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Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten

Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten

Titel: Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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Reporterin deutete an, dass das Wesen wie ein Zombie ausgesehen hatte. Zudem stellte sie die Frage, warum die Stadt es zugelassen habe, dass eine öffentliche Straße geschlossen wurde, und ob Tierschutzgesetze gebrochen worden seien. Da waren Zitate aus Smithbacks Artikel über das Ville, Beschreibungen des
vévé,
das vor dem Mord vor seiner Wohnungstür deponiert worden war, wie auch des verrückten Zeugs, das am Tatort selbst aufgefunden worden war. Des Weiteren zitierte die Reporterin den Leiter einer Tierschutzorganisation, der deutliche Worte gegen das Ville fand. Zwar behauptete sie nicht direkt, dass ein Zusammenhang zwischen dem Ville und dem Mord an Smithback bestand, doch die Stoßrichtung des Artikels war unverkennbar: Smithback hatte angefangen, über Tieropfer zu schreiben, und die Absicht, weiter darüber zu schreiben. Und dann war da eine Zeile, die ihn besonders ärgerte und die typisch war für diese Art von Berichterstattung. »Wiederholte Versuche, Lieutenant Detective Vincent D’Agosta, den leitenden Ermittlungsbeamten im Mordfall Smithback, zu erreichen, blieben erfolglos.«
    Wiederholte Versuche
. Eine Unverschämtheit. Sein Handy war Tag und Nacht eingeschaltet, und nach Feierabend hatte er die Büronummer aufs Handy umgeleitet. Jetzt, wo er darüber nachdachte, hatte ihn diese Kidd ein-, vielleicht zweimal angerufen, aber wer hatte die Zeit, jeden Anruf zu beantworten?
Wiederholte Versuche, von wegen
. Zweimal, das kam schon eher hin. Na, okay, vielleicht dreimal.
    Jetzt wusste er genau, warum Laura Hayward ihn angerufen hatte.
    Der vorhergehende Artikel über Voodoo war ein Scherz gewesen. Aber der hier enthielt ein paar harte Fakten, und die herzzerreißende Schilderung des blökenden Tiers, das geschlachtet wurde, war ziemlich gelungen und würde ihr Ziel erreichen. Tierschützer konnten, wie er wusste, ziemlich fanatisch sein.
    Die Titelmelodie von
Spiel mir das Lied vom Tod
tönte durch den Coffeeshop. D’Agosta griff eilig nach seinem Handy, klappte es auf und ging hinaus in die Eingangshalle.
    Der Commissioner.
    »Wir sprechen uns schon wieder«, sagte Rocker.
    »Ja, Sir.«
    »Ich nehme an, Sie haben den Artikel im
West Sider
gelesen?«
    »Ja, Sir, habe ich.« Er versuchte, einen respektvollen Ton anzuschlagen – als hätte das Gespräch am Vortag gar nicht stattgefunden.
    »Wie es scheint, bellen Sie bei Kline den falschen Baum an, was, Lieutenant?« Rockers Stimme klang schroff und kühl.
    »Wir ermitteln in alle Richtungen.«
    »Und was ist Ihre Meinung? Ville oder Kline?«
    »Wie gesagt, wir verfolgen beide Spuren.«
    »Die Sache ist wirklich eingeschlagen wie eine Bombe. Der Bürgermeister macht sich Sorgen. Ich bin gerade eben von der
News
und der
Post
angerufen worden. Ihre Bemerkung, dass Sie sich zum Stand der Ermittlungen nicht äußern wollen … Sie müssen da rausgehen, die Leute beruhigen, Antworten geben.«
    »Ich werde eine Pressekonferenz abhalten.«
    »Tun Sie das. Vierzehn Uhr wäre eine gute Zeit. Konzentrieren Sie sich auf das Ville – und lassen Sie Kline außen vor.« Ein Knacken, dann war die Leitung unterbrochen.
    D’Agosta ging zurück ins Starbucks. »Geben Sie mir einen vierfachen Espresso«, sagte er. »Zum Mitnehmen.«

[home]
30
    Schon unter günstigen Umständen konnte D’Agosta Pressekonferenzen nicht ausstehen. Und jetzt waren die Umstände gar nicht günstig. Es gab wenig zu berichten – und was es zu berichten gab, spottete jeder Beschreibung. Während er durch die Tür in den Presseraum spähte – jeder Platz besetzt, die Reporter, die Kameraleute und die Offiziellen schrien alle übereinander hinweg –, trat Polizeichef Rocker neben ihn. »Sind Sie so weit, Lieutenant?«
    »Ja, Sir.« D’Agosta sah ihn an. Rocker trug den üblichen schwarzen Anzug und eine kleine NYPD -Anstecknadel am Revers. Als er D’Agostas Blick erwiderte, wirkte er noch müder als üblich.
    »Denken Sie daran, was ich gesagt habe: Kein Wort über Kline.«
    D’Agosta schluckte. Vergiss den Kaffee – er könnte einen doppelten Bourbon gebrauchen, jetzt, sofort. Er hatte sowieso nicht vorgehabt, Kline zu erwähnen; er hatte doch keine Lust, wegen Verleumdung angeklagt zu werden.
    Während sie in den Presseraum gingen und das Podium betraten, wurde der Lärm noch größer. Dutzende Blitzlichter flackerten auf. Der Commissioner trat auf das Pult zu, hob die Hände und bat um Ruhe. Es dauerte gut und gerne eine halbe Minute, bis die Reporter endlich Platz

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