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Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens

Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens

Titel: Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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zu haben. Er hätte das nie für möglich gehalten. Und doch hatte er jetzt einen, einfach so.
    Noch einmal biss er von dem Toast ab und warf seinem Vater einen kurzen Blick zu. Er hatte Angst vor seinem Vater, er wirkte so kühl, so distanziert – in dieser Hinsicht war er fast so wie die. Aber Tristram spürte auch, dass er ein wichtiger Mann war, und ein guter Mensch, und er fühlte sich sicher bei ihm. Zum ersten Mal im Leben fühlte er sich sicher.
    Ein anderer Mann betrat das Zimmer. Er war kräftig, muskulös, schweigsam, so wie die, die ihn so oft bestraft hatten. Misstrauisch betrachtete Tristram ihn aus dem Augenwinkel. Er war es gewohnt, zu beobachten, zuzuschauen, zu lauschen – während er sich nichts anmerken ließ. Sie würden ihn bestrafen, wenn sie glaubten, dass er lauschte oder zuschaute. Vor langer Zeit hatte er gelernt, solche Gewohnheiten zu verbergen, mitsamt allem anderen von sich selbst. Je weniger er auffiel, desto besser. Ignoriert zu werden, das war immer sein Ziel gewesen. Andere waren nicht so aufmerksam gewesen wie er. Etliche von ihnen waren gestorben. Vorsicht war der Schlüssel zum Überleben.
    »Ah, Proctor, nehmen Sie Platz«, sagte sein Vater zu dem Mann. »Kaffee?«
    Der Mann blieb stehen. Seine Bewegungen wirkten steif. »Nein danke, Sir.«
    »Proctor, dies ist mein Sohn Tristram. Tristram, Proctor.«
    Verblüfft hob Tristram den Kopf. Er war es nicht gewohnt, herausgehoben, mit Namen angesprochen, auf diese Weise Fremden vorgestellt zu werden. Solche Dinge passierten normalerweise vor einer Prügelstrafe – oder Schlimmerem.
    Der Mann nickte ihm kaum merklich zu. Er war offenbar nicht interessiert. Das kam Tristram sehr entgegen.
    »Wurden Sie verfolgt?«, fragte sein Vater.
    »Ich hatte damit gerechnet, Sir, und habe es bemerkt.«
    »Wir müssen Tristram hinauf zur Riverside-Drive-Villa bringen. Das ist der sicherste Ort. Sie nehmen natürlich den Hinterausgang der Wohnung. Ich habe einen Ablenkungswagen organisiert. Ich glaube, Sie wissen, was zu tun ist.«
    »Selbstverständlich, Sir.«
    »Vergeuden wir keine Zeit.« Dann wandte sich sein Vater zu ihm um. »Iss deinen Brunch auf, Tristram«, sagte er gar nicht unfreundlich.
    Tristram stopfte sich den restlichen Toast in den Mund und trank seinen Kaffee aus. Noch nie hatte er etwas derart Köstliches gegessen. Hoffentlich war das Essen dort, wo sie hinfuhren, genauso gut.
    Er folgte seinem Vater und dem anderen Mann viele gewundene Gänge hinab und blieb schließlich vor einer nicht gekennzeichneten Tür stehen. Der Zeh begann zu schmerzen, aber er tat alles, um sein Humpeln zu verbergen. Wenn sie glaubten, er sei allzu schwer verletzt, ließen sie ihn möglicherweise zurück. Das hatte er schon einmal, viele Male erlebt.
    Sie betraten einen Raum, der bis auf eine zusammengerollte Strickleiter und eine Falltür mit einem Vorhängeschloss nichts enthielt. Pendergast schloss auf, öffnete die Tür und leuchtete mit der Taschenlampe hinab. Solch dunkle Löcher hatte Tristram schon einmal gesehen – war in vielen davon gewesen –, und plötzlich durchzuckte ihn Furcht. Aber dann war im Lichtschein dort unten ein kleiner Raum zu erkennen, darin eine Kommode, ein Sofa und eine Reihe seltsamer Geräte, die nebeneinander auf einem Tisch standen und von denen Kabel wegführten.
    Sein Vater ließ ein Ende der Strickleiter in den Raum hinabfallen, dann reichte er die Taschenlampe dem Mann namens Proctor. »Bleiben Sie ganz nahe bei dem Jungen, wenn Sie durch den Hinterausgang das Haus verlassen. Wenn Sie schließlich an der Kreuzung 24th West und 72nd Street herauskommen, führen Sie eine sorgfältige Observation durch. Wenn Sie fliehen können, ohne gesehen zu werden, dann tun Sie’s. Sie werden einen Vierundachtziger Honda Civic von Rent-A-Wreck vorfinden, am Bordstein geparkt. Wir treffen uns in einigen Stunden in der Villa.« Pendergast drehte sich zu dem Jungen um. »Tristram, du gehst mit Proctor.«
    Wieder spürte der Junge eine aufsteigende Angst. »Du kommst nicht mit?«
    »Bei ihm bist du sicher. Ich komme bald nach.«
    Einen Augenblick lang zögerte Tristram, dann drehte er sich um und folgte Proctor ergeben die Strickleiter hinab. Er musste tun, was sie sagten, genau, was sie sagten. Vielleicht würde ihm das – so wie in der Vergangenheit – das Leben retten.

    Zwei Stunden später saß Proctor zusammen mit dem Jungen in der großen, matt erleuchteten Bibliothek in der Villa am Riverside Drive 891 und wartete auf

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