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Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens

Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens

Titel: Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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holte einen letzten Beschleunigungsschub heraus, gelangte mit dem Wagen auf gleiche Höhe und feuerte eine Salve ab, die einen der Vorderreifen zerfetzte. Gleichzeitig traf eine Gewehrsalve aus dem Wagen die Ducati, so dass die Kette brach und das Motorrad ins Rutschen geriet. Schnell betätigte Pendergast Vorder- und Rückbremse, damit er nicht in einen unbeherrschbaren Dreher geriet. Während das Motorrad abrupt langsamer wurde, sprang er ab, mitten hinein in einen Kreosotbusch, unmittelbar bevor das Motorrad in eine schmale Schlucht stürzte.
    Sofort rappelte er sich auf, das Gewehr in der Hand, zielte und schoss abermals auf das davonfahrende Auto. Der Escalade schleuderte bereits auf dem geplatzten Reifen, der Schuss traf den Hinterreifen auf derselben Seite, schleudernd kam der Geländewagen zum Stehen. Gleichzeitig sprangen vier Männer heraus, knieten sich neben den Wagen und starteten ein Dauerfeuer.
    Pendergast warf sich auf den Boden und zielte – während die Kugeln rings um ihn herum Sand aufspritzen ließen – sorgfältig. In schneller Folge setzte seine überlegene Waffe erst einen Mann, dann noch einen außer Gefecht. Die übrigen beiden zogen sich zurück außer Sicht, hinter das Fahrzeug, und stellten das Feuer ein.
    Keine kluge Entscheidung.
    Pendergast erhob sich. Und dann stürmte er – kaum mehr als ein taumelndes Humpeln – los. Dabei hielt er das Feuer aufrecht und sorgte dafür, dass seine Schüsse in die Höhe gingen. Plötzlich erschienen die beiden Männer jeweils an einer Seite des Fahrzeugs; der eine zerrte Helen, mit einer Waffe an der Schläfe, heraus, der andere – der großgewachsene, muskulöse Mann mit schneeweißem Haar, der das Flugzeug gesteuert hatte – hockte dahinter und nutzte die anderen beiden als Schutzschild. Er war offenbar unbewaffnet, zumindest schoss er nicht.
    Noch einmal warf sich Pendergast auf den Boden und zielte, wagte aber nicht abzudrücken.
    »Aloysius!«, erklang ein dünner Schrei.
    Pendergast zielte von neuem und wartete.
    »Lass die Waffe fallen, oder ich knall sie ab!«, kam ein scharf akzentuierter Ruf von dem Mann, der sie als menschlichen Schutzschild missbrauchte. Die drei Gestalten zogen sich zurück, weg vom Escalade, der weißhaarige Mann hielt sich dabei hinter den anderen.
    »Ich bring sie um, ich schwöre es!«, schrie der mit der Waffe. Aber Pendergast wusste, dass er es nicht tun würde. Sie war sein einziger Schutz.
    Er schoss zweimal auf Pendergast, aber die Handfeuerwaffe war auf eine Entfernung von hundert Metern nicht treffsicher.
    »Lasst sie gehen!«, rief Pendergast. »Ich will sie, nicht euch! Lasst sie frei, dann könnt ihr gehen!«
    »Nein!« Der Mann packte sie verzweifelt.
    Pendergast stand langsam auf und ließ das Gewehr an einer Seite baumeln. »Lasst sie einfach frei. Das ist alles. Es wird keine Probleme geben. Ihr habt mein Wort.«
    Der Mann gab noch einen Schuss auf Pendergast ab, aber er ging weit daneben. Pendergast begann mit gesenktem Gewehr auf die beiden Männer zuzuhumpeln. »Lasst sie gehen. Nur so kommt ihr lebendig hier raus. Lasst sie frei.«
    »Lass die Waffe fallen!« Der Mann war hysterisch vor Angst.
    Langsam legte Pendergast seine Waffe auf den Boden und richtete sich mit erhobenen Händen auf.
    »Aloysius!«, sagte Helen wimmernd. »Geh einfach, geh! «
    Wieder schoss der Mann auf Pendergast – und verfehlte ihn. Er stand zu weit entfernt und war so panisch, dass er nicht zielgenau schießen konnte.
    »Vertraut mir«, sagte Pendergast leise, ruhig und streckte die Arme aus. »Lasst sie frei.«
    Ein Augenblick voll furchterregenden Stillstands. Und dann warf der Mann Helen plötzlich mit einem unartikulierten Schrei zu Boden, senkte die Pistole und feuerte aus nächster Entfernung in ihren Körper. »Hilf ihr, oder verfolge mich!«, rief er, drehte sich um und rannte los.
    Helens Aufschrei durchdrang die Luft – und erstarb jäh. Völlig überrascht stürzte Pendergast, einen Schrei ausstoßend, vor und kniete binnen Augenblicken neben ihr. Er erkannte sofort, dass der Schuss tödlich war, das Blut strömte in rhythmischen Stößen aus einem Loch in der Brust – eine Kugel mitten ins Herz.
    »Helen!«, rief er mit brechender Stimme.
    Sie griff nach ihm wie eine Ertrinkende. »Aloysius … du musst mir zuhören …« Ihre Stimme war ein gekeuchtes Flüstern.
    Er beugte sich vor, um sie zu verstehen.
    Die Hände schlossen sich fester. »Er kommt … Erbarmen … Hab Erbarmen … « Und dann stoppte

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