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Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens

Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens

Titel: Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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mit solchen Leuten umgeht.« Der Mann rieb die Finger aneinander, um Geld anzudeuten.
    »Aber warum Nova Godói? Warum nicht zum Serra-Geral-Nationalpark, dort gibt es viel mehr seltene Schmetterlinge?«
    »Weil der Nova-Godói-Krater der Ort ist, an dem der Königin-Beatrix-Schmetterling zum letzten Mal gesehen wurde, im Jahr neunzehnhundertzweiunddreißig. Die Wissenschaft behauptet, er sei ausgestorben. Ich behaupte, er ist es nicht, und ich werde es beweisen!«
    Belmiro sah sich den Mann genauer an. Aus seinen wässrigen Augen sprach Fanatismus. Die Sache könnte ziemlich einträglich werden, wenn er sie richtig anging, auch wenn er wahrscheinlich ein Boot verlieren würde, vielleicht sogar in unangenehme Ermittlungen verwickelt werden könnte.
    »Nova Godói. Sehr teuer.«
    »Ich habe Geld!«, sagte der Mann und zog eine dicke Rolle Geldscheine hervor. »Aber, wie gesagt, ich brauche einen Führer. Ich kenne den Fluss nicht.«
    Ein langsames Nicken. Ein Führer nach Nova Godói. Noch ein Problem. Aber lösbar. Es gab Leute, die für Geld alles taten.
    »Wie wär’s mit Ihnen?«, fragte der Mann. »Würden Sie mich führen?«
    Belmiro schüttelte den Kopf. »Ich hab ein Geschäft zu leiten, doutor. « Dass er Frau und Kinder hatte, die er gern wiedersehen würde, fügte er lieber nicht hinzu. »Aber ich suche Ihnen einen Führer. Und vermiete Ihnen ein Boot. Ich rufe jetzt an.«
    »Ich warte hier«, sagte der Mann und fächelte sich mit dem Hut Luft zu.
    Belmiro ging nach hinten in seine Hütte und tätigte einen Anruf. Es dauerte ein paar Minuten, in denen er seine Überredungskunst anwenden musste, aber die betreffende Person zählte zu den Menschen, deren Gier keine Grenzen kannte.
    Mit einem breiten Lächeln kam er zurück aus der Hütte. Mit dem, was er für die Vermietung zu berechnen vorhatte, konnte er zwei gute gebrauchte Boote kaufen.
    »Ich habe Ihren Führer gefunden. Sein Name ist Michael Jackson Mendonca.« Er hielt inne und betrachtete die skeptische Miene des Mannes. »Wir haben viele Michael Jacksons in Brasilien, viele hier, die den Sänger geliebt haben. Es ist ein verbreiteter Name.«
    »Was immer«, sagte der Mann. »Aber bevor ich ihn engagiere, möchte ich diesen … äh, Michael Jackson gern treffen.«
    »Er kommt bald. Er spricht gutes Englisch. Hat in New York gelebt. In der Zwischenzeit beenden wir unser Geschäft. Die Kosten für das Boot betragen zweihundert Real pro Tag, doutor, dazu kommen zweitausend Real Kaution, die ich zurückzahle, wenn Sie das Boot zurückbringen. Das schließt natürlich nicht Senhor Mendoncas Gebühr ein.«
    Ohne mit der Wimper zu zucken, begann der enthusiastische Naturforscher die Geldscheine abzuzählen.

54
    C orrie Swanson trat aus der Hütte und nahm die Abkürzung über die Kammlinie und hinunter zum Serpentinenpfad zur Hauptstraße. Ihren Vater hatte sie völlig verängstigt zurückgelassen, er war auf und ab gegangen und hatte einen unablässigen Strom von unnötigen Ratschlägen, Warnungen und diversen Wenn-dies-dann-das-Voraussagen von sich gegeben. Seine ganze Zukunft hing davon ab, dass sie und Foote die Sache erfolgreich durchzogen – das wussten sie beide.
    Im Wald war es kalt, die kahlen Äste der Bäume schlugen im auffrischenden Wind aneinander. Ein Gewitter zog auf, das Regen, vielleicht sogar Schneeregen mit sich brachte. Sie hoffte nur, dass es warten würde, bis sie zur Polizei gehen und die Beamten dazu überreden konnte, im Autohaus eine Razzia durchzuführen. Sie blickte auf ihre Uhr. Acht Uhr. Zwei Stunden.
    Der Waldweg stieß auf die Old Foundry Road, und eine Meile weiter unten an der Straße konnte sie Frank’s Place ausmachen, mit dem schäbigen Schild und der Budweiser-Neonreklame, die unregelmäßig flackerte. Schnell begann sie darauf zuzugehen, auf dem Randstreifen. Im Näherkommen sah sie durch die Fenster die frühmorgendlichen Gäste, die sich bereits darin versammelt hatten, Kaffee tranken und Zigaretten rauchten. Sie sammelte sich, dann stieß sie lässig die knarrende Tür auf.
    »Was kann ich für Sie tun?«, sagte Frank, richtete sich auf und versuchte vergeblich, seinen Bauch einzuziehen.
    »Kaffee, bitte.«
    Sie setzte sich an einen der kleinen Tische und schaute wieder auf die Uhr. Viertel nach acht. Foote würde spätestens um halb neun hier eintreffen.
    Frank brachte den Kaffee, mit Kaffeeweißer und Zuckertütchen. Letztere machten die Plörre auch nicht genießbarer. Sie trank aus und schob den Becher von

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