Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens

Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens

Titel: Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
Vom Netzwerk:
ausstieß. Schließlich hörte er den Kerl sagen: »Das reicht jetzt! Sie ist so gut wie tot!« Und dann hörte er ihn entschlossen durch den Wald stapfen.
    Jack blieb stehen und hob einen kleinen Stein auf. Mit dem unverletzten Arm warf er ihn seitlich nach hinten, wo er raschelnd in irgendwelche Büsche fiel. Er hörte, wie Foote stehen blieb und sich dann schnell in die Richtung bewegte.
    »Jack! Ich weiß, wo du bist! Eins … zwei … drei!«
    Jack nutzte Footes Bewegung und seine laute Stimme als Gelegenheit, um sich selbst schnell zu bewegen, weiterhin schräg, aber jetzt in einer neuen Richtung, basierend darauf, wohin Foote zu laufen schien. Foote rief noch ein paarmal und begann dann, ebenfalls sehr schnell durch den Wald zu laufen.
    Jack hob einen weiteren Stein auf und warf ihn, aber er prallte von einem Baum ab – nicht so geschickt plaziert wie der erste.
    »Du wirfst Steinchen, nicht wahr? Aber das wird nicht funktionieren, Arschloch!«
    Schrei nur weiter, dachte Jack, während er die Gelegenheit nutzte, um über ein offenes Gelände in ein anderes Dickicht zu sprinten. Unterdessen hatte heftiger Schneeregen eingesetzt, der ihn bis auf die Knochen durchnässte.
    Während er sich bewegte, dämmerte ihm, dass er sich weiterhin hinter Foote befand. Er musste sich schneller bewegen. Wieder warf er einen Stein – was von mehreren Schüssen beantwortet wurde, die vage in seine Richtung zielten. Und in der Tat, er hörte, wie sich Foote weiterhin zurück zur Hütte bewegte, dabei seine Drohungen wiederholte und haarklein schilderte, was er mit Corrie anstellen würde.
    »Ich mach sie kalt, Jack – denk drüber nach. Ich erdrossle sie, und zwar langsam!«
    In gebückter Haltung spurtete Jack los und huschte durch den Lorbeer. Der peitschende Sturm erlaubte ihm, ziemlich schnell zu laufen. Er hörte Footes Rufe lauter werden. Er musste sich beeilen, beeilen.
    Geradeaus sah Jack eine Lücke im dunklen, kalten Wald – die Straße. Foote schrie nicht mehr. Jack drängte nach vorn durch die Büsche, hielt sich so leise wie möglich parallel zur Straße, bis er ein mattes Glänzen ausmachte. Dort sah er den Wagen, ziemlich genau an der Stelle geparkt, wo er ihn vermutet hatte.
    Doch Foote war näher am Auto als er – zu nahe. In einer blutenden Hand war die Waffe zu sehen. Kichernd öffnete Foote die hintere Tür.
    »Mach dich fertig, Miststück.«
    Alle Kraft wich aus Jacks Gliedern, er stürzte zu Boden. Das war’s. Er kam zu spät. Es war alles vorbei.
    Da schnellte plötzlich etwas Dunkles – einer von Corries Stiefeln, gefolgt von einem mit Jeans bedeckten Bein – vom Rücksitz auf Foote zu. Der Stiefel traf ihn mit voller Wucht mitten zwischen die Beine. Foote stöhnte auf vor Schmerz, taumelte nach hinten und ließ die Waffe fallen.
    Im Nu war Jack auf den Beinen. Er warf sich auf Foote und ignorierte die Waffe im Gras, stattdessen stach er seinem Gegner mit einer weichen, schnellen Bewegung das Taschenmesser ins Gesicht, wobei die Klinge mitten ins Auge drang. Das Messer versank im Augapfel, die Augenflüssigkeit spritzte hervor, das Messer kratzte über den dünnen Knochen im hinteren Teil, bevor er es wieder herauszog. Foote zuckte, schlug, unartikuliert schreiend, wild um sich und schlug die Hände vors Gesicht. Jack fiel auf die Schusswaffe, packte sie, dann richtete er sie auf Foote, während der sich vor Schmerzen wand und Blut zwischen seinen Händen hervorsickerte, die das Gesicht umfasst hielten. Jack hob die Waffe und richtete sie auf Footes Kopf.
    »Nein!«, ertönte Corries Stimme hinter ihm.
    Jack drehte sich um. Corrie lag auf dem Rücksitz, die Hände auf dem Rücken gefesselt.
    »Wir brauchen ihn lebendig. Er muss reden.«
    Einen Moment lang sagte Jack nichts. Dann senkte er langsam die Waffe. Sein Blick fiel auf Corries Fußknöchel. Sie waren frei, die Kabelbinder lagen verschrammt und durchtrennt auf dem Boden vor dem Rücksitz.
    Corrie folgte seinem Blick. »Hinterm Fahrersitz liegt ein Drillbohrer.«
    Und jetzt trat Jack vor. Er wischte das blutige Taschenmesser ab und durchtrennte damit die Binder an den Handgelenken. Im nächsten Augenblick nahm er seine Tochter wortlos in den Arm, wie er noch nie jemanden in seinem Leben in den Arm genommen hatte, während ihnen beiden die Tränen nur so übers Gesicht liefen.

57
    E s war ein kühler Morgen nach einer Nacht mit Regenfällen, und Nebel lag über dem Fluss, als sie aus der letzten Stadt am Rio Itajaí do Sul, dem südlichsten

Weitere Kostenlose Bücher