Percy Jackson, Band 4: Percy Jackson - Die Schlacht um das Labyrinth
streiten. Danke für die Hilfe, aber ich steige jetzt aus.«
»Wir sind auf der Suche nach Dädalus«, sagte ich. »Komm mit uns. Wenn wir das erst mal hinter uns haben, dann bist du im Camp wieder willkommen.«
»Du bist wirklich verrückt, wenn du glaubst, dass Dädalus dir hilft.«
»Muss er aber«, sagte Annabeth. »Wir werden ihn dazu bringen, dass er uns zuhört.«
Ethan schnaubte. »Na, von mir aus. Viel Glück jedenfalls.«
Ich packte seinen Arm. »Du willst allein ins Labyrinth gehen? Das ist Selbstmord.«
Er sah mich mit kaum unterdrücktem Zorn an. Seine Augenklappe war am Rand ausgefranst und der schwarze Stoff war verschossen, als ob er die Klappe schon sehr lange trug. »Du hättest mich nicht verschonen dürfen, Jackson. In diesem Krieg gibt es keinen Platz für Gnade.«
Dann rannte er in die Dunkelheit, in die Richtung, aus der wir gekommen waren.
Annabeth, Rachel und ich waren so erschöpft, dass wir unser Lager direkt dort in diesem riesigen Saal aufschlugen. Ich suchte Reisig zusammen und wir machten ein Feuer. Schatten tanzten zwischen den Säulen, die uns umgaben wie Bäume.
»Mit Luke hat irgendetwas nicht gestimmt«, murmelte Annabeth und stocherte mit ihrem Messer im Feuer herum. »Ist euch aufgefallen, wie er sich verstellt hat?«
»Ich fand, er hat ganz schön zufrieden ausgesehen«, sagte ich. »Als ob er gerade einen netten Tag mit dem Foltern von Heroen verbracht hätte.«
»Das stimmt nicht! Irgendetwas hat mit ihm nicht gestimmt. Er sah ⦠nervös aus. Er hat seinen Monstern gesagt, sie sollen mich verschonen. Er wollte mir etwas sagen.«
»Ja, vermutlich Hallo, Annabeth, setz dich doch zu uns und sieh zu, wie deine Freunde in Stücke gerissen werden. Das wird lustig. «
»Du bist unmöglich«, sagte Annabeth wütend. Sie steckte ihren Dolch in die Scheide und sah Rachel an. »Und wie jetzt weiter, Sacajawea?«
Rachel antwortete nicht sofort. Sie war stiller geworden, seit wir die Arena verlassen hatten. Wenn Annabeth eine sarkastische Bemerkung machte, lieà Rachel sich kaum noch zu einer Antwort herab. Sie hatte die Spitze eines Stocks im Feuer verbrannt und zeichnete damit Figuren auf den Boden, Bilder der Monster, die wir gesehen hatten. Mit wenigen Strichen hatte sie eine perfekte Dracaena erschaffen.
»Wir folgen dem Pfad«, sagte sie. »Dem Licht auf dem Boden.«
»Dem Licht, das uns direkt in die Falle gelockt hat?«, fragte Annabeth.
»Lass sie in Ruhe, Annabeth«, sagte ich. »Sie tut schlieÃlich ihr Bestes.«
Annabeth stand auf. »Das Feuer ist fast runtergebrannt. Ich suche noch ein paar Holzreste, so lange könnt ihr hier ja über unsere Strategie sprechen.« Und sie verschwand in den Schatten.
Rachel zeichnete mit ihrem Stock eine weitere Figur â einen aschenen Antaios, der an seinen Ketten hing.
»Annabeth ist sonst nicht so«, sagte ich zu ihr. »Ich weià nicht, was mit ihr los ist.«
Rachel hob die Augenbrauen. »Bist du sicher, dass du das nicht weiÃt?«
»Wie meinst du das?«
»Jungs«, murmelte sie. »Einfach blind.«
»He, mach du mich nicht auch noch an. Hör mal, es tut mir leid, dass ich dich in diese Sache hineingezogen habe.«
»Nein, das war schon richtig so«, sagte sie. »Ich kann den Pfad sehen. Ich kann das nicht erklären, aber er ist wirklich deutlich.« Sie zeigte auf die andere Seite des Saals, in die Dunkelheit. »Die Werkstatt liegt in dieser Richtung. Im Herzen des Labyrinths. Wir sind jetzt sehr dicht davor. Ich weià nicht, warum der Pfad durch die Arena geführt hat. Ich â es tut mir leid. Ich dachte schon, du müsstest sterben.«
Sie schien mit den Tränen zu kämpfen.
»He, ich muss oft fast sterben«, sagte ich beruhigend. »Mach dir keine Gedanken.«
Sie musterte mein Gesicht. »Du machst das also jeden Sommer? Mit Monstern kämpfen? Die Welt retten? Kannst du nie, du weiÃt schon, normalen Kram machen?«
Ich hatte noch nie darüber nachgedacht. Ein normales Leben hatte ich zuletzt gehabt, als ⦠na ja, eigentlich nie. »Halbblute müssen sich wohl daran gewöhnen. Vielleicht auch nicht direkt gewöhnen, sondern â¦Â« Ich rutschte unbehaglich hin und her. »Was ist mit dir? Was machst du denn normalerweise so?«
Rachel zuckte mit den Schultern. »Ich
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