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Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens

Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens

Titel: Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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Geldscheine, die Miss Ishimura aus den Taschen seiner Jeans hervorgeholt hatte.
    Er verstummte. Pendergast steckte die Hand in die Tasche, zog einen Schlüssel hervor und schloss die Handschelle am Handgelenk des Jungen auf. »Es tut mir leid«, sagte er. »Ich habe dich falsch verstanden.«
    Der Junge lächelte. »Ist mir egal. Ich … bin das gewohnt.«
    Pendergast drückte einen Knopf neben der Tür, und kurz darauf betrat Miss Ishimura das Zimmer. Pendergast wandte sich zu ihr um und sagte rasch: »Könnten Sie unserem Gast freundlicherweise ein vollständiges amerikanisches Frühstück bereiten? Eier, Wurst, Toast, Orangensaft. Vielen Dank.«
    Er drehte sich wieder zum Jungen um. »Dich hat also jemand in ein Taxi gesetzt? Wie lange hat die Fahrt gedauert?«
    »Sehr lange. An vielen, vielen Autos vorbeigefahren.«
    »Woran erinnerst du dich? Hast du Brücken überquert, bist du durch Tunnel gefahren?«
    »Wir sind über eine große Brücke über einen Fluss gefahren.« Er schüttelte den Kopf, als er sich erinnerte. »So viele Gebäude, so hoch.«
    Pendergast griff sofort nach einem der Haustelefone. »Charles? Das Taxi, das den Jungen gebracht hat. Ich brauche die Nummer. Sehen Sie die Security-Videos des Gebäudes durch, und benachrichtigen Sie mich umgehend, sobald Sie die Nummer haben. Vielen Dank.« Er legte auf, drehte sich wieder zu dem Jungen um, der da auf dem Bett lag und so verloren, so verwirrt, so verletzlich aussah.
    »Mal sehen, ob ich verstanden habe, was du mir erzählt hast. Du und dein Bruder, ihr seid Zwillinge, geboren und aufgewachsen in Brasilien. Offenbar bist du Teil irgendeines Programms. Als Teil davon hat dein Zwillingsbruder alle wünschenswerten Eigenschaften bekommen, das gute genetische Material, wodurch er dir gewissermaßen das unerwünschte Material übrig gelassen hat. Stimmt das?«
    »Die sagen, wir sind Müllkippe. Abfall.«
    »Und ihr alle bekommt eine Nummer. Du bist Siebenundvierzig.«
    »Siebenundvierzig.«
    »Also muss es viele von euch geben.«
    Der Junge nickte. »Kannst du die Vorhänge öffnen? Bitte? Ich möchte Licht sehen.«
    Pendergast trat ans Fenster und schob die Vorhänge zur Seite. Er ließ das gelbliche Licht der frühwinterlichen Sonne herein, die tief über den Schieferdächern, Gauben, Giebeln und Türmchen des berühmten Apartmenthauses stand. Der Junge wandte sich dankbar dem Licht zu, das auf sein blasses Gesicht fiel.
    In sanftem Tonfall sagte Pendergast: »Das Wichtigste ist, dass du einen Namen bekommst. Einen richtigen Namen.«
    »Ich weiß nicht, wie ich mich nennen soll.«
    »Dann gebe ich dir einen Namen. Wie gefällt dir … Tristram?«
    »Er gefällt mir gut. Und ich nenne dich … Vater?«
    »Ja«, sagte Pendergast. »Ja. Bitte nenne mich«, er hatte Mühe, das Wort auszusprechen, »Vater.«

31
    C orrie stand im hinteren Bereich des Geländes des Autohauses Joe Ricco Chevrolet-Cadillac, auf dem Reihen neuer Pkws und Pick-ups im kühlen Sonnenlicht funkelten. Die Zeiten waren schwer, vor allem in und um Allentown, deshalb hatten sie Corrie gerade vor die Tür gesetzt, sobald ihnen aufgegangen war, dass sie Arbeit suchte und nicht kaufen wollte.
    Sie war mächtig verärgert. Sie hatte sich in einem Salon am Ort frisieren lassen. Es war die Hölle gewesen, die lila Strähne aus den Haaren rauszubekommen, und am Ende hatte sie es schwarz färben und auf Schulterlänge schneiden müssen, mit einer kleinen Innenrolle. Das verlieh ihr einen 1950er Retro-Look, der ihr zwar irgendwie gefiel, aber für ihren Geschmack viel zu konservativ war. Ein graues Kostüm, flache Pumps und ein Hauch Make-up vervollständigten die Verwandlung von Corrie, der Goth, zu Corrie, der Yuppie-Frau. Das Ganze hatte ein ziemlich großes Loch in Pendergasts Budget gerissen.
    Und was hatte es ihr genutzt?
    Rückblickend wurde ihr klar, dass es unrealistisch war zu glauben, sie könnte eine Stelle als Autoverkäuferin bekommen, wo sie doch nichts vorzuweisen hatte außer ein Jahr am College. Sie hätte sich für einen Posten als Aushilfe oder Hausmeisterin oder so was bewerben sollen. Jetzt war es dafür zu spät. Sie musste sich etwas anderes einfallen lassen, wenn sie nahe an den Händler rankommen, dahinterkommen wollte, was da wirklich ablief.
    Und während sie so dastand und überlegte, was sie als Nächstes tun sollte, sagte eine Stimme hinter ihr: »Entschuldigen Sie?«
    Sie wandte sich um und sah ein älteres Paar, gut gekleidet, freundlich.
    »Ja?«
    »Könnten

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