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Per Anhalter (German Edition)

Per Anhalter (German Edition)

Titel: Per Anhalter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oke Gaster
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können. Er hat ihn missbraucht, stundenlang. Er ist immer und immer wieder in ihn eingedrungen, mal zärtlich, mal ein wenig härter. Und er ist oft gekommen. In den Pausen, wenn sein Schwanz schlaff wurde, hat er eine geraucht und ihn angesehen, so wie man ein neues Auto oder sein Eigenheim ansieht – voller Stolz und Freude über den neuen Besitz. Und sobald er wieder konnte, tat er es. Der Hintern des Jungen ist weit gedehnt und sein Penis ist voller Biss-Spuren. Sein Mörder mochte den Geschmack seiner Eichel sehr und konnte gar nicht genug von ihr bekommen. Er hat ihn nach Strich und Faden ausgekostet und sich alles genommen, was zu holen war. Genau so lange und so intensiv, wie es ihm nur möglich war. Dann hat er auf seine Uhr gesehen. Und seine Uhr hat ihm gesagt: Es ist Zeit, du musst umkehren. Denk daran, zu Hause wartet deine Frau auf dich. Und dein Sohn . Und dann hat er sein Messer gezückt, sich hingekniet und einfach auf ihn eingestochen. Wieder und wieder und wieder. Das Blut spritzte in alle Richtungen – nach oben, zur Seite – sogar in sein Gesicht. Und er hat es genossen. Okay, er würde duschen müssen, aber das war nicht weiter schlimm. Er hatte alles bekommen, was er je haben wollte. Gerne hätte er es auch länger gehabt, aber das war nicht Teil seines Plans. Vielleicht ein anderes Mal, bei einem anderen Knaben, wer weiß!? Er war aufgestanden und hatte den Jungen beim Sterben beobachtet. Das Herz, welches sich in ihm befindet, ist sehr jung. Doch jetzt schlägt es nicht mehr. Er hat dafür gesorgt, dass es nicht mehr schlägt und schön abgewartet, um auf Nummer sicher zu gehen. Er hat ihn mit Laub und Stöckern bedeckt, seine Kleidung darunter gelegt und ist abgehauen. Als kleines Souvenir sozusagen, hat er sich die Socken des Jungen in seine Hosentaschen gesteckt, damit er, wenn er erst wieder alleine ist, daran riechen kann. Die Unterhose hätte er lieber gehabt, doch die steckt ja im Mund des Jungen. Vielleicht kommt er noch einmal wieder und nimmt sie sich. Die Unterhose riecht dann nicht mehr nur nach Schweiß und Pisse und vielleicht einem feuchten Furz, sie riecht vor allen Dingen nach Leiche. Und zwar nach seiner Leiche, nach seinem Besitz. Die Leiche, die er gemacht hat! Ihm gefällt der Gedanke, doch es wird Zeit zu verschwinden, und genau das tut er. Und der Junge bekommt davon nichts mehr mit. Er ist tot. Er hat seinem Mörder ins Gesicht gesehen, lange unter ihm gelitten, ehe er ihn endlich erlöste… Über dem Jungen steht die pralle Sonne. Sie lässt ihn noch schneller verwesen. Wäre ich doch bloß zu Hause geblieben , war sein letzter Gedanke.
    Wie von einer fremdartigen Macht überkam es Mareike Gimm, einfach auf das Lenkrad ihres alten Ford Fiesta einzuschlagen. Was war das für ein furchtbarer Gedanke.
    Und er kam wieder – immer und immer wieder.
    Ihr armer Junge.
    Ihr armer Junge lag vielleicht tot in einem Wald. Das alles war so surreal, so unmöglich , und dennoch so akut und so brennend und pochend wie eine unterschwellig eiternde Wunde im Zahnfleisch. Sie musste zur Polizei gehen, etwas anderes blieb ihr gar nicht mehr übrig. Sie hatte noch einmal versucht, ihren Sohn zu erreichen, aber wieder kam nur die bescheuerte Ansage, die ihr empfahl, es einfach später noch mal zu versuchen.
    David stellte sein Handy nie ab.
    Nie!
    Er hatte es sogar mehrfach gesagt.
    Okay, die Situation war nun eine andere – vielleicht wollte er wirklich bei Lena ungestört sein, aber dennoch, sie kannte ihren Sohn, verdammt.
    Vielleicht stellte er es ausnahmsweise mal über Nacht ab, und vielleicht hielt er es einen Tag und eine Nacht lang aus, sich klammheimlich aus der Affäre zu ziehen, und sich nicht zu Hause zu melden, aber dass jetzt noch immer sein Handy aus war und er sich noch immer nicht einmal über eine SMS von irgendwoher oder einem kurzen Anruf gemeldet hatte, das passte absolut nicht zu ihm. Man konnte ihm nachsagen, dass er faul war und dass er sicherlich mitunter ein loses Mundwerk hatte – aber gewissenlos? David? Auf keinen Fall! Irgendetwas stimmte da nicht.
    Sie spürte es, sie wusste es, aber sie wollte es gleichzeitig nicht wahrhaben.
     
    Immer wieder kam ihr Stephans Horrorgeschichte in den Sinn. Seither hatte sie nicht mehr abschalten können. Seither glomm das Bild von ihrem Sohn in einem Wald, entkleidet und mit seiner eigenen Unterhose im Mund, in ihr auf und quälte sie wie die Glut einer heißen Zigarette auf der Haut.
    Warum hab ich nicht gleich bei

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