Percy Jackson, Band 4: Percy Jackson - Die Schlacht um das Labyrinth
Also, wo steckt DÃDALUS?«
Quintus kam die Treppe herunter und hielt das Schwert seitlich von sich gestreckt. Er trug Jeans und Stiefel und sein Betreuer-T-Shirt aus dem Camp Half-Blood, was wie eine Beleidigung wirkte, jetzt, wo wir wussten, dass er ein Spion war. Ich hatte keine Ahnung, ob ich ihn in einem Schwertkampf besiegen könnte. Er war verdammt gut. Aber ich würde es wohl versuchen müssen.
»Du hältst mich für einen Agenten des Kronos«, sagte er. »Und glaubst, ich arbeite für Luke.«
»Ja, stellen Sie sich das mal vor«, sagte Annabeth.
»Du bist ein intelligentes Mädchen«, sagte er. »Aber du irrst dich. Ich arbeite nur für mich selbst.«
»Luke hat Sie erwähnt«, sagte ich. »Und Geryon wusste ebenfalls von Ihnen. Sie waren auf seiner Ranch.«
»Natürlich«, sagte er. »Ich war fast überall. Sogar hier.«
Er ging an mir vorbei, als sei ich nicht die geringste Bedrohung, und stellte sich ans Fenster. »Dieser Anblick ändert sich jeden Tag«, sagte er nachdenklich. »Es ist immer irgendein hoch gelegener Ort. Gestern war es ein Wolkenkratzer mit Blick auf Manhattan. Vorgestern gab es einen wunderbaren Ausblick auf den Michigan-See. Aber das Labyrinth kehrt immer wieder zum Garten der Götter zurück. Ich vermute, es gefällt ihm hier. Ein passender Name.«
»Sie waren schon einmal hier«, sagte ich.
»Allerdings.«
»Ist das da drauÃen eine Illusion?«, fragte ich. »Eine Projektion oder so etwas?«
»Nein«, murmelte Rachel. »Das ist echt. Wir sind in Colorado.«
Quintus musterte sie. »Du bist eine der Klarsichtigen, was? Du erinnerst mich an eine andere Sterbliche, die ich einmal gekannt habe. Eine andere Prinzessin, die ins Unglück geraten ist.«
»Genug geplaudert«, sagte ich. »Was haben Sie mit Dädalus gemacht?«
Quintus starrte mich an. »Lass dir Unterricht von deiner klarsichtigen Freundin geben, mein Junge. Ich bin Dädalus.«
Ich hätte dazu eine Menge sagen können, von »Ich habâs ja gewusst« bis zu »LÃGNER!« und »Ja, klar, und ich bin Zeus«.
Doch das Einzige, was mir einfiel, war: »Aber Sie sind doch gar kein Erfinder! Sie sind Schwertkämpfer!«
»Ich bin beides«, sagte Quintus. »Und Architekt. Und Gelehrter. Ich bin auch ein ziemlich guter Baseballspieler für jemanden, der erst mit zweitausend Jahren damit angefangen hat. Ein echter Künstler muss vieles gut können.«
»Stimmt«, sagte Rachel. »Ich kann mit den FüÃen und mit den Händen malen.«
»Seht ihr?«, sagte Quintus. »Ein Mädchen mit vielen Begabungen.«
»Aber Sie sehen nicht einmal aus wie Dädalus«, widersprach ich. »Ich habe ihn im Traum gesehen und â¦Â« Plötzlich kam mir ein entsetzlicher Gedanke.
»Genau«, sagte Quintus. »Endlich hast du die Wahrheit erraten.«
»Sie sind ein Automat, eine Maschine. Sie haben sich einen neuen Körper gemacht.«
»Percy«, sagte Annabeth unsicher, »das ist nicht möglich. Das da â das da kann kein Automat sein.«
Quintus schmunzelte. »WeiÃt du, was Quintus bedeutet, meine Liebe?«
»Der Fünfte, das ist Latein. Aber â¦Â«
»Dies ist mein fünfter Körper.« Der Schwertkämpfer streckte den Arm aus. Er drückte auf seinen Ellbogen und ein Stück seiner Haut sprang auf â in die Haut war ein rechteckiges Scharnier eingelassen. Darunter bewegten sich Bronzeteile. Drähte glühten.
»Umwerfend«, sagte Rachel.
»Seltsam«, sagte ich.
»Sie haben eine Möglichkeit gefunden, Ihren Animus in eine Maschine zu übertragen?«, fragte Annabeth. »Das ist ⦠unnatürlich.«
»Ach, ich kann dir sagen, meine Liebe, ich bin es noch immer. Ich bin noch immer in hohem Maà Dädalus. Unsere Mutter, Athene, sorgt dafür, dass ich das niemals vergesse.« Er zog den Kragen seines Hemds zur Seite. Unten an seinem Hals lugte das Zeichen hervor, das ich schon einmal gesehen hatte â in seine Haut war der dunkle Umriss eines Vogels eingebrannt.
»Das Zeichen eines Mörders«, sagte Annabeth.
»Wegen Ihres Neffen Perdix«, tippte ich. »Der Junge, den Sie vom Turm gestoÃen haben.«
Quintusâ Gesicht verdüsterte sich. »Ich habe ihn nicht gestoÃen. Ich habe nur â¦Â«
»Dafür
Weitere Kostenlose Bücher