Pendragon - Der Anfang
ihn beiseite.
»Das war erst klassig!«, lobte Spader, als hätte er mit Schwierigkeiten gerechnet.
»Versuchen wir es mit einem größeren Stück«, erwiderte ich selbstbewusst.
Aus dem Haufen ragte ein Korallenstück heraus, das perfekt zum Greifen geeignet war. Spader musste den Flitzer nicht einmal bewegen. Ich lenkte den Arm dort hin und ergriff das Stück, doch als ich es zurückziehen wollte, tat sich nichts.
»Es geht nicht.«
»Dann versuchen wir es mit dem Flitzer«, meinte Spader.
Er fuhr langsam rückwärts, aber das Teil rührte sich nicht. Spader erhöhte den Schub, aber immer noch bewegte es sich keinen Zentimeter von der Stelle.
Er sagte: »Vielleicht solltest du es mit einem kleineren Stück …«
Auf einmal löste sich die Koralle, und der ganze Schutthaufen geriet in Bewegung. Anscheinend hatte er größtenteils auf diesem Stück gelegen, und als ich es herauszog, verursachte ich ei nen regelrechten Erdrutsch – als hätte ich die un terste Karte aus einem Kartenhaus herausgezogen. Große Teile der Kuppel donnerten auf den Flitzer. Wir wurden rückwärtsgeschleudert und im Wasser herumgewirbelt. Dich te Sandwolken hüllten uns ein, sodass es völlig unmöglich war, irgendetwas zu sehen. Dann krachten wir auf den Boden, und es regnete noch mehr Schutt auf uns herab. Wir hielten den Atem an und hofften, dass unser Fahrzeug keinen Schaden genommen hatte.
»Das war das falsche Stück«, stellte Spader fest.
»Was du nicht sagst.«
Wir rührten uns geraume Zeit nicht vom Fleck und warteten, bis der Sand sich etwas gelegt hatte. In meinem tiefsten Inneren war ich davon überzeugt, dass wir festsaßen, und sah uns bereits die Kopfmasken aufsetzen und den Flitzer zurücklassen, doch Spader warf den Motor an, und das U-Boot bewegte sich! Vorsichtig manövrierte er es Stück für Stück aus dem Schutt heraus. Endlich schwebten wir wieder im Wasser.
»Von nun an suchen wir die Stücke nach wissenschaftlich erprobten Methoden aus, verstanden?«, meinte er nur.
Ich warf ihm einen vernichtenden Blick zu und suchte nach dem nächsten geeigneten Schuttbrocken. Es war klar, dass die vor uns liegende Aufgabe einige Zeit in Anspruch nehmen würde. Wir mussten an der Spitze des Schuttbergs anfangen und uns langsam nach unten vorarbeiten. Noch einen derartigen Unfall konnten wir uns nicht leis ten. Es war wie eine Runde Mi kado … allerdings eine sehr gefährliche Variante!
Und so machten wir uns an die mühsame Arbeit. Die klei nen Stücke fielen mir leicht, die größeren ließen sich viel schwerer bewegen. Da wir uns unter Wasser befanden, waren sie glücklicherweise
leichter, als es an Land der Fall gewesen wäre. Wir beseitigten sogar Kuppelteile, die so groß wie ein Kleinwagen waren. Zuerst hatte ich Angst, sie wären zu schwer für den Flitzer, doch unser Fahrzeug bewies seine Fähigkeiten immer wieder aufs Neue.
Ich weiß nicht, wie lange wir arbeiteten. Vielleicht waren es Stunden. Ich gab mir Mühe, mich auf die vor uns liegende Aufgabe zu konzentrieren und ja nicht da ran zu den ken, dass es unter Umständen schon zu spät für Onkel Press und die anderen war.
Endlich legten wir die Tür des Hangars frei.
»Hurra!«, schrie ich.
»Hobey!«, fügte Spader hinzu.
Unglaublich, aber wir hatten es geschafft! Allerdings währte unser Jubel nicht lange, denn jetzt galt es, den nächsten Schritt zu tun. Was mochte uns hinter der Tür erwarten?
»Oje«, stieß Spader auf einmal hervor.
Wenn mich nicht alles täuschte, verhieß das nichts Gutes.
Er zeigte auf ei nen Riss in der Wand des Schuppens, der durch ein Trümmerstück verursacht worden sein musste. Das bedeutete, der Hangar war ebenfalls überflutet. Hoffentlich hatten die Faarianer ihre Schwimmanzüge greifbar gehabt und sich darum gekümmert, dass Onkel Press ein Atemgerät bekam. Wenn nicht, standen wir vor einem Grab.
Vorsichtig steuerte Spader bis dicht vor die Tür. Ich zeigte ihm mit dem Scheinwerfer den Weg. Die Tür war völlig verbogen. Hoffentlich ließ sie sich überhaupt noch öffnen.
Ich griff nach dem Joystick, um die Klinke herunterzudrücken, als etwas meine Aufmerksamkeit erregte. Da bewegte sich etwas! Ich sah es durch den Riss in der Wand. Irgendwer da drinnen lebte noch!
»Weitermachen«, drängte Spader aufgeregt.
Ich zwang mich, ruhig zu bleiben. Eine unvorsichtige Bewegung konnte alles verderben. Ganz langsam fuhr ich den Grei farm aus
und legte die Hand auf die Klinke. Vorsichtig zog ich den Arm zurück,
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