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Pendragon - Der Anfang

Titel: Pendragon - Der Anfang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D J MacHale
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überfluten.
    »Onkel Press!«, brüllte ich und wollte loslaufen.
    »Nein!«, schrie Spader und hielt mich fest.
    Das war gut, denn eine Sekunde später brach ein Teil der Kuppel ein. Es war nur ein Stück, aber es befand sich genau über unseren Köpfen. Wäre ich weitergelaufen, hätten mich die Wassermassen unter sich begraben.
    »Wir müssen hier weg!«, brüllte Spader.
    Ich war nicht in der Lage, mich von der Stelle zu rühren, und sah zu dem Loch in der Kuppel hinauf, durch das eine Sturzflut auf uns niederging. Dann schaute ich wieder zum Hangar hinüber. Onkel Press war noch dort.
    »Lauf, Pendragon!«, schrie Spader und zerrte mich gewaltsam in Richtung Berg. Uns blieben nur noch Sekunden, ehe das Wasser alles überflutete. Reichte die Zeit, um in den Fahrstuhl zu springen? Wir flogen förmlich durch den Tunnel, denn noch befanden wir uns nicht in Sicherheit. Wenn die Wasserflut den Boden überschwemmte, war der Gang nicht mehr passierbar. Für Faar war es der Anfang vom Ende.
    Hinter uns ertönte ein ohrenbetäubendes Dröhnen, als die Trümmer der Kuppel und das Wasser auf dem Boden aufschlugen. Augenblicklich ergoss es sich in den Tunnel und kam auf uns zu. Wir rannten um unser Leben.
    Als wir das Rohr erreichten, war die leere Kabine noch da. Das war unsere Rettung, denn sonst wären wir ertrunken. Wir sprangen
hinein, und ich riss an dem Hebel. Der Fahrstuhl schoss so schnell in die Höhe, dass wir hintenüberfielen. Ich klammerte mich mit aller Kraft an den Hebel, denn wir durften auf gar keinen Fall anhalten. Jetzt konnten wir nur hoffen, dass die Flut den Fahrstuhlschacht nicht beschädigte und wir unverletzt rauskamen. Ich hielt den Atem an, da ich befürchtete, die Kabine würde jeden Augenblick anhalten. Aber sie flog weiter nach oben. Immer weiter. Sekunden später waren wir da.
    Der Faarianer, der eben für Ordnung gesorgt hatte, war nicht mehr an seinem Platz. Weit und breit war keine Menschenseele zu entdecken. Spader und ich liefen durch den leeren Gang. Ich hatte Angst vor dem, was uns draußen erwartete. Gab es die Kuppel überhaupt noch? Wenn nicht, brauchten wir gar nicht weiterzulaufen, denn dann waren wir so gut wie tot. Das Gewicht der Wassermassen würde den ganzen Berg zermalmen.
    Als wir uns dem Ende des Ganges näherten, wurde das Rauschen des Wassers immer lauter. Es hörte sich an, als stünden wir vor den Niagarafällen. Das weckte Hoffnung in mir. Anscheinend gab es die Kuppel noch, und es fehlte nur das Stück, das uns fast auf den Kopf gefallen wäre. Also hatten wir noch eine Chance, Faar zu verlassen. Wir spähten vorsichtig hinaus.
    Die Szene, die sich uns bot, war gleichzeitig wunderschön und erschreckend. Noch hielt die Kuppel. Das Loch war etwa dreißig Meter breit, und das Wasser schoss nur so hindurch.
    »Sieh nur, Pendragon.« Spader zeigte nach unten. Ich hielt den Atem an. Das Wasser stieg. Es war nur eine Frage der Zeit, bis die ganze Stadt überflutet sein würde. Doch das war nicht das Schlimmste. Spader deutete auf den Hangar, der bereits zur Hälfte im Wasser verschwunden war. Direkt vor der Tür lagen die Trümmer, die aus der Kuppel gebrochen waren. Ich hatte gehofft, Onkel Press und die Faarianer wären in dem riesigen Gebäude in Sicherheit und könnten dort warten, bis Faar unter Wasser stand,
um dann an die Oberfläche zu schwimmen. Irgendwie hätte Onkel Press es geschafft, sich ein Atemgerät mit einem der Männer zu teilen.
    Doch nun, da die Tür durch eine Tonne Schutt versperrt war, gab es keinen Ausweg mehr. Falls sie die Tore der U-Boot-Absperrungen nicht repariert hatten, saßen sie in der Falle.
    »Das ist schrecklich, Pendragon«, murmelte Spader betroffen. »Wenn sie die Tore nicht …«
    »Ja, ich weiß«, unterbrach ich ihn.
    Wir standen benommen vor dem Tunnel und starrten nach unten. Es sah so aus, als würde der Hangar für viele Menschen, auch für meinen Onkel, zum Grab werden.
    »Wir müssen weiter«, sagte Spader.
    Ich blickte zu dem Tunnel hinauf, der aus der Stadt führte, und bemerkte, dass wir sehr viel Glück hatten. Der Wasserfall, der von oben herabstürzte, schoss an den gewundenen Pfaden vorbei, die sonst einfach fortgespült worden wären. Also gab es eine Möglichkeit für uns, die Flucht fortzusetzen. Stellenweise lagen ein paar Splitter der zerborstenen Kuppel herum, aber wir konnten sie umgehen oder darüberspringen. Wir mussten uns allerdings beeilen, denn die Flut stieg und stieg.
    Nicht ein einziger Faarianer war

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