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Per Anhalter in den Himmel - wahre Geschichten für Teens

Per Anhalter in den Himmel - wahre Geschichten für Teens

Titel: Per Anhalter in den Himmel - wahre Geschichten für Teens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerth Medien GmbH
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als Ersten in die Reihe. Mit klopfendem Herzen stand ich da – und jetzt wusste ich, wie manche der Mädchen sich gefühlt haben müssen.
    Alle Mädchenblicke waren auf mich gerichtet. Ich sah zu Mary hin und stellte fest, dass sie halb abgewandt dasaß, den Blick starr auf die Tischplatte vor sich geheftet. Mr Jenkins sagte: „Okay, Dan – such dir deine Partnerin aus.“
    Ich erinnere mich noch, dass ich irgendwie das Gefühl hatte, ganz weit weg zu sein, und ich hörte meine Stimme sagen: „Ich wähle Mary.“
    Noch nie wurde eine so zögerlich an den Tag gelegte nette Geste dermaßen belohnt. Ich sehe ihr Gesicht immer noch ganz klar vor mir. Sie hob den Kopf, und ihr Gesicht, gerötet vor Freude und Erstaunen und Verlegenheit zugleich, war das echteste Beispiel von reinem Glück, das ich bis dahin je gesehen hatte und auch danach nicht noch einmal erlebt habe. Ihre Freude war so echt, dass ich wegschauen musste, weil ich wusste, dass ich sie nicht verdient hatte.
    Mary kam und nahm meinen Arm, während wir unsere Anweisungen bekamen, und sie ging neben mir, mit ihrem behinderten Bein und allem Drum und Dran, wie eine Prinzessin.
    Ich habe Mary seit dem Schuljahr nie wieder gesehen. Ich weiß nicht, wie ihr Leben verlaufen ist oder was sie jetzt macht. Aber ich würde gern glauben, dass sie wenigstens an einen Tag in der sechsten Klasse eine gute Erinnerung hat. Ich jedenfalls habe sie.
    Dan Taylor
    Aus: Letters To My Children
    Lass dich von seinem Aussehen und seiner Größe nicht beeindrucken …
    Denn ich urteile nach anderen Maßstäben als die Menschen.
    Für die Menschen ist wichtig, was sie mit den Augen wahrnehmen;
    ich dagegen schaue jedem Menschen ins Herz.
    1. Samuel 16,7 (Hoffnung für alle)
    Die schönste Zahnlücke der Welt
    Ich musste noch einige letzte Weihnachtseinkäufe erledigen und hielt mich zu diesem Zweck in einem Spielzeuggeschäft auf, genauer gesagt in der Barbie-Abteilung. Ein hübsch angezogenes kleines Mädchen sah sich ganz aufgeregt ebenfalls Barbiepuppen an, ein paar zusammengerollte Geldscheine in der Hand. Immer wenn sie zu einer Puppe kam, die ihr besonders gut gefiel, drehte sie sich zu ihrem Vater um und fragte, ob ihr Geld dafür reiche. Er sagte immer „Ja“, aber sie schaute jedes Mal noch weiter und fuhr auch fort mit dem Ritual: „Reicht mein Geld?“
    Während sie sich so eine Puppe nach der anderen ganz genau betrachtete, schlenderte ein kleiner Junge den Gang entlang und sah sich bei den Videospielen um. Er war ordentlich angezogen, aber seine Kleidung war schon ziemlich abgetragen, und die Jacke, die er trug, war offensichtlich ein paar Nummern zu klein. Auch er hatte Geld in der Hand, aber so wie es aussah, konnten es nicht mehr als fünf Dollar sein. Auch er war in Begleitung seines Vaters, aber jedes Mal, wenn er ein Videospiel ausgesucht hatte und seinen Vater fragend anschaute, schüttelte der den Kopf.
    Das kleine Mädchen hatte sich jetzt anscheinend für eine Puppe entschieden, ein wunderschön angezogenes, glamouröses Geschöpf, um das es von jedem anderen Mädchen aus seiner Straße beneidet werden würde. Aber dann blieb sie stehen, um zu beobachten, was sich zwischen dem Jungen und seinem Vater abspielte. Ziemlich entmutigt hatte der Junge sich die Videospiele bereits aus dem Kopf geschlagen und stattdessen etwas ausgesucht, das wie ein Stickeralbum aussah. Dann gingen er und sein Vater durch einen anderen Gang des Geschäftes in Richtung Kasse.
    Das kleine Mädchen stellte die sorgfältig ausgewählte Puppe wieder ins Regal zurück und rannte hinüber zu den Videospielen. Ganz aufgeregt nahm sie eines der Spiele, das ganz oben lag, und rannte dann nach einer kurzen Absprache mit dem Vater zu den Kassen. Ich nahm meine Einkäufe und stellte mich hinter ihnen in die Schlange. Und dann, offensichtlich sehr zur Freude des Mädchens, stellten sich der kleine Junge und sein Vater hinter mir an. Nachdem das Videospiel bezahlt und verpackt war, gab das kleine Mädchen es der Kassiererin zurück und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Die Kassiererin lächelte und legte das Päckchen unter die Kasse. Ich bezahlte danach meine Sachen und sortierte noch Bon und Kleingeld in mein Portemonnaie ein, als der kleine Junge an der Reihe war.
    Die Kassiererin tippte den Betrag ein und sagte dann: „Herzlichen Glückwunsch, du hast einen Preis gewonnen!“ Und damit gab sie dem kleinen Jungen das Videospiel. Der konnte sein Glück kaum fassen und sagte, das sei genau das

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