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Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten

Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten

Titel: Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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einem Beschluss wegen Mordverdachts kommen Sie da nie rein, aber vielleicht könnte ich was in Richtung Tierquälerei entwerfen. Damit hätten wir einen klaren Rechtsbruch. Wenn Sie da mit einem Mitarbeiter vom Tierschutzamt reingehen, können Sie nach den anderen Indizien Ausschau halten, nach denen Sie suchen.«
    »Interessant. Glauben Sie, wir kommen damit durch?«
    »Ja, bestimmt.«
    »Fred, Sie sind ein Genie. Rufen Sie mich wieder an, wenn Sie mehr wissen.« D’Agosta legte auf und widmete sich wieder dem vorliegenden Problem.
    Oberflächlich betrachtet, war das alles gar nicht kompliziert. Gute Zeugen,
ausgezeichnete
Zeugen hatten gesehen, wie Fearing das Gebäude betreten und verlassen hatte. Und obwohl die Tests nicht offiziell durchgeführt worden waren und daher vor Gericht nicht verwendet werden konnten, hatte man die DNA des Mannes am Tatort gefunden, etwas, was das amtliche Ergebnis am Ende bestätigen würde. Fearing verfolgte Nora, und dafür gab es den Beweis: seine DNA . Sein Grabfach war leer – keine Leiche. Das war auch ein Beweis, einerseits.
    Und andererseits? Da gab es diesen überarbeiteten, nachlässigen Arsch von Rechtsmediziner, der nicht zugeben konnte, dass er einen Fehler gemacht hatte. Eine Tätowierung und ein Muttermal, beides konnte allerdings gefälscht oder falsch gedeutet worden sein, wenn man bedachte, wie lange die Leiche im Wasser gelegen hatte. Die Identifizierung durch eine Schwester, aber falsche Identifizierungen konnten schon mal passieren, wenn ein Angehöriger allzu verzweifelt oder die Leiche allzu stark entstellt war. Vielleicht handelte es sich ja um einen Versicherungsbetrug, bei dem die Schwester mit drinsteckte. Dass sie hinterher verschwunden war, machte die Sache nur noch verdächtiger.
    Nein. Colin Fearing war am Leben, da war sich D’Agosta sicher. Und Fearing war auch kein Scheißzombie. Steckte Kline dahinter oder das Ville? Er würde den Druck auf beide aufrechterhalten.
    Er nahm seinen Kaffeebecher, starrte kurz darauf, dann schüttete er den restlichen Inhalt in den Papierkorb, gefolgt vom Becher. Genug von dieser Plörre. Er dachte an das Verbrechen selbst. Für ihn sah das einfach nicht nach einer schiefgegangenen Vergewaltigung aus. Und der Typ hatte beim Betreten des Gebäudes in die Überwachungskamera
gestarrt
. Der hatte gewusst, dass er gefilmt wurde, und es war ihm
egal gewesen
.
    Pendergast hatte recht. Es handelte sich hier nicht um einen chaotischen Mord. Es hatte einen Plan gegeben. Aber was für einen? Er fluchte leise.
    Wieder klingelte das Telefon.
    »D’Agosta.«
    »Vinnie? Ich bin’s, Laura. Hast du heute Morgen schon den
West
Sider
gelesen?«
    »Nein.«
    »Dann besorg dir mal eine Ausgabe.«
    »Was steht drin?«
    »Besorg dir einfach ein Exemplar. Und …«
    »Und was?«
    »… rechne mit einem Anruf vom Commissioner. Sag ihm nicht, dass ich dich gewarnt habe, sei einfach nur bereit.«
    »Scheiße, nicht schon wieder.« D’Agosta legte auf. Dann erhob er sich und ging zum nächstgelegenen Fahrstuhl. Vermutlich könnte er ein Exemplar auf dem Stockwerk organisieren, aber wenn Laura recht hatte, dann brauchte er vor dem Anruf des Chefs bestimmt etwas Zeit, um die Lektüre zu verdauen.
    Die Fahrstuhlklingel ertönte, die Türen öffneten sich. Ein paar Minuten später näherte sich D’Agosta dem Zeitungsstand in der Lobby. Wie üblich steckte der
West Sider
ganz oben links im Zeitungsständer. Er ließ das Kleingeld auf den Tresen fallen, nahm ein Exemplar und klemmte es sich unter den Arm. Dann betrat er das Starbucks-Café auf der anderen Seite der Halle, bestellte einen einfachen Espresso, ging damit an einen der Tische und schlug die Zeitung auf. Der Leitartikel sprang ihm sofort ins Auge.
    Tieropfer!
     
    Ritualmorde im »Ville«
    Möglicherweise Zusammenhang mit Voodoo- und Smithback-Mord
     
    Von Caitlyn Kidd
    D’Agosta blickte auf den Espresso, der kaum den Boden des Pappbechers bedeckte. Was war bloß mit den vorgewärmten kleinen Tassen passiert, in denen sie früher den Espresso servierten? Er kippte ihn hinunter, schmeckte ihn aber kaum, drückte die Pappe flach und begann zu lesen.
    Das musste er zugeben – als billig und reißerisch aufgemachte Story funktionierte der Artikel ganz gut. Nora Kelly und die Reporterin hatten sich abends zum Ville aufgemacht, waren über den Zaun gesprungen und hatten die ganze Sache gehört. Dann waren sie davongejagt worden, von wem oder was wurde zwar im Unklaren gelassen, aber die

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