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Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens

Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens

Titel: Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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längsseits an einen Pier, sprang heraus und lief über den Kai. Mehrere Angehörige der Zwillingsbrigade waren dort, sie bewachten die Hafenanlagen und starrten ungläubig auf die endgültige Zerstörung der Insel. Das Chaos nach der letzten, fürchterlichen Detonation hatte sich gelegt, und im Feuerschein der explodierenden Insel konnte er sehen, dass ein halbes Dutzend Boote verschiedener Größe der finalen Feuersbrunst entkommen waren und über den See auf die Stadt zusteuerten. Während er zusah, näherte sich ein kleines, schnittiges Boot dem Kai mit hoher Geschwindigkeit. Laut dröhnend fuhr es heran, knallte dabei gegen die Kaimauer, und die Insassen kletterten an Land. Sie waren benommen, hatten einen glasigen Blick, versengtes Haar und versengte Augenbrauen, waren dreckig von Ruß, husteten und würgten. Taumelnd liefen sie den Kai entlang in Richtung Stadt und sprachen kein Wort. Die Zwillingsbrigade beobachtete, wie sie an ihnen vorbeigingen, hielt sie aber nicht auf. Stattdessen richteten sie ihre Waffen gegen ein zweites ankommendes Boot, in dem sich ein halbes Dutzend Männer in SS-Kluft befanden. Auch sie hatten unter den Auswirkungen der Explosion gelitten, ihre Gesichter waren geschwärzt, die Uniformen angesengt. Einige schienen verletzt zu sein.
    Während sich das Boot dem Kai näherte, ging die Brigade in Stellung und eröffnete das Feuer. Eine Minute lang wurde das Feuer von den Nazis im Boot sporadisch erwidert, aber der Schusswechsel war fast so schnell vorbei, wie er begonnen hatte. Die Nazis warfen ihre Waffen weg und hoben die Hände zum Zeichen der Kapitulation, während das Boot im Leerlauf an den Kai glitt. Eine Abordnung der Zwillinge führte die Männer ab.
    Pendergast blickte zurück über den See. Seine schwarze Oberfläche war jetzt ein feuriges Spiegelbild der Insel, ein klaffender Kegel kochender Lava, nur wenige kaputte Befestigungen verblieben an den Rändern. Ein kleines Boot war zu sehen, raste über das Wasser und steuerte in schiefem Winkel auf den Kai zu, wobei es so weit wie möglich dem Licht der lodernden Flammen auswich. Pendergast sah es sich genauer an. Ein einzelner Mann saß im Heck, die eine Hand am Steuerhebel des Außenbordmotors. Er war großgewachsen, kräftig gebaut, mit einem dichten Schopf weißer Haare, der im brennenden Widerschein der zerstörten Festung zu leuchten schien.
    Fischer.
    Pendergast zog seine Waffe und lief den Kai entlang in Richtung des herankommenden Boots. Aber noch während er dies tat, erblickte Fischer ihn, gab Gas, schwenkte scharf weg vom Kai und steuerte daran vorbei auf den Strand und den dahinterliegenden Wald zu. Pendergast gab einen Schuss ab und verfehlte sein Ziel. Auch Fischer zog die Waffe und erwiderte das Feuer, aber aus dem fahrenden Boot ging der Schuss ins Leere. Pendergast blieb stehen und zielte sorgfältig, diesmal jagte er eine Kugel in den Außenbordmotor, der zu spucken und zu stottern begann, während Wölkchen stinkenden schwarzen Qualms in die von Asche erfüllte Luft aufstiegen. Fischer versuchte, das Boot wieder vom Land wegzusteuern, auf die Seemitte zu, aber Pendergast schoss ein drittes Mal. Fischer taumelte, griff sich an die Brust und stürzte mit einem Aufschrei über das Dollbord ins Wasser.
    Das brennende Boot trieb weiter, während Pendergast über das Ende des Kais hinauslief, zum Kieselstrand gegenüber der Stelle, wo Fischer ins Wasser gefallen war. Als er die Formation der drei großen getrennten Felsen sah, die unmittelbar hinter dem Kai aus dem Wasser ragten, sprang er auf den nächstgelegenen und suchte das dunkle Wasser nach irgendwelchen Anzeichen seines Feindes ab.
    Ein Schuss ertönte. Pendergast spürte, wie ein scharfes, brennendes Gefühl, ähnlich dem Schnitt eines Messers, seinen linken Arm unmittelbar unter der Messerwunde streifte. Er fiel rücklings auf den glitschigen Felsen, wobei er es kaum schaffte, seine Waffe in der Hand zu behalten, und verfluchte sich wegen seiner mangelnden Vorsicht. Als er imstande war, in Deckung zu gehen und das Gelände auszuspähen, wurde ihm klar, dass Fischer hinter einem der zwei anderen Felsen in Deckung gegangen sein musste; dem, der am weitesten im See lag.
    Fischers Kugel hatte den Arm kaum gestreift, aber trotzdem spürte Pendergast, wie das warme Blut seinen Ellbogen hinunterrann.
    Fischers Stimme erklang hinter dem Felsen. »Anscheinend habe ich Sie unterschätzt. Es ist Ihnen gelungen, ein ziemliches Chaos anzurichten. Was haben Sie jetzt

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