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Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens

Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens

Titel: Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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Polizei anrufen. Und dann werden Sie ihnen die Geschichte erzählen. Kapiert?«
    Einen Moment lang blieb Foote regungslos sitzen, dann nickte er.
    »Okay. Fahren Sie langsam. Und keine Dummheiten, sonst benutze ich den hier.« Fakt war: Sie hatte noch nie eine Waffe abgefeuert. Sie war sich nicht einmal sicher, ob das Ding entsichert war. Aber das wusste Foote ja nicht.
    Sie hielt sich weit weg von ihm und hielt ihn mit dem Revolver in Schach, während er langsam vom Standstreifen auf die Old Foundry Road fuhr, dann in die Long Pine abbog. Kein Wort wurde gesprochen, während er die Serpentinenstraße hinauffuhr.
    Dreißig Meter vor der Abzweigung zur Hütte gestikulierte sie erneut mit der Waffe. »Halten Sie an.«
    Foote hielt an.
    »Motor ausstellen und aussteigen.«
    Foote gehorchte.
    »Jetzt. Gehen Sie zur Hütte. Ich bleibe direkt hinter Ihnen. Sie wissen, was passiert, wenn Sie irgendwas versuchen.«
    Foote sah sie an. Er war extrem blass, hatte trotz der Kälte Schweißperlen auf der Stirn. Blass und wütend. Er begann auf die Hütte zuzugehen. Abgestorbene Zweige knackten unter seinen Füßen.
    Corrie spürte, wie das Adrenalin sie durchströmte, zudem schlug ihr Herz unangenehm schnell. Aber sie schaffte es, ihre Stimme ruhig klingen zu lassen, jedes Zittern aus ihr herauszuhalten. Immer wieder sagte sie sich, dass sie schon in übleren Situationen gesteckt hatte – viel übleren. Bleib einfach cool. Wenn du cool bleibst, geht das hier alles gut aus.
    Gerade als sie zur Tür der Hütte gelangten, hörte Corrie, wie sich der Türriegel hob. Plötzlich ging die Tür auf und traf Corrie am Handgelenk. Vor Schmerz aufschreiend, ließ sie die Waffe fallen.
    Ihr Vater stand in der Tür und blickte zu Foote, zu ihr und wieder zu Foote. »Corrie?« Sein Gesicht war eine Maske der Verwirrung. »Ich hab Geräusche gehört. Was machst du denn hier? Ich dachte, du wolltest in die Stadt fahren –«
    Corrie griff nach der Waffe, aber Foote war schneller. Er bückte sich danach und schob Corrie gleichzeitig grob zurück. Jack Swanson starrte verständnislos auf die Waffe, während Foote sie auf ihn gerichtet hielt. Im allerletzten Augenblick lief Jack nach hinten, ins Waldgebiet hinter der Hütte, aber der Schuss löste sich, und daran, wie der Körper ihres Vater sich verdrehte, konnte Corrie ablesen, dass die Kugel ihr Ziel gefunden hatte.
    »Du Drecksau!«, schrie sie und rannte mit erhobenem Teppichmesser auf Foote zu. Doch Foote wirbelte zu ihr herum und versetzte ihr mit dem Griff der Waffe einen Schlag gegen die Schläfe. Und dann wurde ihr schwarz vor Augen, und sie verlor jäh das Bewusstsein.

    Sie kam rasch wieder zu sich, ihre Gedanken klärten sich. Sie war hastig mit Kabelbindern an Händen und Füßen gefesselt und unsanft auf den Rücksitz von Footes Wagen geworfen worden, wo sie auf der Seite lag.
    Sie wartete, unerträglich angespannt, zerrte an den Fesseln, horchte. Sie hatte alles so sorgfältig geplant – und alles war in einem Zeitraum von fünfzehn Sekunden zunichtegemacht geworden. Was sollte sie jetzt machen? Was sollte passieren? O Gott, es war alles ihre Schuld – sie hätte zur Polizei gehen sollen, statt zu versuchen, die Sache selbst zu regeln, aber sie hatte Angst gehabt, dass ihr Vater einfach festgenommen werden würde …
    Dann hörte sie weitere Schüsse – zwei in rascher Folge. Und dann Stille. Schließlich wurde sie durchbrochen von einer Windböe, die die Äste der Bäume zum Schwanken brachte, so dass sie aneinanderschlugen, immer wieder aneinanderschlugen.

55
    I m Schatten auf seinem Rucksack sitzend, wartete der Naturforscher darauf, dass Senhor Michael Jackson Mendonca eintraf. Schließlich erschien er mit großem Trara: ein großer, breiter, dunkelhäutiger, relativ junger Mann mit einem Riesenlächeln, einer langen, mit einem Halstuch gebändigten Lockenpracht, der ein ärmelloses T-Shirt, Shorts und Flipflops trug. Er drängelte sich durch die Menge, wobei er mit seiner lauten, freundlichen Stimme alle und jeden aufforderte, Platz zu machen. Zwanzig Meter, bevor er überhaupt beim Naturforscher eintraf, streckte er die Hand aus, kam mit langen Schritten heran und schüttelte kräftig den schlaffen Arm.
    »Michael Jackson Mendonca!«, sagte er. »Zu Ihren Diensten!«
    Der Naturforscher zog die so kräftig geschüttelte Hand schnellstmöglich zurück. »Ich bin Percival Fawcett«, sagte er ein wenig steif. Zumindest sprach Mendonca ein beinahe fehlerfreies

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