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Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens

Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens

Titel: Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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gewissen Verwunderung klar: Ich bin angeschossen. Die Schulter war blutüberströmt, der linke Arm baumelte nutzlos herunter. Komisch, dass er keine Schmerzen fühlte, nur Taubheit. Also hatte er auch nur einen Arm zur Verfügung.
    Jack dachte nach, aber währenddessen hörte er Foote näher kommen und krachend durchs Unterholz rennen.
    Wieder bewegte er sich schräg, möglichst leise, schlängelte sich in gebückter Haltung durch die Büsche. Die Windböen überdeckten seine Bewegungen und auch das Rascheln der Büsche, das er verursachte.
    »Jack, wenn du jetzt nicht rauskommst, geh ich zurück zum Wagen und bring sie um. Hörst du mich? Red mit mir, oder sie stirbt.«
    Angst und ein Gefühl der Lähmung ergriffen von Jack Besitz. Er steckte die Hand in die Hosentasche und holte das Taschenmesser heraus, klappte die Klinge auf, prüfte sie mit dem Daumen. Stumpf.
    »Red mit mir!«, schrie Foote.
    »Also gut, ich rede.«
    Er hörte Foote sich bewegen – er ortete seine Position nach der Stimme. Seine Gedanken rasten. Es musste doch etwas geben. Irgendetwas. Er spürte einen Tropfen eisigen Regens, noch einen. Allmählich erfüllte das Geräusch von prasselndem Regen – oder war es Graupel? – den Wald.
    »Hör zu, Jack. Wir kriegen das hin. Wenn du kooperierst, wird dir und deiner Tochter nichts passieren. Okay?«
    »Okay«, sagte Jack. Er hörte Foote näher kommen. Wieder veränderte er seine Position und bewegte sich auf einem schmalen Wildpfad in dichteres Gebüsch.
    »Sicher, ich habe bei dem Betrug mitgemacht«, redete Foote mit beruhigender Stimme weiter. »Nicht, was du denkst. Nicht die Kunden abgezockt.«
    »Was dann?«
    »Die Rechnungsprüfer. Die Großen. Ich habe sie dazu gebracht, nicht vorhandene Autoverkäufe zu finanzieren. Hab mit dem Rechnungsprüfer zusammengearbeitet, dem Typ, der jeden Monat in den Laden kommt, um die Wagen zu zählen, und die Fahrzeugnummern ins System eingibt. Das Ganze ist ein Riesenbetrug, an dem wir viel Geld verdienen. Du kriegst einen hübschen Anteil davon.«
    Jack bewegte sich weiter seitlich.
    »Was hältst du von fünfzig Riesen? Und ich lass deine Tochter frei. Alles ist gut.«
    Er schlich sich weiterhin an, langsam.
    »Also hast du mir eine Falle gestellt«, sagte Jack.
    »Ja, das stimmt. Ich hab dir den Bankraub angehängt. Es tut mir wirklich leid, Jack. Aber ich konnte nicht zulassen, dass du zur Bundespolizei gehst und irgendwelche Ermittlungen auslöst. Jede Ermittlung – selbst über diesen dämlichen, idiotensicheren Kreditbetrug – wäre mir letztlich um die Ohren geflogen. Verstehst du? Nichts Persönliches.«
    Stille.
    »Jack? Zu den Büschen kann ich nicht reden. Wir müssen uns unter vier Augen unterhalten.«
    Foote befand sich ungefähr fünfzig Meter entfernt, für eine Handfeuerwaffe eine ziemlich große Entfernung. Jack stand auf und ging sofort wieder runter, als der Schuss ertönte.
    Foote kam krachend durch das Gebüsch auf ihn zu und schoss noch einmal. Jack lief in gebückter Haltung diagonal weg, wieder folgte ihm ein Schuss, zerfetzte Blätter und Zweige.
    »Deine Tochter ist weg vom Fenster!«
    Jack bewegte sich weiter, so schnell er konnte. Er schlängelte sich durch die schmalen Lücken, bewegte sich in unerwartete Richtungen, Schneeregen und Wind verdeckten seine Spuren. Aber dann geschah irgendetwas, etwas brach in ihm entzwei. Die Angst und das Gefühl der Lähmung verschwanden und wichen Zorn. Einem glühenden, wütenden Zorn. Der Dreckskerl hatte seine Tochter entführt, sie gefesselt, hatte sie töten wollen – und würde sie beide mit Sicherheit bei der ersten sich bietenden Gelegenheit umbringen.
    Mit dem Zorn ging eine jähe Geistesgegenwart einher. Er konnte wieder denken. Und seine Gedanken waren in der Tat fürchterlich.
    Foote hatte während seiner geräuschvollen Verfolgung Jacks Position aus den Augen verloren.
    »Ha, ha, Jack. Ich hab gar nicht auf dich gezielt. Pass auf, lass uns reden. Wir kriegen das schon hin, und du bekommst deine Tochter zurück. Ich erhöhe auf hundert Riesen.«
    Jack erinnerte sich, gehört zu haben, wie eine Autotür zugeschlagen wurde, nachdem er angeschossen worden war. Das war nahe am Haus gewesen. Bestimmt wurde Corrie dort festgehalten. Aber wo genau?
    Jack orientierte sich und bewegte sich schnell, aber verstohlen durch den dichtesten Teil des Waldes, dabei machte er einen Kreis um Foote, der weiterhin seine Position verriet, indem er abwechselnd schmeichelnd bettelte und Drohungen

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