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Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit

Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit

Titel: Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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schmerzte von dem Gewicht des mit nassem Abfall gefüllten Rucksacks.
    »Mission erfolgreich ausgeführt?«, fragte Proctor, als er zurückkam.
    »Ja, vorausgesetzt, meine verdammten Zehen überstehen den Frostschaden.«
    Proctor stellte ein kleines Gerät ein. »Die Signale sind gut zu empfangen. Offenbar sind Sie bis auf fünfzig Meter an den Zaun herangekommen. Gute Arbeit, Lieutenant.«
    D’Agosta sah ihn erschöpft an: »Sagen Sie Vinnie zu mir.«
    »Sehr wohl, Sir.«
    »Ich würde Sie auch mit dem Vornamen anreden, wenn ich ihn wüsste.«
    »Proctor ist in Ordnung.«
    D’Agosta nickte. Pendergast hatte sich mit Leuten umgeben, die fast so geheimnisvoll waren wie er selbst. Er warf erneut einen prüfenden Blick auf seine Uhr: fast zwei.
    Noch vierzehn Stunden.

13
     
    Der Regen prasselte gegen die bröckelnde Backstein- und Marmorfassade der Jugendstilvilla am Riverside Drive 891. Hoch über dem Mansardendach mit seinem Kapitänsausguck zuckten Blitze über den Nachthimmel. Die Fenster im Erd geschoss waren mit Brettern vernagelt und mit Zinnplatten abgedeckt, und durch die fest geschlossenen Fensterläden der oberen drei Stockwerke drang kein einziger verräterischer Lichtstrahl nach außen. Der umzäunte Vorgarten war mit Sumachbüschen und Ailanthusbäumen überwuchert, und in die Auffahrt und unter das Schutzdach des Hauseingangs hatte der Wind vereinzelte Abfälle geweht. Das herrschaftliche Wohnhaus machte in jeder Hinsicht einen verlassenen und unbewohnten Eindruck, ebenso wie viele weitere Villen an diesem trostlosen Abschnitt des Riverside Drive.
    Lange Zeit – genau genommen eine erstaunlich lange Zeit – hatte ein gewisser Dr. Enoch Leng dieses Haus als Zuflucht, Redoute, Labor, Bibliothek, Museum und Lager genutzt. Nach Lengs Tod war die Villa, zusammen mit der Vormundschaft für Lengs Mündel Constance Greene, über verschlungene und geheimnisvolle Kanäle auf seinen Nachfahren Special Agent Aloysius Pendergast übergegangen. Doch der saß jetzt in Einzelhaft im Hochsicherheitstrakt von Herkmoor und wartete darauf, dass ihm wegen Mordes der Prozess gemacht wurde. Proctor und Lieutenant D’Agosta waren unterwegs, um das Gefängnis auszukundschaften. Der seltsame Mann namens Wren, der in Pendergasts Abwesenheit als nomineller Vormund von Constance Greene eingesetzt war, hatte das Haus verlassen, um seinen Nachtdienst in der öffentlichen Bibliothek von New York anzutreten.
    Constance Greene war allein.
    Sie saß vor einem ersterbenden Kaminfeuer in der Bibliothek,wo weder das Prasseln des Regens noch die Geräusche des Verkehrs zu hören waren. Vor ihr lag die Lebensgeschichte des Renaissance-Spions Giacomo Casavecchio. Aufmerksam studierte sie die Schilderung seiner sagenumwobenen Flucht aus den berüchtigten Bleikammern des venezianischen Dogenpalastes, aus denen nie zuvor – und auch niemals danach – ein Gefangener entkommen war. Auf einem Beistelltisch stapelten sich weitere Bücher mit ähnlicher Thematik: Berichte über Gefängnisausbrüche auf der ganzen Welt, aber insbesondere über Fluchtversuche aus amerikanischen Bundesgefängnissen. Alles war still. Constance las konzentriert und machte sich zwischendurch immer wieder Notizen in einem ledergebundenen Büchlein.
    Als sie gerade einen dieser Einträge fertig geschrieben hatte, fielen einige Feuerscheite im Kamin unter lautem Geprassel in sich zusammen. Das plötzliche Geräusch ließ Constance zusammenzucken. Ihre großen blauen Augen, die jetzt vom Schreck geweitet waren, wirkten seltsam weise im Gesicht einer Frau, die nicht älter als einundzwanzig zu sein schien. Langsam entspannte sie sich wieder.
    Es war nicht so, dass sie wirklich Angst hatte. Immerhin war die Villa gegen Eindringlinge gesichert. Constance kannte jeden verborgenen Winkel und konnte im Nu in einem von etwa einem Dutzend Geheimgängen verschwinden. Nein, was sie beunruhigte, war etwas anderes. Sie lebte schon so lange hier, kannte das dunkle, alte Haus so gut, dass sie gewissermaßen seine Stimmungen spüren konnte. Und sie hatte das untrügliche Gefühl, dass irgendetwas nicht in Ordnung war; dass das Haus ihr etwas mitzuteilen versuchte, sie vor etwas warnen wollte.
    Eine Kanne Kamillentee stand auf dem Beistelltisch neben ihrem Sessel. Sie legte die Bücher beiseite, goss sich eine frische Tasse Tee ein und stand auf. Sie strich ihre spitzenbesetzteSchürze glatt, wandte sich um und ging zu den Bücherregalen an der hinteren Wand der Bibliothek. Der

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