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Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten

Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten

Titel: Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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antwortete der Mann. »Von der
Times
. Ein Kollege aus dem Kreise der New Yorker Journalisten – mein
guter Freund
Bill Smithback – ist auf brutale Weise ermordet worden. Seither ist eine Woche vergangen. Lassen Sie es mich also auf andere Weise formulieren: Warum sind so wenig Fortschritte gemacht worden?«
    Ein Murmeln ging durch die Menge. Ein paar Leute nickten zustimmend.
    »Wir haben echte Fortschritte gemacht. Aber ich bin natürlich nicht befugt, Ihnen sämtliche Details zu erläutern.« D’Agosta merkte selbst, wie lahm seine Antwort klang, aber eine bessere fiel ihm nicht ein.
    Allerdings nahm Harriman auch keine Notiz von ihm. »Es war eine Attacke auf einen Journalisten, der seiner Arbeit nachgegangen ist«, erklärte er überschwenglich. »Ein Angriff auf uns, auf unseren Berufsstand.«
    Das zustimmende Murmeln wurde lauter. D’Agosta rief einen weiteren Journalisten auf, aber Harriman weigerte sich zu schweigen. »Was geht in diesem Ville vor?«, fragte er mit erhobener Stimme.
    »Wie gesagt, wir haben keinerlei Anhaltspunkte, die darauf hindeuten, dass das Ville in –«
    Harriman schnitt ihm das Wort ab. »Warum ist es diesen Leuten erlaubt, weiterhin öffentlich Tiere zu quälen und zu töten – und vielleicht nicht nur Tiere? Lieutenant, sind Sie sich darüber im Klaren, dass sich viele New Yorker ein und dieselbe Frage stellen:
Warum hat die Polizei absolut nichts unternommen?
«
    Plötzlich brach die Hölle unter den Reporten los – sie stellten Fragen und gestikulierten, mit wütenden Mienen. Und während sich einer nach dem anderen vom Stuhl erhob, nahm Harriman mit einem selbstgefälligen Ausdruck in seinem Patriziergesicht wieder Platz.

[home]
31
    Der Rolls fuhr durch ein großes, weiß gestrichenes Tor, dann weiter auf einer kopfsteingepflasterten Zufahrt, die zwischen uralten Eichen verlief, bis unvermittelt eine Art Herrenhaus in Sicht kam, umgeben von Nebengebäuden: Remise, Pavillon, Gewächshaus und eine große rote Scheune mit Dachziegeln, ruhend auf einem uralten Natursteinfundament. Dahinter erstreckte sich eine große, gepflegte Rasenfläche bis hinunter zur Bucht von Long Island, die im Morgenlicht glitzerte.
    D’Agosta pfiff durch die Zähne. »Mein Gott, geht’s nicht auch eine Nummer kleiner?«
    »Und dabei sind von unserem derzeitigen Standpunkt noch nicht einmal das Haus des Verwalters, der Hubschrauberlandeplatz und die Forellenteiche zu sehen.«
    »Erinnern Sie mich noch mal daran, warum wir hier sind«, sagte D’Agosta.
    »Mr. Esteban zählt zu jenen Personen, die sich besonders laut über das Ville beschwert haben. Ich bin gespannt, aus erster Hand zu erfahren, was er über das Ville denkt.«
    Auf ein Wort von Pendergast hin brachte Proctor den Rolls vor der Scheune zum Stehen. Das Tor stand weit offen. Wortlos stieg Pendergast aus und verschwand in dem hohen, weitläufigen Gebäude.
    »Hey, das Wohnhaus liegt da drüben …« D’Agosta sah sich nervös um. Was zum Teufel hatte Pendergast diesmal vor?Irgendwo hackte jemand Holz. Das Geräusch erstarb, und kurz darauf kam ein Mann, eine Axt in der Hand, hinter dem Holzschuppen hervor. Gleichzeitig erschien Pendergast wieder aus dem Dunkel der Scheune.
    Der Mann kam herüber, die Axt noch immer in der Hand.
    »Sieht so aus, als hätten wir es hier mit einen echten Landmann zu tun«, murmelte D’Agosta, als Pendergast sich ihm wieder zugesellte.
    Der Mann war hoch gewachsen, trug einen kurz geschnittenen graumelierten Bart, lange Haare, die auf den Kragen stießen, und hatte eine kleine kahle Stelle auf dem Kopf. Trotz des hispanischen Nachnamens sah er so angelsächsisch aus wie nur irgendwer. Tatsächlich wirkte der Mann – bis auf die Frisur – wie aus dem Land’s-End-Katalog entsprungen, mit seiner penibel gebügelten Freizeithose, dem karierten Hemd und den Arbeitshandschuhen; schlank und fit. Er wischte sich ein paar Holzspäne vom Hemd, legte die Axt über die Schulter und zog einen Handschuh aus, um ihnen die Hand zu geben.
    »Was kann ich für Sie tun?« Die melodiöse Stimme hatte nicht den Hauch eines Akzents.
    Pendergast zückte seinen Dienstausweis. »Special Agent Pendergast, Federal Bureau of Investigation. Lieutenant Vincent D’Agosta, Mordkommission New York Police Department.« Esteban verengte die Augen und betrachtete mit geschürzten Lippen den Dienstausweis. Schließlich hob er den Kopf und blickte an ihnen vorbei zum Rolls. »Netter Streifenwagen, den Sie da

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