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Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin

Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin

Titel: Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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O’Leary
    fing glücklich an, ihn in Stücke zu reißen.
    Ich setzte mich neben Nico. Wir nahmen uns etwas zu essen und
    ich wollte mich schon darüber hermachen, besann mich dann aber eines Besseren.
    Ich kratzte einen Teil meiner Mahlzeit ins Feuer, so, wie wir das im Camp immer machen. »Für die Götter«, sagte ich.
    Das kleine Mädchen lächelte. »Danke. Als Hüterin der Flammen
    bekomme ich einen Teil von jedem Opfer, weißt du?«
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    »Jetzt erkenne ich dich«, sagte ich. »Als ich zum ersten Mal im Camp war, hast du am Feuer gesessen, zwischen den Hütten.«
    »Du bist nie stehen geblieben, um mit mir zu sprechen«, erin-
    nerte das Mädchen sich. »Leider tut das außer Nico kaum jemand.
    Er war der Erste seit vielen Jahren. Alle anderen haben es immer eilig. Keine Zeit für Familienbesuche.«
    »Du bist Hestia«, sagte ich. »Die Göttin des Herdes.«
    Sie nickte.
    Na gut … sie sah also aus, als wäre sie acht Jahre alt. Ich stellte keine Fragen. Ich wusste ja, dass Götter so aussehen können, wie sie wollen.
    »Göttin«, sagte Nico. »Warum seid Ihr nicht bei den anderen
    Olympiern und kämpft gegen Typhon?«
    »Ich bin keine große Kämpferin.« Ihre roten Augen flackerten
    und mir wurde klar, dass sie nicht nur die Flammen reflektierten.
    Sie waren selbst mit Flammen gefüllt – aber nicht wie die Augen des Ares. Hestias Augen waren warm und freundlich.
    »Außerdem«, sagte sie, »muss irgendwer zu Hause das Herd-
    feuer am Brennen halten, während die anderen Götter unterwegs
    sind.«
    »Ihr hütet also den Olymp?«, fragte ich.
    »Hüten ist vielleicht übertrieben. Aber wenn du mal einen war-
    men Ort brauchst, um dich auszuruhen und echte Hausmannskost
    zu genießen, dann bist du willkommen. Und jetzt iss.«
    Mein Teller war leer, ehe ich mich’s versah. Nicos Essen war
    ebenso rasch verschwunden.
    »Das war wunderbar«, sagte ich. »Vielen Dank, Hestia.«
    Sie nickte. »War das ein netter Besuch bei May Castellan?«
    Für einen Moment hatte ich die alte Dame mit den leuchtenden
    Augen und dem wahnsinnigen Lächeln fast vergessen und auch,
    wie besessen sie plötzlich gewirkt hatte.
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    »Was ist eigentlich los mit ihr?«, fragte ich.
    »Sie wurde mit einer Gabe geboren«, sagte Hestia. »Sie konnte
    durch den Nebel schauen.«
    »Wie meine Mutter«, sagte ich. Und außerdem dachte ich, wie Rachel . »Aber diese Nummer mit den glühenden Augen …«
    »Manche können den Fluch des Sehens besser ertragen als an-
    dere«, sagte die Göttin traurig. »Eine Zeitlang hatte May Castellan viele Gaben. Sie zog die Aufmerksamkeit des Hermes auf sich und sie bekamen einen wunderschönen kleinen Sohn. Für kurze Zeit
    war sie glücklich. Und dann ging sie zu weit.«
    Mir fiel ein, was Ms Castellan gesagt hatte: Sie haben mir eine wichtige Stelle angeboten … das ging nicht gut. Ich fragte mich, was für ein Job wohl solche Auswirkungen haben konnte.
    »Sie war glücklich«, sagte ich. »Und dann ist sie von einem Moment auf den anderen über das Schicksal ihres Sohnes durchgedre-ht. Als ob sie wüsste, dass er sich in Kronos verwandelt hat. Was ist passiert, um sie … so zu spalten?«
    Das Gesicht der Göttin verdüsterte sich. »Das ist eine
    Geschichte, die ich nicht gern erzähle. Aber May Castellan sah zu viel. Wenn ihr euren Feind Luke verstehen wollt, müsst ihr seine Familie verstehen.«
    Ich dachte an die traurigen Bildchen von Hermes, die über May
    Castellans Spülbecken klebten. Ich überlegte, ob Ms Castellan auch schon so verrückt gewesen war, als Luke noch klein war. Diese
    grünäugigen Anfälle mussten einem Neunjährigen schreckliche
    Angst gemacht haben. Und wenn Hermes nie zu Besuch gekom-
    men war, wenn er Luke all die Jahre lang mit seiner Mom allein-gelassen hatte …
    »Kein Wunder, dass Luke weggelaufen ist«, sagte ich. »Ich
    meine, es war vielleicht nicht richtig, seine Mom einfach so zu 102/396
    verlassen, aber trotzdem – er war ja noch ein Kind. Hermes hätte sie nicht im Stich lassen dürfen.«
    Hestia kratzte Mrs O’Leary hinter den Ohren. Der Höllenhund
    wedelte mit dem Schwarz und warf aus Versehen einen Baum um.
    »Es ist leicht, andere zu verurteilen«, sagte Hestia mahnend.
    »Aber werdet ihr Luke auf seinem Weg folgen? Dieselbe Macht
    anstreben?«
    Nico stellte seinen Teller hin. »Wir haben keine Wahl, Göttin.
    Nur so hat Percy eine Chance.«
    »Hm.« Hestia öffnete die Hand und das Feuer loderte auf. Flam-
    men schossen zehn Meter hoch in die

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