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Pep Guardiola: Die Biografie (German Edition)

Pep Guardiola: Die Biografie (German Edition)

Titel: Pep Guardiola: Die Biografie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guillem Balagué
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Konzepte wie die Spieleröffnung aus der Defensive, indem er den Innenverteidigern diese Aufgabe zuwies; mit der festen Verwendung von Flügelspielern sorgte er für eine bessere Staffelung des Teams; er verbesserte den Bewegungsrhythmus ohne Ball; über die ständige Bewegung der Spieler arbeitete er unermüdlich an der Öffnung von Räumen; er entwickelte die Konzepte des Überzahlspiels und der Überlegenheit im Stellungsspiel bis auf Spitzenniveau weiter.« Schließlich organisierte er die Aufteilung von Zeit und Raum mit solcher Leichtigkeit und Mühelosigkeit, dass viele Beobachter den Eindruck gewannen, es sei einfach, was das Team da tat. In Wirklichkeit gibt es im modernen Fußball nichts Schwierigeres.
    Guardiola: »Stelle immer wieder fest, wo der freie Mann ist, und bringe den Ball durch Passen, Passen, Passen nach vorn.«
    Ihre großen technischen Fertigkeiten ermöglichten den Barcelona-Spielern Pässe, die andere Teams nicht einmal versuchen konnten. Xavi, Iniesta und Messi konnten den Ball auch in größter Bedrängnis annehmen, passen oder sich aus solchen Situationen befreien. Aber Guardiola revolutionierte den Fußball, indem er eine Idee Cruyffs zur Methode erhob: gleich zu Beginn eines Spielzugs eine Überzahlsituation gegenüber dem Gegner zu erreichen und so die Initiative zu übernehmen. Ricard Torquemada schreibt in seinem vorzüglichen Buch Fórmula Bar Ç a – Viatge a l’interior d’un equip que ha descobert l’eternitat (deutsch erschienen unter dem Titel: Fórmula Bar Ç a: Der FC Barcelona und Pep Guardiola – eine Erfolgsgeschichte , 2012): »Exakte Pässe und viel Ballbesitz gelingen dann besser, wenn man in der Nähe des Balls immer mehr Spieler hat als der Gegner. drei, wo der Rivale zwei hat, vier, wenn die anderen zu dritt sind. Für sich betrachtet garantiert die rein numerische Überlegenheit nichts, in Verbindung mit der Fähigkeit zum schnellen Pass aber fast alles, da immer ein Spieler frei ist. Fußball also als ein Spiel des Balles und des Raums […].«
    Peps erste Mannschaft ging mit der Zeit mit einer immer klareren Vorstellung auf den Platz, wie sich das Spiel entwickeln würde, wusste immer genauer über die besonderen Merkmale des Gegners Bescheid, über die einzelnen Spieler wie auch über die gesamte Truppe, und auch darüber, was zu tun war, um sie zu besiegen. Doch diese akribische Vorbereitung wurde noch ergänzt durch ein hohes Niveau bei der praktischen Umsetzung. Man darf hier nicht vergessen, dass es um Fußball geht, dass die Spieler sich innerhalb von Zehntelsekunden entscheiden müssen und auf dem Platz auch eine gewisse Freiheit herrschen sollte, Dinge zu tun, die nicht geplant sind.
    Guardiola: »Die Spieler müssen wissen, dass sie keine Angst davor haben dürfen, etwas zu versuchen, auch nicht vor Ballverlusten, denn auch das gehört zum Fußball. Messi weiß, dass er immer einen Versuch wagen kann, weil er weiß, dass er zehn Spieler hinter sich hat, die ihm aushelfen, wenn es nötig ist. Wenn sowohl der Verteidiger als auch der Stürmer das Gefühl haben, wichtig zu sein, sind wir eine Siegermannschaft.«
    »Er ging alle Mechanismen durch, die das Spiel, so wie es geplant ist, dem gegnerischen Tor näher bringt«, erklärt Martí Perarnau in seiner außergewöhnlichen Barcelona-Analyse El Cami dels Campions (»Der Weg der Meister«). Xavi, Iniesta und Messi gingen in jene Phase mit der Anweisung, sich in Strafraumnähe aufzuhalten. Xavi stand nicht sehr tief, also spielte er oft mit Messi auf der rechten Seite, Eto’o in der Mitte und Iniesta auf der linken Seite zusammen. Nach und nach änderte sich dieser Plan, denn eine der Säulen von Peps Methodik ist die Weiterentwicklung des Prozesses. Guardiola hat nie an letzte Wahrheiten geglaubt, und das gibt ihm die Flexibilität, die Dinge neu zu interpretieren. Also zog Xavi sich etwas zurück, in der Absicht, seinen direkten Gegenspieler herauszulocken, weiter von dessen Innenverteidigern wegzubringen und auf diese Weise im Rücken des gegnerischen Mittelfelds mehr Platz für Messi zu schaffen.
    Guardiola: »Das Konzept des ›dritten Manns‹ ist nützlich für das Vermeiden von Ballverlusten und als Mittel gegen Konter: Spiel den Ball lang und in den freien Raum vor ihm. So vermeidet man Risiken. Cruyff sagte mir immer: ›Wenn du den Ball hast, musst du zuerst schauen, wer weiter weg von dir ist. Vielleicht hat dieser vor sich etwas freien Raum. Normalerweise spielst du den Mann an, der näher

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