekümmertheitbrachte ein wenig Normalität in die dünne Atmosphäre aus bittersüßer Erinnerung.
    »Wie geht es Ihnen, Mrs. Green?«, fragte sie und arrangierte ein paar Blumen in einer Vase.
    »Ganz gut, danke, Jonetta.«
    Die Krankenschwester überprüfte die medizinischen Apparate, machte sich rasch Notizen auf einem Klemmbrett. Sie stellte den Tropf ein, untersuchte den Tubus, dann hantierte sie da und dort im Zimmer, arrangierte einen weiteren Blumenstrauß und stellte einige der Genesungskarten neu hin, die auf dem Tisch und der

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